Neuerscheinung Wanderkarte Khaatal 1:10000 Rolf Böhm, Bad Schandau Häufig gestellte Fragen Was kostet die Karte und wann erscheint sie? Der gebundene Ladenpreis der Karte ist 5,80 €. Die Karte ist ab 1. August 2013 lieferbar. Die wievielteste Böhm-Wanderkarte ist das eigentlich? Es ist dies die 19. handgezeichnete Karte. (Nach Schrammsteinen, Kleinem Zschand, Großem Zschand, Hinterhermsdorf, Stolpen, Bastei, Brand, Bad Schandau, Königstein, Nikolsdorfer Wänden, Bielatalgebiet, Großer Karte der Sächsischen Schweiz, Böhmischer Schweiz, Tharandt, Moritzburg, Zittau Östlicher und Westlicher Teil, sowie der Elbpanoramakarte. ) Wo liegt eigentlich das Khaatal? Das Khaatal ist das obere Kirnitzschtal im Böhmischen. Bevor die Kirnitzsch die Grenze nach Deutschland überfließt, heißt das Kirnitzschtal Khaatal. Was zeigt das Titelblatt der Karte? Das Schwarze Tor (Planquadrat T60/U60). Es ist dies eine der schönsten Ecken des hinteren Elbsandsteingebirges. Die Titelseite wurde erneut von dem Sebnitzer Künstler und Illustrator Hansjörg Hübler gezeichnet. Wie kommt man ins ins Khaatal? Der Hauptzugang erfolgt über Hinterhermsdorf. Ab August 2014 wird es eine sehr gute Bahnverbindung geben, denn dann fährt die Sächsisch-Böhmische Semmeringbahn grenzüberschreitend. Dann kann man von Bad Schandau über Sebnitz – Dolní Poustevna bis Brtníky zst. (Zeidler) fahren. Oder man steigt an dem abgelegenen romanischen Haltepunkt Panský zst. (Herrnwalde) aus. Braucht man eigentlich eine neue Karte? Ja, denn dieses Gebiet ist noch nie so umfassend und detailliert kartiert worden. Die feingliedrige, labyrinthartige Felsenlandschaft verlangt nach einem großen Maßstab, wie 1 : 10 000. In diesem Maßstab entsprechen 10 cm einem Kilometer. Wieviel Arbeit steckt in der Karte? Etwa 35 Tage Kartieren in der Natur und 1000 Stunden Tuschezeichnung an der Reinzeichnung. Auf welcher Grundlage wurde die Karte bearbeitet? Karten herstellen heißt heute weniger, mit blitzenden Messinginstrumenten durch Alaska zu ziehen, sondern aus des Überfülle des vorhandenen Materials die wirklich verlässlichen Informationen herauszufiltern. Grundlage der Karte ist das Messtischblatt 1:25000 aus dem Jahr 1931. Auf dieser Grundlage erfolgte eine siebenwöchige Kartierung im Gelände. Als wichtiges Zusatzmaterial dienten eine legendenumwobene „Touristenkarte von Zeidler und Umgebung“ (Druck Gbr. Lissel, Leipzig, etwa 1902), die ich 1994 von Achim Gnauck, Hinterhermsdorf in Kopie erhalten habe. Weiterhin waren die Schulz-Störznersche Meinhold-Karte „Hinterhermsdorf und die Schleusen 1:16666“ von 1913, die tschechische Základní mapa aus dem Jahr 1981, sowie die Karten aus dem Kittler-Kletterführer von Gerald Männel aus dem Jahr 2000 wertvolles Zusatzmaterial. Der aktuelle Häuserbestand wurde aus www.mapy.cz entnommen und mit Google Earth abgeglichen. Ein Höhenmodell der TU Dresden (Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung) gestattete mir, nicht nur genaue Höhenlinien aufzunehmen, sondern auch Altwege zu entdecken. Tschechische Flurnamen ergänzte ich nach der offiziellen tschechischen Nationalparkkarte 1:25000, wohl von Karl Stein, Děčín redigiert. Die allergenauesten Karten in dem Gebiet sind übrigens Karten, die keiner kennt, allerdings nur in Grenznähe: Das Grenzvermessungswerk von Bundesrepublik und Tschechischer Republik. Dies liegt auf einem schwer zu findenden UN-Server herum: „Grenzabschnitt XXIII“ ergoogeln und dann die XXIII in der URL „zu Fuß“ gegen eine VII austauschen. Wie ist das mit der deutschen und tschechischen Beschriftung? Infolge der Vergangenheit gibt es deutsche und tschechische Ortsnamen. Diese lassen sich nicht immer „per Übersetzung 1:1“ ineinander überführen. Für kleinere Topografica gibt es mitunter nur einen deutschen oder nur einen tschechischen Namen. Daher sind manche Objekte nur tschechisch oder nur deutsch beschriftet. Offizielle Namen werden in der Karte primär tschechisch und eingeklammert deutsch beschriftet. Das sind Namen von Ortschaften und Klettergipfel. Und wie ist das mit dem Nationalpark? Darf man da überhaupt auf den kleinen Wegen wandern? Erstaunlich: Man erfährt durch den tschechischen Nationalpark kaum Einschränkungen. Außerhalb der Zone I gibt es im Nationalpark Böhmische Schweiz nicht einmal ein Wegegebot. Man könnte also sogar ohne Weg durch den Wald laufen, was aber wegen der vielen Pfade wenig reizvoll ist. Querfeldeinlaufen will der Wanderer ja gar nicht. Auch kann man sehr viel forstliche Fäll- und Holzentnahmemaßnahmen z. B. zum Zurückdrängung der Weymouthskiefer beobachten, so dass das Wandern kaum als Störung gelten kann. Die Kernzone (Zona I.) ist eine strenge Tabuzone, die im Gelände genau ausgeschildert ist. Sie ist aber so gelegt, dass sie im Kartengebiet kaum einschränkt. Sie ist schmal und läuft überwiegend am Kirnitzschhang nahe der Grenze entlang. Dort ist es ohnehin wenig sinnvoll, hindurchzulaufen. Zeitlich beschränkte Sperrungen wegen der Vogelbrut im Gebiet der Falkenwände sind örtlich ausgeschildert. Hier wandere man ab Juli/August; dann ist die Brutzeit vorbei und die Sperrungen werden wieder aufgehoben. Einzig die phantastischen Aussichten Käs und Brot, die in der Zone I liegen, sind eine Sünde wert. Zu diesen führt ein einsamer Pfad, dessen Einzeichnung ich einfach nicht unterlassen konnte. Die Schweifsternnadelaussicht ist eine der überwältigendsten Aussichten des gesamten Elbsandsteins und zugleich nicht einmal Kennern bekannt. Für Bergsteiger ist aber auch hier der Zugang zu den Klettergipfeln erlaubt. Sind in der Karte auch Boofen eingetragen? Nein. Boofen gehören zu dem traditionell nur mündlich weitergegebenen Ortsgut. Das war schon in der alten Zeit so und ist auch im Internetzeitalter nicht anders. Wer glaubt, im Internetzeitalter gehöre einfach alles in eine Karte irrt. Insofern finde ich auch die jüngeren Eintragungen von Boofen in der Openstreetmap nicht ganz glücklich. —Ich könnte im Gegenzug Geocaches in meine Wanderkarten eintragen. Na, da würden die Geocacher mir aber vielleicht etwas erzählen! Boofe heißt auf tschechisch übrigens převiz. Und ist auf der Karte wieder ein kleines Wandermädchen versteckt? Ja, wie auf (fast) allen Rolf-Böhm-Wanderkarten. Seit Andy Paul auf www.sandsteinwandern.de bloggt, ist das übrigens die Hiking maid. Neben der echten Hiking maid gibt es noch zwei Reserve-Hiking-Mädels auf dem Blatt. Wo, wird aber nicht verraten. Hiking maid heißt auf tschechisch übrigens hiking maíd.