Signographie
Die Lapidaria Medior

Typen jenseits von Groß und Klein

Großbuchstaben und Kleinbuchstaben sind etwas so Selbstverständliches, dass wir sie oft kaum noch bemerken. Zumindest beim Lesen. Beim Schreiben hingegen - beim Mailen ist es oft lästige Tipparbeit. Und beim Programmmieren können sich so ganz schnell schwere Fehler einschleichen ...

also - alles kleinschreiben? das ist nun nicht ganz - die richtige antwort. „fleisch weglassen“ ist ja auch nicht ganz das passende rezept, wenn man vegetarisch kochen will. Andere Fragestellung: Wie würden wir kochen, wenn wir überhaupt kein Fleisch kennen würden?

Wie würden wir schreiben, wenn es unser zweihäusiges Schriftsystem mit Versalien und Minuskeln nicht gäbe? Wie könnten Typen jenseits von Groß und Klein aussehen? Andreas Stötzners Antwort heißt: Mediuskel. Und da er Typograf ist, hat er auch eine Schrift dazu geschnitten. Die Lapidaria. Genau gesagt, die Lapidaria Medior:


Das musste ich ausprobieren! Also gleich ein paar Seiten Mediuskeln geschrieben. Mit Feder, Rappi und Tusche. Dabei habe ich weniger als Stötzner versucht, „im Unzialsee“ auf Fischfang auszugehen. Etwas mehr bei Wulfila, den Gotica und dem Codex Argenteus (aber das ist ein anderes Thema).

Was für eine Überraschung, als mir Stötzner eine richtige TTF-Datei zurückmailte. Hier nun einmal beide Schnitte im Vergleich:

Stötzners Lapidaria Medior (Originalschnitt „I“, „unzialisch“):

„Lapidaria Medior II“, („gotisch“):


Satzprobe Lapidaria Medior II

Truetypefont Lapidaria Medior II (Regular)


Links

Die Lapidaria Medior auf Myfonts
Rezension Lapidaria Myfonts
Rezension Lapidaria Typeforum
Rezension Lapidaria Page

Ich bedanke mich herzlich bei Andreas Stötzner für die große Freude, die er mir mit dieser Schrift gemacht hat.

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