11.09.2024: Carolabrücke – ihr Einsturz war wohl der Preis für ihre Schönheit
So wie die Bassgitarre, die manche dann nur hören, wenn sie auf einmal nicht mehr klingt
Der Einsturz der Dresdener Carolabrücke, geht mir mehr zu Herzen, als man denkt, denn als Kind führte mein Schulweg drei Jahre unter der Brückenbaustelle hindurch. Gemeinsam mit meinem Schulfreund Lothar Thienelt habe ich manche Stunde den Brückenbau interessiert beobachtet. Die Errichtung der Nord-Süd-Verbindung war 1971 ein städtebaulicher Meilenstein in Dresden. Mein Vater war Architekt und hat uns Kindern von der damals neuen Technik des Spannbetons erzählt, die die Zugfestigkeit von Stahl mit der Druckfestigkeit des Betons ideal vereinigt und dabei die Grenzen des technisch Machbaren erreicht. Nun wurden die Grenzen des technisch Machbaren überschritten.
So etwas beschäftigt einen. In meinem Handexemplar des Buches „Dresdner Brücken aus acht Jahrhundertern“ (Dresdner Hefte Nr. 94) ist auf S. 56 die Brückenkonstruktion, ein sog. Gerberträger, bei dem ein mittiger Einhängeträger in seitlichen Kragarmen eingehängt ist (berühmtestes Beispiel Firth-of-Forth-Bridge), prägnant beschrieben. Man sieht der Brücke die Gerbergelenke auf den ersten Blick nicht an, einzig minimale Knickstellen in der Hauptöffnung konnten ein vager Hinweis sein. Mit Hilfe einer Kartenprojektion (der orthogonalen Azimutalprojektion) habe ich ein Bild aus den Medien (ARD/Tagesschau) in eine metergeteilte ausmessbare Ebene projiziert, womit sich das Konstruktionsprinzip rekonstruieren lässt:
Orthogonale Azimutalprojektion
Rohprojektion, Gitternetzweite 10 Meter.
Brückeneinstürze sind selten, aber keinesfalls völlig ausgeschlossen. 1940 ist die Tacoma-Narrows-Brücke eingestürzt, 1976 die Reichsbrücke Wien, beides wie die Carolabrücke sehr schlanke Brückenkonstruktionen. Spannbeton hält nicht ewig, hat mein Vater gesagt, nur die Bogenbrücken der alten Römer, die stehen auch noch in 1000 Jahren.
Die Neue Brücke, wie die Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke allgemein genannt wurde, war so etwas wie Bassgitarre. Das Geniale
an ihrem sehr schlanken Tragwerk war, das man den gewaltigen Baukörper vor der weltberühmten Dresdner Stadtsilhouette überhaupt nicht wahrgenommen hat.
So etwas musst du als Architekt erst einmal hinbekommen.
„Plötzlich fehlt irgendwas, dann erst wird es vermisst. So wie die Bassgitarre, die manche dann nur hören, wenn sie auf einmal nicht mehr klingt.“
Scirocco, getextet etwa im Baujahr der Brücke. Ihr Einsturz war wohl der Preis für ihre Schönheit.
02.09.2024: 10 Jahre Eintagsfliege
Wie die Zeit vergeht
Es ist schon wieder 10 Jahre her: Am 02.09.2014 gab es einen der spektakulärsten Felsstürze der Sächsischen Schweiz. Frühmorgens um 05:45 Uhr fiel die
Einagsfliege aus einer Wand ins Kirnitzschtal und blieb exakt mittig auf der Kirnitzschtalstraße liegen.
Weil der Block sehr behutsam gefallen ist, hat er kaum Schaden an der Straße hinterlassen, nicht einmal die Oberleitung der Kirnitzschtalbahn ist gerissen.
Nur einige Schwarzdeckenschrammen waren auszubessern. Die kann man heute noch erkennen. Kirnitzschtalstraße, etwa 400 m unterhalb Straßenbahndepot.
Hier die Karte, die ich seinerzeit von der Eintagsfliege angefertigt habe.
Und es gibt immer wieder Felsstürze. Gerade erst ist ein Block im Großen Zschand gefallen,
Zschandstraße Ostseite, Lage etwas unterhalb Abzweig E-Flügel:
Felssturz Großer Zschand August 2024
Größe etwa 3×3×3 Meter. Das war auch das ungefähre Kaliber der Eintagsfliege (die war 3,72 m hoch). Allerdings ist die
Eintagsfliege etwas weiter geflogen – ungefähr 100 Meter. Am Abend des 2. September wurde die Eintagsfliege dann von Stefan Gernert (K. V. Buschmühle) erstbestiegen.
Am nächsten Tag kam Torsten Henke vom Tiefbau und hat sie mit seinem Bagger zerkleinert und weggeräumt:
05.08.2024: Zwei Link-Empfehlungen
Wir denken hier bei uns in der Sächsischen Schweiz oft, dass, wenn hier mit dem Wald irgendetwas nicht klappt, es
irgendwie ein dummer Zufall oder unglückliche Umstände sind. Was jedoch mit dem Nationalpark nichts zu tun hat. Wieso auch – ist nicht ein
Nationalpark das Beste, was man für die Natur tun kann? Aber es scheint überall in deutschen Nationalparks
weitgehend ähnliche Symptome zu geben. Dazu erreichen mich soeben zwei aktuelle Link-Empfehlungen. Prädikat sehr lesenswert:
www.harzer-waldsterben.de
25.07.2024: 500.000 € für die Fische
Ein Musterbeispiel für einen Naturschutz ohne und gegen den Menschen
Wir alle sind aufgerufen, CO2-neutral zu heizen. Solar ist bei uns im Kirnitzschtal eher schwierig, wenig Sonne, Nordhang.
Macht nichts, dafür haben wir ja die Wasserkraft.
Und in 200 m Entfernung von meinem Haus gibt es sogar ein altes Wehr, an dem (bis 1945) eine Turbine betrieben worden ist.
Etwa 10 kW, damit könnte man locker 3 Häuser heizen. Ich weiß schon – Kleinwasserkraftwerke gelten zur Zeit als
„naturschutzfachlich und wasserrechtlich nicht genehmigungsfähig“. Aber warten wir mal ein paar Jahre ab. Im Kontext Klimatransformation gibt es gute Chancen, dass sich da
was ändert. Siehe Balkonkraftwerk. Siehe Windmühlen überall. Also lassen wir das kleine Wehr einfach noch ein paar Jahre seinen Dornröschenschlaf schlummern und sehen dann weiter.
Doch gerade kommt eine Presseinfo rein:
Wehr in der Sächsischen Schweiz wird abgebaut, siehe auch
hier,
hier oder
hier.
Wow, die tun was. Hört sich total gut an. Doch es ist das kleine Wehr gleich bei unserem Haus.
Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) hat beschlossen, dass die Kirnitzsch „tierfreundlicher“ werden soll.
Die Kosten von etwa 500.000 Euro trägt der Freistaat Sachsen.
Wie bitte? Na, die haben wohl nicht mehr alle – 500.000 Euro für die Fische.
Auch die PR-Strategie ist hinterfragbar. Hat die Landestalsperrenverwaltung das Konzept mal der Stadt (wo ich im Stadtrat sitze) vorgestellt?
Da hätte ich mich zumindest äußern können.
(kann aber auch sein, die LTV hat es der Stadt mitgeteilt, dort ist es „versandet“).
Egal, wenn dann alles in Sack und Tüten ist, dann geht deutschlandweit der Presseverteiler raus – schöne grüne Welt.
Ist ja richtig, dass da was für die Fische getan wird. Aber nur das Wehr abreißen? Für 500.000 hätte man da neben dem Wehr
eine super Fischtreppe hinzaubern können und eine Turbine wäre auch noch mit abgefallen.
Mal geschätzt, dass es da über die Jahre
500 Fische in der Kirnitzsch geben mag, wären das 1000 Euro pro Forelle – ein ganz schön teurer Fisch. Was der Steuerzahler mit seiner „CO2-Abgabe“
ja gern bezahlt. Müsste man eigentlich glatt mal dem Bund der Steuerzahler petzen. Dessen
Slogan ist übrigens: Wer Steuern zahlt, will Sparsamkeit. Darauf ein Kirnitzschtaler Forellenbrötchen.
Ach so, da fällt mir noch was ein. Gleich hinter dem Wehr ist unsere Anliegerstraße, der Niederweg, der übrigens auch
dem Abrissvorhaben als Baustraße dient. Das ist seit 30 Jahren eine Schotter-Schlaglochpiste „hoch 3“. Ein Straßenausbau ist seit
Jahren im Bad Schandauer Haushalt geplant, Hausnummer 300.000 €. Doch die Anwohner halten sich mit Ausbauforderungen zurück.
Denn sie werden in dem Haushaltentwurf im Fall eines Ausbaus c/o Straßenausbausatzung (die wir im armen Bad Schandau nach wie vor haben) mit
20.000 € (kalkulatorischer Durchschnittswert) Ausbaubeitrag pro Haus zur Kasse gebeten. Gewiss doch, die 500.000 € für die
Fische und die 300.000 € für den Gemeindestraßenausbau sind völlig verschiedene Töpfe.
Aber so Gedanken macht man sich doch. Und den Rahmen der Straßenausbausatzungen gibt ja immerhin das Land vor.
Einmal der Fisch, einmal der Mensch. Und man fragt sich einigermaßen verwundert: In was für unterschiedlichen Sphären „schweben“
hier eigentlich die für die Landes-Haushaltmittel Verantwortlichen und die Bürger?
16.07.2024: Denkt eigentlich jemand an die kleine Brücke in Uttewalde?
Schwieriger Fall
Es gibt eine kleine Brücke in Uttewalde. Über die ist schon 1790 Ysop Lafleur gegangen, ein früher Fremdenwegswanderer.
Und der kleine Bruno Barthel, als ihn einst sein Vater im Dunklen in die Wehlener Apotheke geschickt hat.
Es ist nicht irgendein Weg, der über die Brücke führt, sondern der Malerweg, der da von Uttewalde hinab zur Waldidylle führt.
Zweihundert Jahre hat die kleine Brücke treu uns Wanderern gedient.
Doch nun ist sie in die Jahre gekommen und baufällig geworden. Schon ein paar Jahre gesperrt.
Man möge den Ausweichweg gehen, der da mit ein paar einlaminierten Schildern und Plastik-Flatterband abgemarkt ist. Wie es heißt, kostet eine Sanierung 40.000 €.
Auf der Lohmener Gemeindeverwaltung heißt es: Ist seit Jahren bekannt, schwieriger Fall. Man habe das Thema zwar
durchaus auf dem Schirm, aber aktuell gibt es eben leider keine freien Haushaltmittel. Ich weiß schon: Die Kommunen sind
permanent pleite und so Wanderzeugs ist leider eben nur eine „freiwillige kommunale Aufgabe“. Erst einmal sind die Pflichtaufgaben dran.
Da muss die Brücke eben noch bissl warten.
25.07.2024 – dazu passender Nachtrag: 500.000 Euro für die Fische.
17.05.2024: Sturmwarnung für den Borkenkäferwald
Wildnis heißt auch immer Lebensgefahr
In sowas besser nicht rein gehen
In der Woche vor Pfingsten hatten wir hier stürmisches Wetter mit Böen bis Windstärke 8. Dabei wurden in unmittelbarer Wandergruppennähe zwei gefährliche Baumstürze
gemeldet. Zum einen ein Baumfall wenige Meter neben einer Wandergruppe im Böhmischen (Böe bei sonstiger Windstille),
zum anderen ein Baumfall „Schürfwunde“ in den Affensteinen: Riesenglück gehabt.
Ist der erste schwere Unfall im Borkenkäfermikado nur noch eine Frage der Zeit?
So etwas könnte ein schlimmer Präsidenzfall sein.
Möglicherweise müsste das gesamte Wegenetz aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Nur
noch ganz wenige Hauptwanderwege könnten erlaubt sein (die bei denen man es schafft, je rechts/links 30 Meter
total freizuschneiden). Kyrie eleison Wanderlandschaft Sächsische Schweiz.
Was wird man da tun können? Sich wieder mit Windstärken vertraut machen.
Wichtige Grundregel: Niemals in den Wald gehen, ohne sich vorab über den Wind informiert zu haben.
www.windfinder.com.
Nicht loswandern, sofern auch nur eine Windstärke ≥6 vorausgesagt ist.
Bei geführten Wanderungen: Windvorhersage-Informationspflicht des Veranstalters, absagen, sobald
die vorausgesagte Windstärke ≥4 ist oder an einem der beiden Vortage ≥6 war.
Anderseits scheint die Baumfallgefahr bei Windstille relativ gering zu sein.
An den meisten Tagen im Jahr ist nur ganz wenig Wind. Ich bin ja immermal im Wald.
Ein gewisses Restrisiko wird nicht zu verhindern sein. Aber das nimmt man ja als Vorsteiger auch in Kauf.
Auch bei Windstille sind Spontanbaumfälle oder
plötzliche Böen nicht völlig auszuschließen. Wildnis heißt immer auch Lebensgefahr.
Es scheint, als ob sich wieder einmal neue Riten des Draußenseins herausbilden müssten.
Wie vor 150 Jahren, als es mit dem Bergsteigen losging.
Wanderbericht „Nacktwanderfreunde“ 15.05.2024
Eigene Seite wie man auf den Wind achtet
14.04.2024: Nachträgliche Gedanken zum Ostersonntag
Neun Stunden in der Wildnis
Am Ostersonntag (30.03.2024) ist ein fünfjähriger Junge mit seinem Fahrrad gegen 13 Uhr an
Knotenweg/Pionierweg/Amselsee plötzlich aus dem Blickfeld seiner Eltern verschwunden. Hinter einer Wegbiegung war er plötzlich weg. Polizisten, Rettungskräfte, Bergwacht
durchstreiften stundenlang das Gebiet. Das war auch unser Gesprächsstoff auf unserer Ostermontagswanderung.
Sonntagabend, gegen 22 Uhr ist der Junge nach 9 Stunden von einem Rettungshundeführer
dann doch recht schnell gefunden worden. Mitten im Wald, wie verlautet am Füllhölzelweg in etwa 500 m Entfernung von dem Ort an dem er verlorengegangen ist.
Was muss das für eine Erleichterung für die Eltern gewesen sein.
Dazu nun ein Blick in die Karte. Wo ist der Junge vom Wanderweg abgebogen? Wo wurde er aufgefunden? Schon seit Jahren gibt
es nicht nur den großen Borkenkäferwald im Großen Zschand. Kaum wahrgenommen ist ein zweites, ebenfalls sehr verfallenes Borkenkäfer-Mikadogebiet
zwischen Amselsee und Ziegenrückenstraße entstanden. In den Karten vermerke ich das neuerdings mit / \\/ /. Was auffällt:
Es ist genau dieses Gebiet, in dem der Junge verloren gegangen ist. Trotz intensiver Suche ist er zunächst
mehrere Stunden lang nicht gefunden worden.
Wir dürfen uns Wildnis nicht als einen wunderschönen Hänsel-und-Gretel-Märchenwald vorstellen, in dem auf hübschen
Waldlichtungen versteckte Ostereier liegen. Wildnis ist vor allem auch eines: lebensbedrohlich, menschenfeindlich, undurchdringlich und gefährlich.
Damit verbunden ist, dass wir Erwachsenen diese Gebiete aus unserer Landschaftsvorstellung völlig ausblenden.
Kleine Kinder aber nicht. Und Hunde auch nicht. Und so hat Rettungshündin Blair den Jungen dann doch ziemlich schnell gefunden.
Ein glückliches Ende.
Eine sehr bewegende Reportage hat Heike Sabel (Sächsische Zeitung vom 02.04.2024) geschrieben:
Nach stundenlanger Suche in der Sächsischen Schweiz: Wie Hündin Blair zur Retterin von Jonas wurde (€).
Jonas erhält von mir ein Bienchen fürs Durchhalten im Abenteuerwald. Damit fängt jeder einmal an. Solange es Jungen so gewaltig
in den Wald zieht, kann es mit der Natur-Entfremdung unserer Kinder schon nicht so schlimm sein.
11.04.2024: Tückischer Fehler
Die soeben vollmundig angekündigte Basteikarte (8. Auflage) hat einen Druckfehler. Durch ein Versehen ist der EAN-Stichcode nicht der der
Basteikarte, sondern der der Hinterhermsdorfkarte. Nicht weiter schlimm für den Wanderer, aber so geraten nun sämtliche
Warenwirtschaftssysteme durcheinander. Ich ärgere mich schwarz, typischer Fall, wenn man alles mit Computer macht.
Bei der guten alten Handarbeit wäre so etwas nicht passiert. Doch wie schnell verwechselt man am Computer einmal so einen tückischen Dateinamen.
Für den Buchhandel erhalten die Karten nun Aufkleber mit dem richtigen Stichcode.
Falscher Stichcode: hinten ... -02-1
26.03.2024: Neuauflage meiner Basteikarte
Soeben ist mein Titel „Die Bastei 1:10000“ in numehr 8., wieder umfassend aktualisierter Auflage aus der Druckerei gekommen und wieder lieferbar.
Was sich alles geändert hat? Turm Burg Wehlen eingetragen, Amselfallbaude leider zu, auch Kiosk Günther (oben an der Bastei, schonmal vorausschauend Nationalpark-Infostelle eingetragen),
das „Elbiente“ heißt jetzt „Hotel Steiger“, die „Alte Mühle“ Rathewalde ist jetzt die „Rathewalder Mühle“. In Pötzscha gibt es eine winzig kleine „Flüsterklause“ und am Gamrig eine „Graue Frau“,
am Uttewalder Felsentor habe ich den Heynoldsstein von 1862 entdeckt und in der Wartturmscharte eine
Jahreszahl von 1732 (ein erster Nachweis des Fremdenverkehrs in der Sächsischen Schweiz). Im Wolfsgründel gibt es ein Borkenkäfermikado – \ \// \/\ // \ – ebenso im Buttermilchloch, aber das ist Kernzone, da soll sowieso niemand wandern (wenngleich dort der Harvester derzeit
ordentlich Waldumbau betreibt, was ja auch wiederum richtig ist). Untere Gamrigaussicht an der Ziegenrückenstraße rausgenommen. Da hat die Nationalparkverwaltung eine Absperrung gebaut.
Dort auch den abgestürzten russischen Panzer von 1945 vermerkt. Die Soldaten sollen das nicht überlebt haben.
Natürlich wurde das Wegenetz umfassend begangen, insgesamt sind es wieder etwa 300 Änderungen.
Wer genau wissen will, was sich alles geändert hat, hier zwei Bilder aus meiner Laufendhaltungsakte:
Änderungen 7. zu 8. Auflage (kommentiertes Differenzbild)
Alle Änderungen 2001 bis 2024 (sog. Totaldifferenz)
Ich bedanke mich herzlich bei der Druckerei Thieme Meißen für die pünktliche Lieferung
genau richtig in der Woche vor Ostern – und wünsche allen Wanderern ein schönes Osterfest.
12.03.2024: Noch was
Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz kanditiert für Stadtratswahl
Wer Bad Schandauer, Krippener, Postelwitzer, Schmilkaer, Ostrauer, Porschdorfer, Prossener oder Waltersdorfer Einwohner ist,
bitte mal (mit Personalausweis) zu den Öffnungszeiten ins Rathaus auf die Meldestelle gehen. Die
Bürgerinitiative Naturpark hat 5 Kandidaten (Jens Tappert, Sabine Schulze, Hartmut Ehrlich, Christoph Hasse und meine Wenigkeit)
für die Wahl zum neuen Stadtrat am 09.06.2024 aufgestellt. Um zur Wahl zugelassen zu werden,
benötigen wir noch 28 Unterschriften von Unterstützern um die erforderliche Anzahl 40 zu erreichen.
21.03.2024: Mitteilung aus der Stadtverwaltung: Es sind schon 66 Unterstützungsunterschriften eingegangen —
die Bürgerinitiative bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern und kann damit zur Kommunalwahl kanditieren.
08.03.2024: Kritische Durchsicht eines weitgehend unbekannten Waldbrandschutzkonzeptes
Freitags, 16:30 Uhr geschrieben
Schon einige Monate gibt es ein Waldbrandschutzkonzept für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Anders, als das sog. „Müller-Gutachten 1“
ist dieses Konzept (welches ebenfalls von Prof. Müller aus Tharandt ausgearbeitet worden ist), weitgehend unbekannt und nicht ergoogelbar.
Doch es ist sehr wichtig, denn aus ihm werden Waldbrand-Schutzmaßnahmen abgeleitet.
Das Gutachten listet in der Nationalparkregion 25 „gefährdete Objekte“ auf, was ja eigentlich nicht viel ist.
Marco Angermann hat mich zu einer Durchsicht motiviert. Das Ergebnis ist ziemlich beängstigend.
Zusätzlich zu den 25 aufgeführten Objekten habe ich ziemlich schnell weitere 151 Objekte gefunden, so dass es nun insgesamt
176 Objekte sind, die man in der Nationalparkregion als „waldbrandgefährdet“ ansehen kann.
Ich betone, dass meine Durchsicht eine vorläufige ist. Einige kleinere, abgelegenere, leerstehende oder unbedeutende Objekte, die ich
„so auf die Schnelle rausgezogen habe“ mögen wohl auch strittig sein. Anderes mag unbemerkt geblieben sein.
Im Kern bestätigen sich aber sehr große Lücken in der Objektliste des Waldbrandschutzkonzeptes.
Nun ist der Autor des Konzeptes, Prof. Müller, gewiss ein herausragender Fachmann.
Marco Angermann äußert da (Absatz 5, 6, 7) einen
gewissen Verdacht. Die Lücken könnten auch eine Reaktion auf das Pflichtenheft des Auftraggebers gewesen sein.
Der war immerhin das Umweltministerium und man wollte womöglich den
Schutzstatus des Nationalparks nicht angreifbar machen. Was wömöglich der Fall wäre, würde man
alle waldbrandgefährdeten Objekte der Nationalparkregion so vor Waldbrandgefahr schützen – wie es eigentlich üblich wäre und sein müsste.
Wir alle sind aufgerufen, uns damit zu beschäftigen.
Hier meine Liste
Steht hier also nun Brandschutz gegen Naturschutz? Eher nicht. Wir schützen den Wald vor Waldbränden,
damit die Natur nicht abbrennt. Viele der „gefährdeten Objekte“ sind auch Nationalpark-Objekte,
die Jugendbildungsstätte Sellnitz zum Beispiel. Und natürlich wohnen auch Nationalpark-Mitarbeiter
oft im Wald. Das war schon immer so, dass der Förster im Wald gewohnt hat.
Auch ich wohne im Wald und will nicht abbrennen.
Heute ist übrigens die Jahreshauptversammung unserer Freiwillgen Feuerwehr. 17:30 Uhr, Feuerwehrgerätehaus.
Und als Stadtrat bin ich da herzlich eingeladen. Nichts wie hin.
27.02.2024: Es wäre schön, wenn irgendwann der Amselfall wieder aufmachen würde
Amselfallbaude (Bild: Helmar Nestroy)
Als 2017 ein kleiner Felsbrocken (von etwa Fußballgröße) heruntergestürzt ist, was dies der Anlass, die Amselfallbaude zu schließen. Das ist jetzt sieben Jahre her.
Video mit Kurt Weißhaupt mit ganz vielen Fakten. 12 Minuten, die sich lohnen.
Die Amselfallbaude ist aber nicht die einzige Problemstelle am Malerweg. Altendorfer Dorfbachklamm – baufällig.
Großer Winterberg – geschlossen. Auch ist es ja nicht so, dass die Nationalparkverwaltung gar nichts tun würde. Die Schwedenlöcher werden gerade
aufwändig in Stand gesetzt. Die Basteiaussicht ist jüngst erst für etliche Millonen Euro saniert worden.
Doch geht das jetzt immer so weiter? Auf der einen Seite Baufälligkeit, was dann immer gleich Millionen kostet.
Anderseits sperren wir uns immer mehr aus der Natur aus, „Natur sein lassen“, Wildnis ist das Modewort Nr. 1 in jeder „Landliebe“.
Es sind doch aber all die Bergbauden und Wanderanlagen kein Kind unserer Zeit, sondern uralt.
Wie haben das die Altvorderen hingekriegt? Irgendwie ist uns das Maß der Mitte verloren gegangen. Übrigens, die
Waldidylle im Uttewalder Grund steht gerade zum Verkauf. An sich kein beunruhigendes Zeichen. Hoffen wir mal, dass
da mit Wasser/Abwasser/Zufahrt alles in Ordnung ist. Ach so, und die Brücke oben in Uttewalde, wo es zur Waldidylle runtergeht, ist auch
gerade baufällig. Schon seit einigen Jahren gesperrt. Da tut sich auch nichts.
Ich glaube, ich muss mal wieder einen Lehrgang positiv denken belegen. Über den Winter
wird man immer so grüblerisch. Wo es solche Kurse gibt? Na, es wird Frühling, raus in die Natur.
14.02.2024: Cuyahoga Valley National Park
Amerikanische Nationalparks einmal ganz anders
Ach, wie lassen wir uns immer nur von den großen amerikanischen Nationalparks ins Bockshorn jagen.
So wild, so menschenleer, so viel Natur und so eine unendliche Weite.
Und wir sehen ein — das schaffen wir hier in der Sächsischen Schweiz niemals. Und so werden wir immer ein schlechtes Gewissen haben,
dass bei uns alles einfach zu klein, zu zersiedelt, zu künstlich und zu überlaufen ist. Und dann denken wir: Aus der Sächsischen Schweiz wird niemals ein
„richtiger Nationalpark“ werden können.
Stimmt nicht, sagt Axel Mothes, es gibt in Amerika auch ganz andere Nationalparks. Und er hat mir dazu ein kleines Internet-Zauberwort gemailt:
Cuyahoga.
Da musste ich gleich einmal auf der Karte hinfahren. Zuerst dachte ich, es seien alles
Druckfehler. Doch dann habe ich mich etwas eingelesen und am Ende ist eine neue Draußensein-Seite dabei herausgekommen:
Cuyahoga – amerikanische Nationalparks einmal ganz anders.
Nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an Dietmar Schubert aus Dittersbach-Dürrröhrsdorf – Dietmar, du hast mir letzten
Donnerstag die Motivation geliefert, die Seite endlich einmal fertig zusammenzuschreiben.
25.01.2024: Die Verklärung der Wildnis
Prädikat: unbedingt lesenswert
Reinhard Wobst hat mal wieder Studien gelesen, die er auf
seiner jüngsten Seite kommentiert. Unter anderem eine repräsentative Umfrage
Wildnis in Deutschland von Markus Knauf, Bielefeld.
Repräsentative Umfrage heißt, da bescheinigen wir uns selber mal wieder, was wir mehrheitlich uns über Wildnis zu denken vorgeben.
Bange Frage: Darf man in der Wildnis noch wandern?
„Konsistent zu den eben vorgestellten Antworten ist auch das Ergebnis, dass mehr als 60 % der Befragten der Meinung sind, dass die Menschen Wildnisgebiete
nicht als Naherholungsgebiete nutzen und weitestgehend draußen bleiben sollen.“
„Weitestgehend“ ist ja eingermaßen klar ausgedrückt. Andere Nutzungen hingegen scheinen schon möglich:
„Wir sollten Wildnis klug mit anderen ökologischen Ansprüchen kombinieren - so sollte z. B. versucht werden,
Wildnis mit der Nutzung von Windkraft zu verbinden.“
47 % voll bis teilweise dafür (S. 92).
Alles natürlich völlig wertneutral wie es in der Wissenschaft nun mal Standard ist. Bloß: Bei wem haben die da eigentlich diese „repräsentative Umfrage“ gemacht? —
„Fast drei Viertel der Befragten plädierten dafür, dass Wildnis in dünnbesiedelten Gebieten entstehen solle,
also in Gebieten, wo relativ wenige Menschen den Wald als Erholungsort nutzen [...] Da die meisten Menschen in
Deutschland nicht in dünnbesiedelten sondern eher in dichtbesiedelten Räumen leben, könnte man an dieser Stelle
einwenden, dass diese Menschen, die in der Befragung ja übermäßig vertreten sind, die persönlichen Nachteile an
andere Menschen adressieren. Dies ist ein Vorwurf der z. B. in der Vergangenheit von Protestierenden gegen die
Einrichtung von Schutzgebieten, z. B. den Nationalpark Nordschwarzwald, vorgebracht wurde: dass die Entscheidungen
von Personen getroffen werden, die nicht persönlich von den Folgen betroffen sind; d. h. Politiker oder Bürger
aus den urbanen Räumen entscheiden über die Landnutzung in den ländlichen Räumen.“
(S. 92)
Für diese klare Formulierung geht ein großes Dankeschön an den Autor. So klar hat das noch nie jemand ausgedrückt.
Überhaupt ist die Studie eine bemerkenswerte Dokumentation von einem gut Teil Verlogenheit und Heuchelei in der Debatte:
„Man muss alles dafür tun, um ursprüngliche Wildnis z. B. Urwälder in Brasilien, zu schützen.“
Na gewiss doch, wo es weit weg ist, da sind 94 % doch glatt (voll/teilweise) dafür.
Hier die Seite von Reinhard Wobst,
auf der diese und andere Texte erörtert werden. Prädikat: unbedingt lesenswert.
Einziger Nachteil: Viel zu viel Text. Aber so ist das nun einmal. Was da hilft? Zur Rezeption mal eine Stunde Zeit einplanen.
06.01.2024: Zwei neue Hochwasserseiten gemacht
... und seit heute fährt die Kirnitzschtalbahn wieder
25.12.2023 Kirnitzsch, und
anschließend Elbe.
Bloß, damit es nicht in Vergessenheit gerät. War zum Glück bei uns (anders als in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bremen) nur ein kleines Hochwasser.
Alle Hochwässer hier.
01.01.2024: Ein neues Jahr beginnt
Woran erinnert uns dieses Bild?
Wir beginnen das neue Jahr mit einer Wanderung.
20.12.2023: Ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
Zum Jahresende habe ich noch einmal das Glück, in unserer wunderbaren Landschaft draußen sein zu dürfen. Ich wünsche allen Wanderern
in nah und fern ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
15.12.2023: Schon wieder massenhaft Kriminelle im Wald
[Es ging um die Zerstörung des Plakates der Bürgerinitiative Nationalpark in Ulbersdorf. Fall erledigt, Seite gelöscht.]
01.12.2023: Wegspuren aus dem Mittelalter
Forschungsarbeit für einsame Wintertage
Nach Jürgen Böttger nun auch Helmut Paul. Helmut erforscht gerade alte Wirtschaftsspuren im im Zschirnsteinwald.
Ich soll da doch mal paar alte Messtischblätter raussuchen und den Oberreit. Es gäbe da einiges zu entdecken. Aber warum nicht gleich
im Höhenmodell nachsehen? Und ich werde verrückt – Wegspuren über Wegspuren, fast überall zwischen Rosenthal und Schöna:
Weghohlen Alte Rosenthaler Straße
Das ist die Alte Rosenthaler Straße und die Gebackene Birnstraße, deren uns bekannte Spuren sich im 18. Jahrhundert (Meilenblatt) verlieren.
Über Zwinki erreicht mich ein Link, den Stiegenfreund Fossil „herausgekramt hat“,
http://iodnatusch.com/Archiv/Texte/DIE_AELTESTEN_WEGE1.htm, ein alter, von Holger Natusch bewahrter Aufsatz von Hermann Lemme:
„Übergänge ... von Böhmen nach Sachsen, ... schon im 15. Jahrhundert viel benutzt ... auch durch Fahrzeuge.“ Verrückt. Ebenso alte Reit- und Postenwege der
Wildensteiner Burgbesatzungen. Auch da wird man im Höhenmodell gewiss noch fündig. Nach 600 Jahren, das muss man sich mal vorstellen.
Schön, dass das von dem Lemme so viel Text ist, denn da liest sich das niemand mehr durch. Nur die ganz Interessierten.
Forschungsarbeit für einsame Wintertage. Solche Weghohlen, auch das zeigt das Höhenmodell, sind oft gerade einmal einen halben Meter tief.
Im Sommer lässt sich so etwas kaum erkennen. Aber im Winter macht der Schnee, wie der Filter im Höhenmodell,
feinste Stukturen sichtbar. Und wir haben Glück, es schneit gerade ...
13.11.2023: Computer-Entdeckungen nördlich von Hinterhermsdorf
Einladung zu einsamen Novemberwanderungen
Von Jürgen Böttger, Dresden erhalte ich eine Anfrage nach der „Pinge am Schwarzen Kreuz“. Das Schwarze Kreuz ist eine Wegkreuzung nördlich von Hinterhermsdorf,
laut Christian Maaz würde es da eine Pinge geben. Ist mit nicht bekannt, aber so etwas spornt meinen Forscherdrang ungeheur an. Also sofort das
Höhenmodell herunterladen (Link wird nicht aktualisiert, wenn Deadlink: Google Download GeoSN DGM1).
Und da erlebe ich ein Wunder:
Voraussetzung ist, dass man sich da mit Ortskenntnis etwas einliest. Dann aber offenbart sich ein ungeahnter Detailreichtum. So eine
Fülle von Informationen kann man niemals, auch nicht bei wochenlangem Kartieren, im Gelände entdecken:
Ach, wir kleinen Menschlein. Da argwöhne ich bei jedem Nationalpark-Evaluierungsbericht, der ein „zu dichtes Wegenetz“ konstatiert und „Wegdichtenverringerung“ fordert,
das Ende unserer uralten Wanderlandschaft. Doch wie töricht ist das doch. Was für eine mächtige Kraft unser Sein auf der Oberfläche unserer Mutter Erde ist,
merkt man erst, wenn einen ein Höhenmodell Jahrhunderte zurückblicken lässt. Wie mächtig sind doch die Spuren, mit denen wir uns
in die Landschaft eingeprägt haben. Und die selbstverständlich auch heute noch alle sofort auffindbar sind.
Wo, das zeigt das Höhenmodell. Und das gibt es ja nicht nur von Hinterhermsdorf, sondern von ganz Sachsen.
Und natürlich auch vom gesamten Nationalpark (incl. Kernzone). Ja, was mag es erst dort für Wegespuren geben?
Was, wenn man sich das mal angucken würde*)?
Der Pinge am Schwarzen Kreuz habe ich allerdings (von ein paar Andeutungen abgesehen) nicht gefunden. Wir kleinen Menschlein können eben nicht alles wissen.
Aber es ist dies eine schöne Einladung zu einsamen Wanderungen im November. Meine Kartenempfehlung: Hinterhermsdorf und die Schleusen 1:10000.
Link Höhenmodell, Indikatorbild (stumme Karte)
*) Wenn wir Wanderer denken, dass wir mit dem Höhenmodell längst untergegangene Kernzonenpfade auskundschaften könnten, um dort vielleicht den
Rangern zu entfliehen, dann bitte auch daran denken, dass auch die Nationalparkverwaltung Computer hat und eine
Abteilung „digitale Besucherlenkung“.
29.10.2023: Zum 90. Geburtstag von Miloslav Nevrlý
Gemäß dem umbrischen Dichter aus der Stadt Assisi
Am 29.10.2023 begeht Miloslav Nevrlý, einer der bedeutendsten Geister der Kultur des Draußenseins im Elbsandstein seinen 90. Geburtstag.
Sein wunderbarer Text Lobreisungen des Hinterlandes war mir Anlass, die beiden Kartentitel
„Khaatal“ und „Balzhütte“ zu kartieren. Wochenlang draußen seiend, Freinächte mit Feuer im Wald. Leider wird das durch einen falsch verstandenen Naturschutz immer mehr
reglementiert und so werden wir gleich den Handelnden in der griechischen Tragödie zu Totengräbern unserer eigenen Natur- und Landschaftsverbundenheit. Was wir erst
jetzt zu begreifen beginnen, hat Nevrlý schon immer gefühlt und beschrieben.
Wir setzen das tragische Geschehen dadurch in Gang, indem wir es zu verhindern suchen. Nevrlý beschreibt das treffend
in seinem Gleichnis von der Misteldrossel.
Wir wünschen Miloslav Nevrlý Gesundheit und dass der Geist seiner Texte weiterhin wirkmächtig sein möge. Es ist heute nicht weniger notwendig, als in früheren Zeiten.
Hier das Manuskript „Die Lobpreisungen des Hinterlandes“,
das ich als wertvollen Schatz bewahre*).
Es ist überliefert, dass Nevrlýs Lieblingsfarbe „Balzhüttengrün“ sei. Wie heißt „Balzhüttengrün“ eigentlich tschechisch?
Es gibt wunderliche Webseiten, auf denen Miloslav Nevrlý auftaucht, mit klangvollen Namen wie „Memory of Nations“
oder „Facebook“.
Oder einen Eintrag in der tschechischen Wikipedia.
*) Das Manuskript hat mich auf abenteuerliche Weise aus dem Erbe eines im Kaukasus tödlich verunglückten
(deutschen) Nationalpark-Mitarbeiters erreicht. Den undatierten Text schätze ich auf etwa 1995. Streng genommen ist ein Upload
ohne Einwilligung des Autors ja eigentlich eine Raubkopie. Aber auch manch anderes Manuskript
der menschlichen Geistesgeschichte hat ebenfalls nur unter Gesetzesbruch bewahrt werden können.
17.10.2023: Umweltminister Wolfram Günther hat zweiten Pfad zur Wildnis eröffnet
[Fall erledigt, diesen Eintrag gibt es nicht mehr.]
10.10.2023: Brombeerweg wieder gangbar gemacht
Jetzt ist auch der Brombeerweg (von der Hochhübelwiese bis zum Forstort „Zwei Sägen“) wieder einigermaßen
begehbar. Freigeschnitten wäre zu viel gesagt, man muss nach wie vor etliche Querlieger übersteigen. Mit der üblichen
Hinderniswandertaktik kommt man aber gut durch.
Außerdem habe ich an „Zwei Sägen“ ein paar Pfeile in die Stämme reingesägt, damit man sich zurechtfindet.
Siehe auch Wanderbeschreibung hier.
Mit Brombeeren sammeln ist übrigens nichts geworden. Die Sträucher hatten zwar massenhaft Früchte angesetzt, sie sind aber
(weil es vielleicht zu trocken war) leider nicht ausgereift.
25.09.2023: Protokoll 51. Versammlung der Wegekommission
Landesdirektion fordert „Ruhebereiche mit keinerlei Besucherfrequenz“ im Nationalpark Sächsische Schweiz
Am 19.09.2023 fand die 51. Versammlung der Wegekommission statt. Dankenswerterweise liegt das Protokoll bereits vor. Die Wege sollen begehbar bleiben,
vielfältig wurden Freischnittmaßnahmern vorgestellt. Uwe Borrmeister und Andreas Knaak von der Nationalparkverwaltung
weisen darauf hin, dass auch die bisher
weitgehend unbeachtet gebliebenen unmarkierte Wege außerhalb der Kernzone zunehmend in Pflegemaßnahmen einbezogen werden.
Das dient der Versöhnung des Menschen mit der Natur. Ebenfalls sollen 4 Kategorien von Rettungswegen eingerichtet werden.
Die Kompetenz für Wander-Grenzübergänge liegt leider nicht bei der Nationalparkverwaltung.
Doch was lese ich unter TOP 7?
„Frau Beydatsch fragt nach dem Sinn und Zweck der Besucherkonzeption und unterstreicht, dass auch die Einrichtung von Ruhebereichen mit geringer bis
keinerlei Besucherfrequenz geprüft werde müsse.“
Na, der Sinn und Zweck der Besucherkonzeption ist doch ganz einfach seit Jahr und Tag, den Zutritt zum Nationalpark einzuschränken. Das reicht wohl jetzt nicht mehr aus?
Ruhebereiche mit „keinerlei Besucherfrequenz“ gibt es doch bereits jetzt schon massenhaft: Einfach einmal (abseits der markierten Hauptrouten) durch den Basteiwald gehen, Ochel
oder Thorwald angucken. Hier gilt es, Wege wiederherzustellen und zu pflegen.
Plant hier die Landesdirektion, die nächste Scheibe Sperrsalami von der Naturschutzwurst „mit und für den Menschen“
herunterzuscheiden? Endziel, dass der gesamte Nationalpark ein weitgehendes No-Go-Area wird? Wie übrigens einschlägige Naturschutz-Studien,
siehe etwa hier, seit Jahr und Tag fordern?
Einspruch Euer Ehren. Gerade weil wir hier so eine wunderbare Wanderlandschaft sind, in der viele Menschen seit Generationen Erholung, Einsamkeit, Ruhe, Abgeschiedenheit und Natur
in wunderbarer Art finden, gilt es das Wegenetz (das Blutgefäßsystem einer Wanderlandschaft, wie der oberste Besucherlenker der Nationalparkverwaltung Andreas Knaak
neulich auf dem Bürgerdialog der Nationalparkverwaltung in Sebnitz bemerkt hat) als Schatz zu bewahren. Wenn hier die obere Naturschutzbehörde
die bestehende Besucherkonzeption in Frage stellt und eine „Einrichtung von Ruhebereichen mit keinerlei Besucherfrequenz“ in den Ring wirft,
so führt das in eine falsche Richtung und darf nicht unwidersprochen bleiben. Man sollte da wachsam sein.
Protokoll hier.
Hinweis: Das Protokoll ist noch nicht bestätigt. Doch es wäre intransparent, erst die Bestätigung, die ja i. d. R. erst
in 6 Monaten erfolgt, abzuwarten. Es ist also nicht auszuschließen, dass hier ein Zitierfehler
des Protokollanten vorliegt.
04.09.2023: Positionspapier der Grünen Landtagsfraktion zum Nationalpark durchgesehen
Die Grünen haben mal wieder ein
bedenkliches
ideologisches Papier vefasst. Diesmal geht es um den Nationalpark Sächsische Schweiz.
Tenor: Wie wir mit unserer Selbstaussperrung aus der Natur, Wanderverbot, Zerstörung der
Kulturlandschaft und Entsiedelung der Nationalpark-Anliegerkommunen
Klima, Artenvielfalt und Biodiversität retten können. Doch der Text ist vielfältig ideologisch überprägt und
argumentativ inkonsistent. Entwicklungshinweise erfolgen aus großstädtischer Perspektive
und marginaliseren die Kommunen der Sächsischen Schweiz, als ob wir hier eine Art Kolonie wären.
Er sollte nicht unwidersprochen bleiben.
Hier meine kritische Durchsicht
Dass die 8 Nationalpark-Anliegerkommunen bald wieder auf den Einwohnerstand der Volkszählung von 1834
herabgesunken sein werden, stimmt übrigens und ist keine Satire –
1834: 20.692 Einwohner, 1939: 44.217 Einwohner, 1964: 47.279 Einwohner, 2022: 24.153 Einwohner
(Summe Lohmen, Königstein, Bad Schandau, Rathmannsdorf, Kurort Rathen, Stadt Wehlen, Hohnstein und Sebnitz,
Quelle Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen).
01.09.2023: Korrespondenz aus dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
[Weil die Originalbilder nicht mehr im Internet vorhanden sind, habe ich diesen Aufsatz entfernt.]
21.08.2023: Neuer Wandervorschlag: Bußbergweg
Wege in der Wildnis
Mal wieder auf einem schönen kleinen Weg mitten im Herzen der Sächsischen Schweiz entlangwandern und nicht immer nur die markierten Hauptwege?
Gibt es so etwas überhaupt noch in dem großen Borkenkäferwald?
Na klar. Beispielsweise den Bußbergweg
im Großen Zschand hinter den Thorwalder Wänden, gleich hinter dem Zeughaus, dort, wo die Welt am schönsten ist. Das wusste auch schon der sächsische König.
Man muss sich ein klein wenig durchkämpfen. Der Weg ist ein wenig aus der Zeit gefallen. Darum
drei Hinweise: 1. Der Weg ist länger, als man denkt. 2. Nur bei Windstille machen. 3. Säge und Gartenschere mitnehmen.
Aber man kommt wieder durch!
Passende Wanderkarte dazu: Großer Zschand 1:10000.
16.08.2023: Wandermöglichkeiten weltweit
Modellstudie flussquerendes Wandern aus amerikanischen Nationalparks
In der jetzigen Diskussion um grenzüberschreitende Wanderwege nach Tschechien hört man schnell:
„Gute Idee. Aber das kann das Umweltministerium nicht erlauben. Am allerwenigsten
ist der Grenzübergang Schwarzes Tor/Kerbensteig/Schönlinder Brücke tragbar. Da würden die Wanderer
ja am Ende noch glatt durch die Kirnitzsch laufen. So etwas ist in einem Nationalpark
niemals genehmigungsfähig. Mit so etwas würde Sachsen gegen sämtliche internationalen Standards verstoßen.“
Nun sind ja die großen amerikanischen Nationalparks immer unser großes Vorbild.
Aus dem Nationalpark Zion (Utah) erreicht mich gerade das folgende Bild von Steffi Kretzschmar:
Vorbildstudie für Wandergrenzübergang Schönlinder Brücke
Na also – Geht doch.
Wer sagt denn, dass da irgendetwas nicht genehmigungsfähig wäre?
04.08.2023: Niemand hat die Absicht aus der Sächsischen Schweiz ein Totalreservat zu machen
Zwei neue Themenseiten
Meine „Totalreservatsforschungen“ begannen im März 2023 mit dem Brandgutachten von Prof. Müller, in dem erstmals
Nationalpark=Totalreservat gleichgesetzt wurde (was wohl nicht so gemeint war).
Der 2. Akt waren dann Literaturrecherchen.
Nun der 3. Akt. Die beiden Naturschutzverbände BUND und Nabu haben eine „Wildnisstudie Sachsen“ erstellen lassen, die offenbart,
dass das wohl auch die offizielle Politik des sächsischen Umweltministeriums ist:
Die Hälfte der Nationalpark-Fläche wird intern bereits als
„ausgewiesenes Totalreservat“ geführt (s. Karte oben).
Dazu eine aktuelle Themenseite:
Totalreservat Sächsische Schweiz geplant? – 3. Akt
Kaum weniger brisant: Die Studie mustert ganz Sachsen danach durch, wo man
künftig Wildnisgebiete ausweisen könnte. Doch weniger die Wildnisvorschläge von BUND und Nabu sind das Brisante, sondern der Rest vom
sächsischen Wald, das, was danach noch übrigbleibt.
Dazu eine weitere neue Themenseite:
Wildnis in Sachsen – Wie lange dürfen wir noch in den Wald?
18.07.2023: Wildnis – Wissen wir wirklich, was da auf uns zukommt?
Ein Tag im Borkenkäferwald
„Wir können es nicht nachvollziehen, dass es diesen Vorwurf gibt, dass Wanderwege eingezogen werden oder immer stärker gesperrt werden.
Seit dem Jahr 2000 haben wir ein festes Konzept, bei dem bleiben wir.“ Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz
Der neue „Weg zur Wildnis“
den die Nationalparkverwaltung am Kleinen Winterberg errichtet hat, ist ja nicht
einmal schlecht gemacht. Nur ist es absoluter Käse, sich einzubilden, dass man Wildnis
irgendwie „kennenlernen“ könnte, indem man da mal ein bisschen auf einer Bretterbrücke herumspaziert.
Wald muss man hautnah erleben und das heißt: ohne doppelten Boden.
Hier mein Bericht von einer neuen Disziplin des Wanderns, dem Hinderniswandern. Mit einigen Hinweisen und
etwas Werkzeug aus dem Baumarkt gewinnt man schnell Routine. Die Mühen sind ungleich größer, als am Kleinen Winterberg,
dafür ist das Naturerlebnis auch viel intensiver. Es ist übrigens nicht so, dass die Nationalparkverwaltung da gar nichts machen würde.
Ohne ab und zu ein paar kräftigen Kettensägenschnitten von ein paar beherzten Rangern hätten wir da ganz schlechte Karten:
Achtung, viel Text. Ich bedanke mich bei Dr. Peter Schölzel, Bischofswerda für seinen Brief vom 15.07.2023, in dem er mir von seinen
Wanderungen in 40 Jahren Thorwald berichtet hat. Dieser war mir Anlass für die Schlussredaktion dieser Seite.
07.07.2023: Ústecký kraj fordert 7 grenzüberschreitende Rettungswege und Wander-Grenzübergänge
Pressemitteilung aus Tschechien
Die Region Ústí ist an das tschechische Umweltministerium mit der Forderung herangetreten, neue Nationalpark-Grenzübergänge
zu schaffen. Gefordert werden 2 befahrbare Rettungs- und Brandschutz-Grenzübergänge (A und B), sowie 5 Wander-Grenzübergänge
(1 bis 5). Der Aufruf wird ebenfalls von den
den Anliegergemeinden von Schönlinde bis Hřensko, der Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes, sowie vom Klub tschechischer Touristen KČT vorangetrieben.
Bemerkenswert ist, dass der Pressemitteilung zufolge auch die deutsche Seite zu den Unterstützern gehört: Landrat Michael Geisler, die (Ober-)Bürgermeister
von Sebnitz, Bad Schandau und Hohnstein, sowie der Tourismusverband Sächsische Schweiz.
Parallel ist man dabei, an das Sächsische Umweltministerium heranzutreten.
Hier die Quelle und
hier meine maschinengestützte Übersetzung.
Ich bedanke mich bei Mathias für den Link.
Vgl. hierzu auch meinen Beitrag vom 25.04.2023.
03.06.2023: Zauberland! Abgebrannt? Neue MDR-Biwakstaffel am 08.07.2023
KSK – Kutschke sendet Klartext
Schon jetzt (MDR, bitte nicht andauernd die Links ändern) in der ARD/MDR-Mediathek.
Sieben Zitate:
Ein herzliches Dankeschön dem Biwak-Team für das Heraussuchen der Statements.
20 Fernsehminuten, die sich lohnen. Am besten gleich paarmal angucken. Insgesamt gibt es in dieser Staffel 5 Biwak-Sendungen, Nr. 1 bis 4 sind durchaus auch empfehlenswert,
unsere Sendung ist die finale Nr. 5 (S09/E05).
17.06.2023: Denkbare Strategie des Umweltministeriums zum Erreichen des 2-%-Wildniszieles im Freistaat
Gohrisch, Cunnersdorf, Papstdorf, Kleinhennersdorf, Reinhardtsdorf-Schöna, Rosenthal aufgepasst
[Meine Spekulation, dass es möglicherweise Pläne geben könnte, den Nationalpark auf die linke Elbseite auszudehnen,
hat Nationalparkleiter Uwe Borrmeister als nicht zutreffend zerstreut. Eintrag gelöscht.]
09.06.2023: Wie geht es weiter, Nationalpark oder Naturpark Sächsische Schweiz?
MDR Podcast
Wer wissen will, wohin die Reise gehen könnte: Zwei Stunden Zeit nehmen und sich das hier anhören –
MDR, Dienstag direkt, 06.06.2023 20:00 1 Std. 56 min. Im Gespräch:
Der Innenminster, der Nationalparkchef, Thorsten Kutschke (Biwak), die Bürgerinitiative Naturpark (Hanka Oswian), der Bürgermeister von Bad Schandau
(Thomas Kunack), Prof. Ekardt (BUND Sachsen), Rainer Petzold (Sächsischer Bergsteigerbund SBB). Anschl.
zwei Interviews, Uwe Daniel (SBB) und Tino Richter (Tourismusverband Sächsische Schweiz).
Da kriegt man recht gut die ungefähre politische Richtung mit, in die es durchaus gehen könnte. Prädikat: unbedingt hörenswert. Dabei natürlich wie immer auch „zwischen den Zeilen lesen“.
31.05.2023: Königstein und Hinterhermsdorf wieder lieferbar
Meine Titel Festung Königstein und die Tafelberge 1:10000 und Hinterhermsdorf und die Schleusen 1:10000
sind ab sofort wieder als umfassend aktualisierte Nachauflagen lieferbar.
Insgesamt 867 Einzel-Änderungsanstände auf beiden Karten, einschließlich des 2022er Waldbrandes an den Rabensteinen (auf der Hinterhermsdorfkarte)
und der projektierten Festungsbahnstrecke (ganz dünn gepunktet) auf der Königsteinkarte.
Infoflyer hier.
Die Festungsbahntrasse stammt aus der Machbarkeitsstudie VCDB. Weil diese aber zu wenig detailreich war, gibt es
in meiner Redaktionsakte eine für die Karte feiner ausgearbeitete Planung.
Wer ganz genau wissen will, was sich seit den Vorauflagen alles geändert hat:
Festung Königstein und die Tafelberge 1:10 000. 5. umfassend aktualisierte Auflage 2023. ISBN 978-910181-16-8. 8,80 €.
Passend dazu ein „Wandergeheimtipp“: Hirschgrund Hinterhermsdorf. Geht oben vom Rabensteinweg hinunter in den Comptessensteinweg.
Schwerer Borkenkäferbefall und dennch von der Nationalparkverwaltung mustergültig freigesägt.
Ein sehr schöner und dennoch nur ganz selten bewanderter Weg.
25.05.2023: Frohe und gut kontrollierte Pfingsten
Ein Wald voller Verbrecher
[Mein Kommentar zu den in der Presse angekündigten Polizeikontrollen zu Pfingsten war mir dann doch bissl zu polemisch, wieder rausgenommen.]
25.04.2023: Neue Wandergrenzübergänge vorgeschlagen
Der Klub tschechischer Touristen KČT fordert die Einrichtung zahlreicher neuer grenzüberschreitende Wanderwege
zwischen Schmilka und dem Khaatal (Kyjovské ůdolí): Fremdenweg, Weberschlüchte, Großer Zschand,
Stimmersdorfer Weg, Kleiner Ziegengrund, Schönlinder Brücke und Niedermühle (untere Brücke).
Aber schon könnte es heißen „Oh Gott, das geht doch überhaupt nicht. Beantragen ist ja gut und schön,
aber wird Umweltminister Wolfram Günther das denn auch genehmigen? In einem Nationalpark geht so etwas gewiss nicht.
Da machen doch die Wanderer mit Verunreinigung, Vermüllung, Verlärmung, Beunruhigung und Trittschäden die ganze Natur kaputt
und stören empfindliche Bereiche.“
Wenn man so herangeht, wird es wirklich nichts. Aber ist das auch richtig? Es sind dies nämlich alles
uralte Wegelinien, die bis 1945 praktisch schon immer begangen worden sind. Seit dort gewandert wird, von 1826
als das erste Wirtshaus am Prebischtor errichtet worden ist, bis 1945 hat dort niemand die Natur kaputt gemacht.
Hier meine Einschätzung.
15.04.2023: Vorankündigung Preiserhöhung
Irgendwann müssen auch die Böhmwanderkarten einmal teurer werden, leider.
Ab dem 15.05.2023 erhöhen sich die Buchhandels-Ladenpreise meiner Titel um ein bis zwei Euro (meistens so, dass der nächsthöhere geradzahlige Europreis herauskommt):
Die meisten Preise sind seit 2017 unverändert geblieben. Kleiner Zschand und Schrammsteine sogar schon seit 2003. Man tut,
was man kann, aber ab irgendeinem Grad ist man gegen die Inflation eben machtlos.
06.04.2023: Es ist wieder Ostern,
die Vögel singen, die Bäume werden grün und es geht wieder hinaus in die Natur.
04.04.2023: Und schon wieder ein Brand
Schlimme Nachricht aus Tschechien
In der Nacht vom 3. zum 4. April 2023 ist auf dem Wolfsberg (Vlčí hora) bei Zeidler ein Feuer ausgebrochen.
Das Gasthaus ist vollständig ausgebrannt. Der Aussichtsturm wurde ebenfalls beschädigt, konnte jedoch gerettet werden.
Hier der Bericht der tschechischen Feuerwehr (Hasiči).
Das erinnert uns an den Brand der Balzhütte vor 3 Jahren (am 22.05.2020).
22.02.2023: Nationale Biodiversitätsstrategie wandelt Nationalparks in Totalreservate um
Zuerst dachte ich, es sind alles Druckfehler
Das Waldbrandgutachten von Prof. Müller war mir Anlass, mich noch einmal näher mit der Schutzgebietsart „Totalreservat“ zu beschäftigen.
Soeben aufgefundene rangordnungshoch verfasste Studientexte belegen, dass die allmähliche Umwandlung von Nationalparks in
Totalreservate offenbar schon seit Jahren im Hintergrund vorangetrieben wird. Das alles ist Teil der Nationalen Biodiversitäts-Strategie
(NBS) von Bundesregierung und Europäischer Union und wird von sog. „Naturschutz-Wissenschaftlern“ sorgfältig durchgeplant.
Selbstverständlich folgt dem auch das Sächsische Umweltministerium.
Es ist wie immer sehr viel Text, den man erst einmal lesen muss. Hier meine kritische Durchsicht:
Niemand hat die Absicht den Nationalpark Sächsische Schweiz in ein Totalreservat umzuwandeln.
Die gute Nachricht ist, dass die Studien mitunter auch zarte Hoffnungszeichen enthalten.
02.02.2023: Waldbrandgutachten von Prof. Müller
Werden wir jetzt allmählich zum Totalreservat?
Das Waldbrandgutachten von Prof. Müller schlägt ja zur
Zeit hohe Wellen. Ich habe einmal in dem Gutachten gesucht, wie oft das Wort „Wandern“ oder „Wanderweg“ darin auftaucht:
Keine Treffer. Das ist verständlich, denn es ist ja eine Stellungnahme zu einem Waldbrand und keine
Wanderstudie. Aber ein anderes Wort hat mich doch sehr stutzig gemacht:
„Totalreservat“. Kommt im Text immerhin 13 Mal vor, also mit einer gewissen Sytematik.
Dabei wird „Totalreservat“ meist synonym mit Nationalpark oder Nationalpark-Kernzone verwendet.
Was hat das Wort „Totalreservat“ in einem Waldbrandgutachten zu suchen? Es ist zwar kein Wandergutachten, aber
eben auch kein Naturschutzgutachten. Das hat Prof. Müller möglicherweise gar nicht so gemeint. Aber wir, die hier seit Jahr
und Tag herausgeschützt werden, reagieren sehr empfindlich, wenn so ein Wort auftaucht.
Man könnte nun antworten, dass es um einen Waldbrand in einem Nationalpark geht. Das ist richtig, aber es ist eben kein Waldbrand in einem
Totalreservat.
Nationalpark ist IUCN-Kategorie II, Totalreservat ist Kategorie I, nochmals unterteilt in Ia (Strenges Naturreservat) und Ib (Wildnisgebiet).
Nationalpark und Totalreservat sind zwei verschiedene Sachen, doch die Studie tut stillschweigend so, als ob es dasselbe wäre.
Ein Nationalpark ist auch für Menschen da. Im Totalreservat ist der Mensch total verboten.
So fürchte ich nun ein wenig, dass weniger die behandelte Waldbrandthematik das Bedenkliche an dem Gutachten ist, eher die
politische Richtung, die hier (bewusst oder unbewisst) sichtbar wird: Mensch raus. Dazu S. 4 unten, S. 27/28, S. 29 mal bissl zwischen den Zeilen lesen.
Wie dem auch sei, wir Wanderer und Wanderinnen sind gehalten, Andeutungen, dass es in unserer Landschaft weiter
in Richtung Totalreservat gehen könnte, sehr aufmerksam zu verfolgen.
Bezüglich Waldbrand bin ich nicht so der Experte. Es heißt, in dem Gutachten stünde,
Totholz brennt nicht. Das ist überspitzter Volksmund. Gewiss gibt es verschiedene Totholzsorten,
man muss da sicherlich differenzieren. Bezüglich „der noch genauer zu untersuchenden Anreicherung der Brandlast
durch Feinreisig“ (S. 12) hätte eine Inaugenscheinnahme des Großen Zschandes und der Thorwalder Wände
wertvolle Erkenntnisse liefern können.
Dass Prof. Müller Waldbrandschneisen für wenig sinnvoll hält, leuchet bei dem weiten
und massiven Funkenflug ein. Wandbrandschutzerziehung – ein bemerkenswerter Vorschlag. Dann könnte man vielleicht auch
wieder ein paar Leute an eine Feuerstelle lassen, potentiell vielleicht sogar Feuerstellen an einigen ausgewählten Boofen
zulassen. Die Karten im Anhang der Studie sind für den Kartografen eine wahre Fundgrube.
Totalreservat – dazu gibt es auch eine neue Draußensein-Seite: Totalreservat Sächsische Schweiz?
26.01.2023: Vor 60 Jahren wurde die Uran-Lagerstätte Königstein entdeckt
Wie im Krimi
Seit 1961 hat die Wismut im Leupoldishainer Revier nach Uran gesucht. Mit über 170 Bohrungen wurde das Gebirge im Quadratraster durchlöchert,
doch bis Ende 1962 war noch immer keine abbauwürdige Lagerstätte gefunden worden. Irgendwann muss Schluss sein und
so kam man in der Generaldirektion zu der Überzeugung, die Erkundungen aufzugeben. Der Einzige, der es noch nicht eingesehen hatte,
war Reviergeologe Makarov und weil er nicht lockerlies, wurden ihm für Januar 1963 noch einmal sieben allerletzte Bohrungen bewilligt.
Lumpige 2000 Bohrmeter, eigentlich sinnlos. Vier der sechs SIF-300-Bohrbrigaden waren dann auch schon ins heimische Erzgebirge
zurückverlegt worden und auch die vier ersten der sieben Bohrungen waren wie erwartet – Fehlanzeige. Drei Bohrungen noch,
was soll da noch kommen, reine Routine.
Zwei Maschinen waren noch da. Brigade Schönherr bohrte ihr vorletzes Loch und
Bohrung 1210 sollte die allerletzte Bohrung der Bohrbrigade Heins sein. Dann sollte es entgültig zurück nach Schlema gehen.
Aus. Vorbei. Kein Uran in Königstein.
Die Täter: Reviergeologe W. N. Makarov, Bohrbrigade Heins, die Messtechniker P. Wieczorek und H. Bjarsch.
Hier der Originaltext. Spannender kann es in keinem Krimi zugehen:
Heute vor genau 60 Jahren. Eines ist gewiss: Ohne die Bohrung 1210 vom 26.01.1963 wäre im Königsteiner Bergbaurevier einiges anders gelaufen.
Ohne diese Bohrung hätte es das Bergbaurevier Königstein schlicht nicht gegeben. Am 02.02.1964 wurde mit der Abteufung des ersten Schachtes begonnen.
Jahrzehntelang haben hier zeitweise mehr als 2000 Bergleute gearbeitet und einige Millionen Kubikmeter Gestein aus dem Berg geholt.
Grobanhalt zur ungefähren Vorstellung der Tagesnorm: Acht Kubikmeter pro Hauer.
Dazu musste natürlich viel gesprengt werden, bei der größten Magazinierungsprengung (1987) sind 154 Tonnen Sprengstoff
eingesetzt worden (etwa 1/100. Hiroshimabombe).
Insgesamt wurden über die Jahre etwa 19000 Tonnen Uran gefördert (Restmengen
werden nach wie vor gewonnen). Der Anteil von Königstein an der gesamten Welt-Uranproduktion des 20. Jahrhunderts betrug 1,1 %.
Nichtzuletzt verdankt die Stadt Pirna der Grube ihren Stadtteil Sonnenstein.
Ein herzliches Dankeschön an Helmut Tonndorf für die Bewahrung dieser unglaublichen Geschichte. Wer erinnert sich noch daran,
zumal alles GVS (Geheime Verschlusssache) war? Das ist nun genau 60 Jahre her.
Siehe hierzu auch die (mit 3134 Seiten noch gewaltigere)
Chronik des Wismut aus dem Jahr 2010.
Dort findet sich die Geschichte auf (PDF-)Seite 1003, Kap. 2.1.8 (S. 4).
Mich interessiert natürlich auch, wo das genau war.
Bohrlochkoordinaten sind für Geologen sowas wie Goldstaub. Sowas schmeißt man auch nach 60 Jahren noch nicht weg.
Bohrloch 1210 steht „im Tonndorf“ auf S. 204:
Gleich beim Walderlebniszentrum Leupoldishain, 38 m östlich der Straßenachse, 22 m nördlich des
Nordrandweges vom Walderlebniszentrum *), Gauß-Krüger X=5641 217,3 Y=5432 411,5. Da könnte man glatt einen Denkstein hinstellen.
Oder einfach mal wieder hinwandern. Passende Böhm-Wanderkarte: Nikolsdorfer Wände 1:10000.
Dort ist es (Aufmessung+Bild Ulf Roitzsch, Dresden):
26.01.2023 Initial
21.01.2023: Nationalparkteile verbinden
[Dieser Aufsatz war mir zu wenig zielführend, darum haber ich ihn entfernt.]
„Dass wir vielleicht leicht andere Wege gehen müssen, als sich das die Erfinder von Nationalparken vorgestellt haben ...
wer aus Bad Schandau oder wo auch immer den Brand sieht oder riecht, dessen Angst kann ich nachvollziehen".
Ich bedanke mich herzlich bei Sachsens Innenminister Armin Schuster für dieses Statement, das mir zu Herzen gegangen ist.
Wir hatten hier letzten Sommer nämlich drei Wochen lang die gepackten Evakulierungsrucksäcke im Wohnzimmer stehen.
„Gut 4 Monate sind noch Zeit, dann beginnt auch in der Sächsischen Schweiz wieder — die Waldbrandsaison." (Thorsten Kutschke)
Na hoffentlich nicht.
Aus MDR Sachsenspiegel, 06.01.2023: Wie weiter im Nationalpark? – https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-686288.html
10.01.2023: Alles Gute im Neuen Jahr
Ich wünsche allen Kennern, Liebhabern und Freunden der Sächsischen Schweiz, dass wir auch im neuen Jahr auf allen Wegen
immer überall gut durchkommen.
Wenn die Strahlen der ganz tief stehenden Wintersonne mittags durch die Wolken hindurchbrechen, ist das einer
der sechs Zauber des Winterwanderns.
Tiefe Wintersonne am 28.12.2022 im Großen Zschand
Zum neuen Jahr passend ein 15minütiger Beitrag von
Deutschlandradio Kultur (Empfehlung Reinhard Wobst). Zahlreiche bedenkliche Gedanken, manch überraschende Ansicht,
manch unerwartete Perspektive. Weit erkennbares Ringen, wie es denn nun irgendwie weitergehen könnte.
Da kann man zwischen den Zeilen Zeichen der Hoffnung erkennen.
Und immer auch daran denken, dass man sich immer auch selbst revidieren soll.
Ein Dankeschön an die Autorin Iris Milde.
Und die anderen fünf Zauber des Winterwanderns? –
die Bäume ohne Laub, die bei Kälte gefrorenen Morastwege, das irische Licht, die tiefe Einsamkeit, der frühe Sonnenuntergang.
05.12.2022: Schnelle Weihnachtslieferungen
Weihnachts-Pentagon-Dodekaeder der Sächsischen Schweiz
Weihnachten steht vor der Tür, da heißt es besonders schnell liefern. Im Dezember gibt es jeden Tag einen Postausgang mit
Ihren Bestellungen. Was an Bestellungen bis 9 Uhr da ist, geht noch am selben Tag raus.
02.12.2022: Roßsteig von Nationalparkverwaltung als Rettungsweg hergerichtet
Ein schönes Zeichen der Hoffnung
Bei dem Waldbrand hat sich gezeigt, dass der Große Winterberg eine böse Sackgasse sein kann, denn die einzige Zufahrt Winterbergstraße kann schnell einmal abgeschnitten sein.
Die einzige zweite Möglichkeit, mit Fahrzeugen auf den Berg zu kommen (oder wieder hinunter) ist allein der Roßsteig zum Zeughaus.
Doch der war insbesondere am Goldstein in sehr schlechtem Zustand, tiefe Abschläge, bis zu 35,6 % steil und von schlechter Oberfläche.
Ich hatte da eigentlich wenig Hoffnung, dass sich da etwas tun könnte. Doch die Nationalparkverwaltung
hat den Weg soeben sehr schön in Stand gesetzt, so, dass er jetzt mit „unimogartigen“ Fahrzeugen fahrbar ist. Mehr ist nicht nötig.
Dafür ein herzliches Dankeschön an die Nationalparkverwaltung.
Ich freue mich, dass ich mit meiner Prognose falsch gelegen habe.
Siehe auch meine Waldbrandseite
11.11.2022: Weg zur Wildnis eröffnet
Nicht schlecht
Umweltminister Wolfram Günther hat soeben am Reitsteig, etwas südwestlich vom Kleinen Winterberg, einen „Weg zur Wildnis“ eröffnet.
Über zwei Eingangs-Tunnelbereiche geht es auf Holzbohlen und zwischen Geländern ein Stück in den Wald hinein.
Ich gestehe, dass ich immer wenn sich die Menschheit anschickt, Wildnis mit solchen Geländerwegen herbeizaubern zu wollen, zur Skepsis neige.
Doch der Weg hält, was er verspricht.
Es ist keine Sackgasse, sondern ein Rundweg. Der Weg führt weit in die Wildnis hinein und er ist auch handwerklich sehr schön gemacht.
Außen steht „Wildnis“ dran und das, was unter den Holzbohlen drunter ist, dürfen wir getrost auch für Wildnis halten. Der Weg zur Wildnis ist ein wunderschöner Weg geworden, der unser Naturerleben bereichert.
Und auch den Kindern wird er gefallen.
Wie es sich trifft, ist gerade gegenüber ein großes Waldbrandgebiet, das bis zum Frienstein reicht. Das ist nun Wildnis der anderen Art.
Brutal konstrastierende Naturgewalt, die dem „Weg zur Wildnis“ alles Bambihaft-Museumsartige austreibt, ihn in einen ganz anderen Kontext stellt: Caspar David Friedrich nach dem Bombenangriff.
Doch zeigt uns die Natur oft Unerwartetes. Die Feuerwehr hat beim Löschen neue Pfade angelegt.
Und weil hier keine Kernzone
ist, ist es kein Verstoß gegen die Nationalparkverordnung, diese nun ebenfalls zu benutzen.
Etwas westlich des „Weges zur Wildnis“ zweigt so ein Feuerwehrpfad vom Reitsteig nordwärts ab. Dort hat sich eine weitgehend unbekannte
Aussicht neu aufgetan, genau gegenüber dem Frienstein. Ich habe sie zunächst „Feuerwehraussicht“ *) genannt:
Phantastischer Blick in die Idagrotte
Aber bitte beachten: Anders, als der „Weg zur Wildnis“ ist dies eine Sackgasse. Man muss den Pfad wieder zurückgehen.
Außerhalb der Kernzone darf man zwar alle im Gelände sichtbaren Wege benutzen. Es ist jedoch Konsens, nicht queerbeet durch den Wald zu laufen.
*) Recherche 13.11.2022: Bei Schulz-Störzner 1922 und Kobach 1956
ist die Aussicht verzeichnet, sie ist also bis vor 60 Jahren bekannt gewesen, dann jedoch in Vergessenheit geraten.
31.10.2022: Nationalparkverwaltung verkündet angebliche Grenzweg-Sperrung
Ich glaube, wir brauchen mal wieder eine Reformation
Mir geht gerade wieder einmal der Hut hoch. Wie Luther in Worms. Aufsatz in der Berliner Tageszeitung taz vom 25.10.2022,
Matthias Bartsch: „Unter Feuer. Trägt der Naturschutz zur Ausbreitung von Waldbränden bei?“
Dort wird der Sprecher der Nationalparkverwaltung Hanspeter Mayr wie folgt (indirekt) zitiert: [...], Anlass für Mayr, Behauptungen,
der Park werde zunehmend unpassierbar, zu widersprechen. Nur in der Kernzone müsse man sich an markierte Wege halten, betont er [...]
Das Wegekonzept sei mit dem Bergsteigerbund und den Tourismusverbänden abgestimmt und im Sächsischen Amtsblatt veröffentlicht worden.
Nur einer, der Grenzweg sei dabei aufgegeben worden.‘
Wie bitte? Grenzweg aufgegeben? Bei allem schuldigen Respekt – Einspruch Euer Ehren.
Das ist doch wieder einmal voll die seit Jahrzehnten von der Nationalparkverwaltung betriebene Methode,
Wegbegehungsrechte vorsätzlich, ausdauernd, systematisch und vor allem klammheimlich wegzufertigen, geltendes
Recht in klitzekleinen Schritten „scheibchenweise“ auszuhöhlen und ins Gegenteil zu verkehren.
Und dann wird zu „demokratischer Untermauerung“ auch noch auf eine Abstimmung mit Mitgliedern der Wegekommisison verwiesen.
Eine Abstimmung, die es so nie gegeben hat. Hier die Fakten:
Der Grenzweg ist niemals „aufgegeben“ worden. Dass laut taz gerade wieder einmal
versucht wird, einem Weg das Lebenslicht auszupusten, ist kein Zeichen einer Orientierung in Richtung Zukunft.
Entscheidend ist unser Grundvertrauen in die Natur. Da stimme ich Hanspeter Mayr voll zu.
Vielleicht hat ja auch der taz-Autor die Grenzweg-Geschichte nicht ganz richtig aufgefasst
und sinnentstellt wiedergegeben. Man muss ja nicht jedes Wort gleich auf die Goldwaage legen.
Wege sperren ist so etwas, wie Ablassbriefe verkaufen.
Ich glaube, wir brauchen mal wieder eine Reformation.
Machen wir uns also lieber Gedanken, ob nicht ein paar Wege – jetzt, nachdem der
Waldbrand ungleich schlimmere Schäden hinterlassen hat, als Wanderbegängnis es je verursachen könnte – wieder
geöffnet werden können. Um Grundvertrauen in die Natur herzustellen,
gibt es nichts besseres, als den Menschen ein paar kleine romantische Wege zu erlauben.
27.10.2022 Initial
Hintergrundinfos: Meine Grenzweg-Seite von 2014.
21.09.2022: Naturpark Sächsiche Schweiz
Eine Bürgerinitiative strebt die Umwandlung des Nationalparks Sächsische Schweiz zu einem Naturpark an
Seit 30 Jahren versuchen wir nun, irgendwie mit dem Nationalpark zurecht zu kommen.
Was haben wir nicht für Hoffnungen in den Nationalpark gesetzt,
was haben wir nicht für Opfer für ihn gebracht.
Schon klar: keine Beeren und Pilze mehr sammeln.
Schon klar: unsere kleinen Lieblingswege nicht mehr bewandern.
Schon klar: Kernzone.
Schon klar: wiedermal ein Waldstück unbetretbar,
schon klar: wiedermal ein uralter Weg „aus dem offiziellen Wegenetz herausgefallen“.
Schon klar: Nur noch auf markiertem Hauptwanderwegen gehen,
schon klar: Geländer rechts und links.
Schon klar: Borkenkäfer, schon klar: Waldbrand.
Was gab es nicht alles für Verheißungen: Eine potentielle natürliche Vegetation würde sich wieder einstellen. Eine wunderschöne
Natur-Wildnis mit Eschen, Tannen und Buchen wird kommen. Ein resilienter artenreicher Wald, der dem Klimawandel trotzt.
Doch auch nach 30 Jahren ist noch nichts davon in Sicht. Statt dessen ist der Wald tot,
ein riesiges Borkenkäfermikado und verkohlte Waldbrandfläche. Wir sollen erneut 30 Jahre hoffen. Das würde schon wieder, heißt es.
Doch alle unsere bisherigen Opfer sind vergeblich gewesen. Und zugleich waren sie auch niemals ausreichend.
Wir waren und sind immer die Naturzerstörer, die den Müll wegschmeißen, Krach machen, den Wald anzünden,
die Ruhezonen beunruhigen,
die seltenen Tiere stören und die seltenen Pflanzen zertreten.
Wir können machen, was wir wollen – wir sind immer eine unerträgliche Last im Nationalpark. Auf den kleinen romantischen
Pfaden „beunruhigen wir in der Fläche“ und auf wenigen Hauptwanderwegen konzentriert werden wir als
„immenser Besucherdruck“ geschmäht. Immer werden wir uns für die „zu hohe Wegedichte“ zu entschuldigen haben
und dafür, dass wir „zu viele Besucher“ sind. Kürzlich erst wieder wurde vom BUND gefordert, „das Wegenetz auf
den Prüfstand zu stellen“, das Boofen langfristig zu verbieten, selbst das Klettern in seiner anerkannt
nationalparkverträglichen Art ist für ihn „naturunverträglich“.
Unsere Opfer werden nie ausreichen. Und dennoch werden sie vergeblich sein und immer vergeblich bleiben.
Die Leute von der Bürgerinitiative haben recht. Es geht einfach nicht. Das ganze Konstrukt Nationalpark
passt nicht, zumindest nicht in der Form, wie es hier in der Sächsischen Schweiz seit 30 Jahren praktiziert wird. Wenn es eine
irgendwie geeignetere Umsetzung der Nationalpark-Idee geben könnte – viele Menschen hoffen seit Jahren darauf –
doch es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass da irgendetwas in Sicht sei.
Darum Schluss jetzt. Es gibt im deutschen Naturschutzrecht eine bessere, weithin etablierte und vielerorts
erprobte Form eines Großschutzgebietes: Den Naturpark.
Hier die Webseite der Bürgerinitiative.
Wenn Sie diese Petition unterstützen wollen, so bitte ich Sie auch eins zu bedenken: Die Petition zu unterschreiben heißt auch,
die Hoffnung, die sehr viele Menschen vor 30 Jahren in den Nationalpark gesetzt haben – zu begraben. Immer wenn man eine Hoffnung begräbt,
ist das auch eine traurige Sache.
Doch mit der Trauer kommt auch neue Hoffnung und neue Zuversicht. Die Zuversicht, dass ein Naturpark unsere Hoffnungen besser
erfüllen kann, als ein Nationalpark.
Ich habe die Petition unterschrieben.
Ein anderer Gedanke: Auf einen Nationalpark muss der Freistaat Sachsen deshalb keineswegs
verzichten. Mit der Königsbrücker Heide besitzt er ein Naturschutzgebiet, das bereits aktuell 3/4 so groß ist, wie der Nationalpark Sächsische Schweiz.
Das Gebiet ist geschlossen und nicht in zwei Teile zergliedert. Idealerweise wird man das Areal um noch ein paar
Flächen der umliegenden Laußnitzer Heide ergänzen, die der Sachsenforst „stilllegen“ könnte, vielleicht im
Austausch gegen wieder „in Nutzung gehende“ Flächen im Elbsandstein.
Und wenn man dann das Ganze noch mit ein paar Naturschutzgebieten der Umgebung arrondiert (z. B. Dubringer Sumpfgebiet, Waldmoore von
Großdittmannsdorf) lässt sich auch die für einen Nationalpark empfohlene Fläche von 100 km² erreichen oder gar überbieten.
Natürlich wäre das ein Nationalpark ohne den Menschen, ein Nationalpark mit und für den Menschen wäre das nicht. Aber wenn die
Landesregierung nun eben nicht in der Lage ist, einen Nationalpark mit und für den Menschen zu betreiben,
so ist dies doch zumindest auch eine Lösung.
Noch ein Gedanke: Oh mein Gott!, Naturpark, was soll dann mit der
Nationalparkverwaltung werden? Soll sich Umweltminister Wolfram Günther am Rande einer Talkshow gefragt haben.
Au Backe, werden die dann alle arbeitslos?
Ich denke nicht. Den ganzen kaputten Wald entwickeln und umbauen, das ist so viel Arbeit,
dass man dafür die Nationalparkverwaltung glatt auf das Doppelte aufstocken müsste.
Und, Oh mein Gott!, Naturpark, müssen dann nicht alles die Kommunen bezahlen?
Was ist denn das für ein Unfug? Der ganze Wald gehört doch dem Freistaat.
Der hat dafür den Staatsbetrieb Sachsenforst, das ist ein ganz normaler Wirtschaftsbetrieb,
mit Einnahmen und Ausgaben und am Ende ist der Umweltminister da sogar der Chef.
Das Geld ist da und muss nur vernünftig eingesetzt werden. Waldumbau,
Wegunterhaltung und natürlich wird auch in einem Naturpark die Natur geschützt. Und wenn das ein
Naturschutz ist, der uns das Wandern erlaubt und nicht verbietet und dazu noch grüner
Wasserstoff aus der Gasleitung – dann werden wir auch alle wieder grün wählen, Herr Minister.
Es gibt viel zu tun. Also ran an die Arbeit.
Hier gibt es eine neue Themenseite zum Waldbrand.
Quellen sind Kartierungen der Feuerwehren Sebnitz und Bad Schandau, die tschechische Feuerwehrseite (www.pozary.cz, genauer Link s. u. – 01.08.2022),
Luftbilder, Informationen von Reinhard Wobst, Dresden und
vom Sächsischen Bergsteigerbund, sowie eigene Erkundungen und Tagebuchnotizen während des Feuers.
Ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten, sowie an Sigrun Horschig für das Bild.
„In meinem Zukunftsszenario kommt übrigens noch ein verheerender Waldbrand in den Jahren 2021, 2022 oder 2023 dazu.
Ein schmerzverzerrter Aufschrei geht durch die Gesellschaft, gefolgt von anklagender Stille … Ein großer Teil der EU-rechtlich
geschützten Lebensräume und Arten sind im Nationalpark ein Opfer der Flammen geworden. In den bewirtschafteten Wäldern rings um
den Nationalpark halten sich die Schäden in Grenzen. Die naturschutzrechtlich geschützten Lebensräume bleiben [hier] weitgehend
erhalten. Durch aktive und konsequente Waldumbau- und Naturschutzmaßnahmen wurde sogar eine messbare Verbesserung erzielt,
die im krassen Gegensatz zu den Zerstörungen im Nationalpark steht.“
Aus einem Brief, den ich 2020 von Rainer Petzold erhalten habe.
„Es wäre echt wünschenswert, wenn Nationalparkverwaltung und Umweltministerium mal anfangen würden, vernünftige Zielstellungen
zusammen mit den Menschen ringsum anzugehen und einen ausgewogenen Mittelweg zu finden. Wenn das nicht geschieht, gibt es
in naher Zukunft nur noch Verlierer“
Aus: Markus Ehrentraut: Totholz im Nationalpark – Segen oder Fluch.
Achtung, viel Text. Texte, die den Sachen auf den Grund gehen, sind eben immer etwas länger. Kurze Antworten sind oft nur wenig hilfreich.
„Wir hier in unserer Heimat brauchen keine Lehr- und Vorführ-Landschaft für ,Natur-Natursein-
lassen‘ in einer kulturell geprägten, kleinräumigen mitteleuropäischen Region. Wir brauchen vielmehr eine erlebbare begehbare
Heimat – für die Menschen, die hier zuhause sind und bleiben wollen, ohne dass ihre Existenz gefährdet wird.“
Uli Voigt in: Toter Fichtenwald im Nationalpark – eine Bedrohung bei Waldbränden. Zur aktuellen Situation. Sächsischer Bergsteigerbund 19.08.2022.
05.08.2022: Webcam Wachberg mit Lokalisierungen versehen
Seit dem 26.07.2022 fahren wir regelmäßig die Hohe Straße ab, um die Feuerstellen zu verorten. Dabei gibt es eine große Hilfe:
Die hochauflösende Webcam auf dem Wachberg.
Doch was ist genau wo? Also alles einmal präzise lokalisieren:
Die Lokalisierung erfolgte unter Mitarbeit von Pit (www.sandsteinwandern.de), Uli Augst, Sebnitz und Martin Schwarz, Ottendorf, wofür ich mich herzlich bedanke.
URL der Webcam: https://www.feratel.com/webcams/deutschland/sebnitz-wachberg.html
Bild ohne Schrift hier, Quelle: Feratel, Montage: Pit.
06.08.2022 Verbesserte Variante Augst/Pit/Böhm
01.08.2022: Bilder der slovakischen Feuerwehr
Wie das aussieht: Man könnte heulen.
Quelle mit weiteren Bildern hier (01.08.2022 14:00 Uhr).
Die Seite, die derzeit alles entscheidet
29.07.2022: Waldbrand, Lokalisierungen Freitag 1. Woche
Das Feuer scheint sich über den Fremdenweg hinaus ostwärts auszubreiten. Die von Lichtenhain neu sichtbaren Rauchfahnen lassen sich mit Hilfe von
Luftbildern den Brandherden wie folgt zuordnen:
Zunächst dem schon Montag abend vorhandenen Brandherd Bärenhorn/Pechofenhorn (nicht in der Karte), neu folgen die Meilerschlüchte, dann Obere Richterschlüchte (auch schon seit Montag abend brennend),
dann neu Rauchfahne Jortan, die sog. Kleinen Weberschlüchte, es folgen die Oberen Weberschlüchte, der Sattel Prebischgrund/Schwarze Schlüchte und
der Hauptsattel Großer Zschand. Weiterhin (nicht in Karte) etwa Grenzübergang Stimmersdorfer Weg am Altarstein.
Möge es der Feuerwehr gelingen, eine Ausbreitung des Feuers in den Großen Zschand hinein zu verhindern.
Weiterhin gibt es eine starke Rauchfahne auf einem hohen Massiv recht weit im Osten in Tschechien, das ist wohl Mlyný (Karlshaus).
26.07.2022: Waldbrand, Stand Montag 1. Woche
Es gibt im deutschen Elbsandstein 4 Waldbrandflächen: a Kipphorn, b Obere Richterschlüchte, c Pechofenhorn/Bärenfangwände, d Östlich Frienstein/Winterbergbarbarine, die je einige Hektar groß und
viele Hundert Meter voneinander entfernt, je durch Funkenflug angebrannt sind. Kipphorn evtl. auch als 2 Flächen Kipphorn und Müllerwiesenweg zählend.
Es brennt also nicht der gesamte Wald, sondern nur gewisse Flächen (Quelle Feuerwehr). Zumindest seit Mitternacht 25./26. (Mo./Di.)
breitet sich das Feuer, dadurch dass der Wind von SO nach NW gedreht hat, nicht allzusehr weiter aus, wie man an den
Rauchsäulen c und d (die man recht gut von der Hohen Straße aus sehen kann) sehen kann. Kilometerlange Schläuche liegen
ab Beuthenfall und im Großen Zschand. Ab Schmilka fahren laufend Tanklöschfahrzeuge hoch. Bis in den Mittwochabend hinein fliegen die Hubschrauber. Hoffen wir das Beste,
dass sich der Brand nicht viel weiter ausbreitet. Funkenflug kann ein paar Kilometer überspringen.
Es können aber die vielen Feuerwehren, die von Hoyerswerda bis Dippoldiswalde angerückt sind,
nur eingeschränkt etwas machen. Und in Tschechien ist alles noch viel schlimmer.
Wir wohnen im Kirnitzschtal, haben den Evakuierungsrucksack gepackt, parallel läuft die Datensicherung. Ansonsten Gelassenheit. Wenn Evakuierung angeordnet wird,
wird die Polizei kommen und uns das mitteilen. Untern fährt die Kirnitzschtalbahn und ich mach mich ans Zeichnen, ein Auftrag ruft.
Das Leben läuft auch ganz normal weiter.
Die Seite, die derzeit alles entscheidet
27.07.2022: Ich bedanke mich bei Ulrich Augst für die Information Winterbergbarbarine.
04.07.2022: Reitsteig freigeschnitten
Das hätte ich nicht gedacht
Den Reitsteig Thorwalder Wände hatte ich bereits auf Null abgeschrieben. Viele hundert Borkenkäferbäume sind auf ihn gefallen und so ist er schon jahrelang völlig unpassierbar.
Aufgeben und umkehren war da die einzige Devise: Schwierigkeitsgrad VII (Totalverbruch). Deswegen habe ich auch
schon einen systematischen Totalreservatsaufbau durch die Nationalparkverwaltung geargwöhnt. Doch ich habe mich wohl geirrt.
Soeben ist der Reitsteig von der Nationalparkverwaltung wieder freigesägt worden. Ich bedanke mich
bei Revierleiter Ralf Schaller und der Holzfällerbrigade, die sich da mit gewaltigen Kettensägen „motormanuell“, wie verlautet, durchgekämpft hat. Sowas schafft kein Wanderer mit seiner
Fitschel – Alte Schule eben. Traurig stimmt freilich der Blick in die alten Weglinien in den Schlüchten. Doch nun lädt erstmal der Reitsteig wieder ein.
Nach drei Jahren Nichtbegangenheit ist aus dem einstmals
breit ausgetretenen Weg eine wunderbar romantische schmale Pfadlinie geworden. Schnell da entlangwandern, bevor die Wandererkanalisierung den Weg wieder stärker austreten wird.
25.06.2022: Vortragsankündigung
21.07.2022: 300 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz – was wird uns, wenn es so weitergeht, in den nächsten 270 Jahren bevorstehen?
Vielleicht das hier? Ort: Haus des Gastes Hinterhermsdorf. Beginn 19:30 Uhr. Veranstalter: Heimatverein Hinterhermsdorf e. V.
Markus Ehrentrauts Gedanken über die jüngste Entwicklung im Nationalpark. Hier.
Sokol stěhovavý = Falco peregrinus = Wanderfalke
Borkenkäfermikado-Wegekarte von Zwinki: Hier.
Ethnographische Feldstudie zu Freiübernachtungsstellen
Die Nationalparkverwaltung zielt mit mittelschweren Geschützen in Richtung Boofen. Es könnte sein, dies ist wegen der vielen
„naturunverträglichen Boofenbesucher“ erforderlich. Möglicherweise können behutsame temporäre Boofensperrungen sogar ein „kleineres Übel“ sein.
Ist es unserem natürlichen Wesen doch angemessener, eine gewisse Zeit auch mal gar nicht raus zu gehen, als
uns diesem Online-Boofenticket mit App, Personalienerfassung und QR-Code zu unterwerfen, was ja auch mal geplant gewesen war.
Es kann natürlich auch sein, dass die „naturunverträglichen Boofenbesucher“
nur ein übertriebener Vorwand sind, um eine großflächige Gebiets-Ruhigstellung in Richtung
Totalreservat durchzusetzen. Entsprechende
Studien
liegen vor und sind leider nicht von der Hand zu weisen. Hier ist unsere Aufmerksamkeit gefragt.
Der bekannte Elbsandsteinblogger Ingo Geier hat sich der Sache angenommen. In einer fünftägigen Exkursion hat er das
Siedlungsgebiet des draußenübernachtenden Sächsischen-Schweiz-Wanderers bereist. Ziel der Forschungsreise
war es, alle 58 zugelassenen Freiübernachtungsstellen im Nationalpark aufzusuchen. Wegen Falkenbrut, Waldverbruch o. ä.
waren aber einige Orte nicht zugänglich.
Sein Fazit: Die Freiübernachtungsstellen im Nationalpark sind meist sehr sauber und eher wenig besucht. 27 Boofen waren völlig
mängelfrei. In seltenen Fällen konnten kleine Vorkommenen an Müll oder Papiertaschentüchern beobachtet werden oder auch
schonmal sowas.
Wirklich bedenklich sind einzig Feuerstellen, die Ingo Geier trotz Verbot in 4 der 53 Boofen vorgefunden hat.
Hier seine genauen Aufzeichnungen
Ein herzliches Dankeschön an Ingo Geier für seine Mühe.
19.04.22: Melancholischer Parkplatz
Null Wanderer
Ach wie ist das alles so schlimm mit diesem Tourismus. Insbesondere Ostern und insbesondere
im Kirnitzschtal. Es ist eine einzige Katastrophe, heißt es, die „Touristenhorden“ parken auch das letzte Fitzelchen Erdoberfläche zu und scheren sich
einen Dreck um Parkverbote. Einfach schlimm, die machen die ganze Natur kaputt.
Dabei gibt es einen genialen Trick: Einfach einen Tag warten. Osterdienstag sah der Parkplatz Buchenparkhalle Hinterhermsdorf nämlich so aus:
Das Bild ist vormittags um 10 aufgenommen, am Nachmittag waren dann ein paar Autos da. Um die autoanreisenden
„Touristenmassen“ zu bändigen, sind gerade gigantische „Welcome-Center“ in Leupoldishain im Gespräch, die „weit im Vorfeld“ die „Touristenströme
entflechten“ sollen. Wenn ich mir den Buchenparkhallen-Parkplatz ansehe, bin ich mir nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist.
Wir haben dann die ganz gewöhnliche „große Schleusenrunde“ gemacht, blauer Strich bis Hinterdittersbach. An der Bootsstation waren noch
ein paar Leute, die aber sich rasch c/o Kahnfahrt verflüchtigt hatten. Den Rest des Tages sind wir Null Wanderern begegnet. Keiner einzigen Menschenseele.
Was für eine wunderschöne Osterwanderung:
Auf dem blauen Strich kommt man prima durch. Ein herzliches Dankeschön geht an die Nationalparkverwaltung, die den Weg mit viel Aufwand freigesägt hat.
Da kann man nicht meckern. Wo nicht freigesägt wird, kann freilich das Borkenkäfermikado den Wald ziemlich unpassierbar machen.
07.04.22: Ostern mit Hermann Täger wandern
Nur für Menschen, die auch seilfrei vorsteigen
Zum Erbhofstein. Der übrigens kein Erbhofstein ist. Die Inschrift
„Erb. || d d || H.O.F || T || 1870.“ bedeutet vielmehr „Erbaut durch den Herrn Ober-Förster Täger“.
Richtig, das ist der mit „Tägers Wonne“. Der Stein zeugt also von der Erbauung des Buchbergweges im Jahr 1870.
Täger war von 1867 bis 1873 Förster im Thorwald, dann wurde er versetzt.
Am 27.12.1873 hat er laut Familienunterlagen seinen Ausstand im Gasthof
Hertigswalde gegeben. Den Weg hat er uns hinterlassen. Wo der Stein ist? Am Säulenhorn im Vorderen Thorwald. Saupsdorfer Weg, 1 km östlich Zeughaus Richtung Thorwaldbrücke,
an Wegspitzlinkskehre in Talinie rechtsabbiegend hinein, dann nach 60 Metern links.
Wir alle sind aufgerufen, wieder mehr im Borkenkäferwald zu wandern, denn sonst werden die vor 150 Jahren angelegten Wege
unweigerlich untergehen. Der Buchbergweg kann als beschwerlich gelten, der Weg 1884 (Hochhübel-Backofen-Thorwaldquelle)
ist ebenfalls leidlich machbar, wenn auch am Abzweig Försters-Ebenen-Weg nicht erkennbar. Selbst den Vorderen Thorwaldweg habe ich getestet, er ist
ein ganz „besonderes Schmäckerchen“ – gerade noch durchkämpfbar. Man kommt auch ohne Säge durch, besser aber, eine kleine Handsäge mitnehmen.
Wir müssen der
Nationalparkverwaltung dankbar sein, dass sie mit sehr viel Aufwand viele Hauptwege zumindest versucht, gangbar zu halten.
Richterschlüchte, Hochhübel; beim Reitsteig musste sie leider aufgeben. Bei Wegen wie den genannten, Rubrik
„nichtmarkierte Nebenwege Nicht-Kernzone“, ist es aber wohl zu viel verlangt, dass auch diese mit Schreitbagger
„kleingeharvestert“ werden mögen. Also bleibt nur eins:
Die Lebenskraft der Wege durch eigenes Begehen so gut es nur möglich ist, erhalten. Man weiß nicht, was werden wird,
Pfadfinder und Spurenleser finden aber Zeichen, die Hoffnung geben. Möglicherweise werden sich auch
ganz neue Formen des Wanderns herausbilden. Nutzen wir den Borkenkäfer als Chance. Ostern heißt, Hoffnung
auf Leben. Boofen ist nun verboten. Halten wir uns dran. Tagsüber draußen sein geht aber.
Achtung, Lebensgefahr: Das ist kein Wandertipp, sondern lediglich eine Wanderidee und nur etwas für Leute,
die sich nicht scheuen, auch ohne Seil vorzusteigen. Bäume im Borkenkäferwald können jederzeit spontan fallen und einen erschlagen.
Da kommt auch kein Retter hin. Es ist voll so wie bei Scott 1913 am Südpol, der hat das damals auch riskiert,
hat verloren und es mit dem Leben bezahlt.
Vorher auf Windfinder nachgucken, hier, mein Kommentar
hier.
Bei Windstärke 0 bis 3 nehme ich für mich diese Gefahr in Kauf. Sie ist dann „relativ klein“, aber keinesfalls
Null. Ab vorausgesagter Windstärke 4 gilt auch für mich Wanderverbot.
Hermann Täger, der Oberförster und Ehrenbürger von Schwarzenberg schaut vom Himmel auf seinen Weg herab und wird beten, dass uns nichts geschehen wird.
Boofen verboten
Gerade jetzt in der Passionszeit erreicht uns eine schlimme
Nachricht der Nationalparkverwaltung: Es ist vollbracht. Soeben haben die das Boofen verboten. Das unter der recht scheinheiligen Überschrift
„Neue Regelung zum Boofen“:
„In konstruktiven und vertrauensvollen Gesprächen haben Vertreter der Bergsport- und Naturschutzverbände
sowie des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz mit den Naturschutzbehörden in den vergangenen Wochen Lösungsmöglichkeiten diskutiert,
wie das ausufernde Freiübernachten im Nationalpark eingedämmt werden kann. Die temporäre Einschränkung des Boofens,
welches traditionell unter Felsüberhängen erfolgt, kann ein wichtiger Beitrag sein, um den
deutlichen Rückgang geschützter Arten Arten im Nationalpark aufzuhalten.“
— Und weiter: „Als Ergebnis der Diskussionen hat sich herauskristallisiert, dass eine jährliche zeitweilige
Sperrung aller Boofen im Nationalpark während der Brut- und Setzzeit von Anfang Februar bis Mitte Juni den größten Erfolg verspricht.
Geht sowas überhaupt? Laut geltender
Nationalparkverordnung
ist Boofen nämlich ausdrücklich erlaubt. Also muss da erstmal geltendes Recht geändert werden.
Na, das sollte nicht das Problem sein. Selbstverständlich gibts dafür
ein „Anhörungsverfahren“. Wie sowas läuft, wissen wir noch
aus dem Jahr 2002, als letztmalig der Nationalparkverwaltung ihre eigene
Vorschrift nicht passte. In der war nämlich noch „zu viel“ Wandern erlaubt.
Damals haben die das Wandern auf 80 % der Wege in der Kernzone verboten.
Die Leute sind dagegen Sturm gelaufen wie blöd. Ich sage nur Lothar Hempel, gegen den damals sogar ein Gerichtsprozess angestrengt wurde.
800 Einwendungen haben die Leute damals eingereicht. Hat aber alles nichts genützt. Lediglich 26 Einwendungen
sind irgendwie berücksichtigt worden, hier ein geändertes Wort, dort ein korrigierter Rechtschreibfehler.
Das waren gerade einmal 3,25 %. Die restlichen 96,75 % Einwendungen
blieben unberücksichtigt.
Da haben wir nun den Salat. Ostern Boofen verboten. Sowas gabs noch nie. Angeblich würden die
naturzerstörerischen Boofer (und klar, allein die sind an allem schuld) „naturgeschützte Tiere beunruhigen“. Vielleicht Borkenkäfer. Wohl ist es bloß
ein „temporäres“ Verbot. Doch natürlich weiß jeder, ab Juni gibt es Wandbrandgefahr, ab September
Herbststürme.
Wieviel Naturnähe und Naturerlebnis durch so ein Boofenverbot verloren geht – dafür haben die „Naturschützer“
überhaupt kein Gefühl, obwohl Nationalparks ja eigentlich auch „das Naturerlebnis vermitteln“ sollen. Na, vielleicht in
Kolonne zwischen Geländern wie oben auf dem Lilienstein oder auf dem Falkenstein in Jetřichovice.
Eine schöne Naturschutzpolitik ist das, uns Menschen solange aus der Natur herauszuschützen, bis auch
der Allerletzte kapiert hat, dass er ein Natur-Schwein ist und
in der Natur nichts aber auch gar nichts zu suchen hat. Andersherum.
Klar muss man draußen übernachten, wenn man draußen in der Wildnis ist. Ich will nicht behaupten, dass Boofen
völlig unproblematisch wäre. Da sollte man die über Generationen gewachsenen Riten pflegen, bewahren und mit
Fingerspitzengefühl behutsam weitergeben. Doch genau das fehlt dem
derzeit praktizierten „Naturschutz ohne und gegen den Menschen“. Der setzt lieber auf die Methode
Verbieten. Wandern verbieten, Boofen verbieten – aufpassen, dass nicht auch noch das Klettern verboten wird, die
Pläne dazu liegen schon bereit.
Ostern naht. Karfreitag ist der Tag, an dem in unserem wunderschönen Elbsandstein
die Wandersaison beginnt. Wir alle freuen uns, im Frühling in die Natur rauszugehen und es ist überhaupt nichts
dagegen einzuwenden, auch einmal nachts draußen zu bleiben.
Wir sind Sünder und zur Vergebung unserer Sünden ist unser Herr und Heiland
Jesus Christus für uns alle am Kreuz gestorben. Rein formal und rechtlich werden wir nicht viel gegen das
Boofenverbot machen können. Doch schon am dritten Tag kann alles anders aussehen. Jesus Christus ist auferstanden
und spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen (Johannes 6,37).
Auch die Natur wird uns nicht abweisen, wenn wir zu ihr kommen. Freuen wir uns also auf Ostersonntag, den Tag
der Auferstehung des Herrn.
Siehe auch hier – Argumente Boofen von verschiedenen Seiten beleuchtet
01.03.22: Erinnerungen an die Zukunft
Gerade noch habe ich Wegweiser kleinlich kartiert, jetzt ist Krieg.
Was jetzt werden wird? In einem alten Schuhkarton liegen noch die Feldpostbriefe meines Großvaters aus dem Ersten Weltkrieg. Mein Großvater war damals
Soldat in Trembowla. Trembowla liegt in der Ukraine.
Ich habe mir die Regierungserklärung des Bundeskanzlers und die Rede von Friedrich Merz im Bundestag angehört. Wer so Zeug mit
Friedensgebeten und Kerzen macht, ist wiedermal „ein nützlicher Idiot“. 100 Milliarden für Waffen. Ich weiß nicht.
Ich denke an ein Zitat eines alten Freundes aus DDR-Zeiten aus Westdeutschland, aus Gießen:
„Im Krieg töten sich Menschen, die sich nicht kennen auf Befehl von Menschen, die sich kennen, aber nicht töten.“
Mein Großvater war damals Soldat in der Ukraine. Vom Töten hat er meiner Großmutter nichts geschrieben.
Eins aber: Dass ihn dieser elende Krieg maßlos angekotzt hat.
Feldpostbrief aus der Ukraine 1917, Nr. 1, „den offenen Kampf gegen Kriegstreiber“
Das stimmt doch überhaupt nicht mit der Abschreckung. Waffen anhäufen, damit Frieden
wird, ist Teufelszeug. Wenn man immer mehr Waffen
anhäuft, wird sich das irgendwann entladen. Im Atomzeitalter entlädt es sich im „Stellvertreterkrieg“.
Krieg nicht mehr zwischen „Hauptland A“ und „Hauptland B“,
sondern gegen ein kleineres „Stellvertreterland C“. Das hat sich aus Sicht von Land A zu sehr dessen „Feindesland“ B angedient,
will gar in dessen Militärbündnis rein. Das gefällt A nicht, also überzieht es das Stellvertreterland C mit Krieg.
Vor dem Atomzeitalter hätte Land B dem Land C mit seiner Armee zu Hilfe kommen können. Auch brutal, aber da überlegst du dir
als Land A vorher dreimal, ob du auch angreifst. Nun aber sagt Land B zum dem kleinen Stellvertreterland: „Tut uns leid,
leider können wir da nicht viel machen, die haben ja Atombomben.“
Land C ist also Land A schutzlos ausgeliefert: Das ist die teuflische Rückseite der vermeintlichen Friedensmedaille „atomare Abschreckung“.
Und weiter: Liefert Land B an Land C Waffen, wird alles nur noch schlimmer. Liefert Land B keine Waffen, wird auch alles nur noch schlimmer.
Das ist ebenfalls teuflisch.
Im Übrigen riskiert Land A nicht wirklich viel. Auch Land B steht nicht schlecht da. Es verurteilt die „schlimme Aggression“,
stellt sich als Friedensengel dar und spendiert zugleich der eigenen Armee eine Badekur.
Wenn Land A gewinnt, gibt es dort eine große Siegesfeier. Verliert es wider Erwarten, so ist das
nicht wirklich schlimm, siehe Vietnam oder Afghanistan. Außer vielleicht für die eigenen toten Soldaten, um die braucht man sich
aber nicht weiter groß zu scheren, hat Napoleon auch nicht gemacht.
Mit der Ukraine mag werden was will. Irgendwann ist jeder Krieg vorbei. Russland wird dann ein wenig Kreide fressen
und bald schon werden sich alle wieder über billiges Öl freuen. Die Ukraine ist dann so ein Land wie Irak, Syrien oder Libyen und wird
„wieder aufgebaut“. Man kann das Land auch aufteilen, siehe Korea oder Sudan. Kyrie eleison.
Bloß nicht dieses Zeug vom „Gleichgewicht des Schreckens“ glauben, dass „Abschreckung“ Frieden bringen würde.
Der Krieg ist dann bloß woanders. Waffen bringen keinen Frieden.
Kein Mensch braucht Waffen, Panzer, Krieg und Bomben. Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Meinen Großvater haben die
da einfach blos gezogen. Wenn Krieg ist, bist du ganz schnell in der Ukraine. 1917 mein Opa, 2022 die russischen Soldaten. Und auch die Ukrainer
lassen ja schon keine Männer mehr raus.
Ich war dann doch lieber nützlicher Idiot und hab eine Kerze genommen. Ich weiß nicht, ob Pazifismus so sinnlos ist, wie
es jetzt auch in Deutschland wieder heißt. Ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die Befehlshaber aller Länder schon
weit im Vofeld bissl spüren, dass im E-Fall auch auf die eigenen Kantonisten nicht unbedingt Verlass sein muss. Heute ist übrigens der Tag der
Nationalen Volksarmee. Dort wurde ich als RPG-Schütze ausgebildet. Du sitzt da mit einer Übungs-Panzerfaust
in einem Muckerloch und übst vor einem Papp-Leopard-Panzer. Himmelfahrtskommando hat mein Großvater zu sowas gesagt. Meinen Opa haben die am
Maschinengewehr ausgebildet, „eine ganz fürchterliche Waffe“ hat er geschrieben. Damals hat die DDR immer neue
Panzer gekauft. Gerade kauft der Bundestag neue Panzer.
Dennoch war die NVA eine glückliche Armee – von der unerträglichen Rekrutenschinderei einmal
abgesehen – sie hat nie einen Krieg geführt. Meinen Großvater hat dieser ganze schlimme Krieg gewaltig angeekelt.
1919 ist er aus englischer Gefangenschaft heimgekommen. Sein Sohn (mein Onkel Kurt) ist dann im Zweiten Weltkrieg geblieben,
übrigens in der Gegend von Srebrenica.
Krieg ist immer das Ergebnis der Herzlosigkeit der Menschen auf beiden Seiten.
Das steht auf einer kleinen Tafel an der Westfassade des Königsberger Domes in Kaliningrad. Drinne spielen die Russen dann die
d-Moll Toccata von Johann Sebastian Bach BWV 565, das mit Abstand bekannteste Orgelwerk der europäischen Musik.
Die denken da jedesmal an den Krieg.
Mein Großvater war Sozialdemokrat, das merkt man am Briefstil. Krieg dient nur dem Profit der Kapitalisten und
dafür befehlen die den Arbeitern aller Länder sich gegenseitig abzuschlachten. Rheinmetall bietet der Bundeswehr Waffenlieferungen
für 42 Milliarden Euro an. Ich weiß, was mein Großvater da gemacht hätte: denen ihren Aktienkurs gegoogelt. Und dann gleich den Ölpreis.
Kanonen statt Butter. Keiner soll hungern ohne zu frieren. Klassenkampf. Blos das hat der Menschheit auch schon
viel Hass und Unglück gebracht.
01.03.2022, 04.03.2022, 05.03.2022. Überarbeitung 23.03.2022
01.03.22: Erinnerungen an die Zukunft
... ist auch der Titel einer Ausstellung im Stadtmuseum Neustadt, in dem ich Gedanken über 300 Jahre Nationalpark darlege.
Wie hat sich der Nationalpark Sächsische Schweiz in den letzten 30 Jahren entwickelt und was können wir daraus für die nächsten 270 Jahre ableiten?
Ausstellungskonzeption gemeinsam mit Ulrike Hentschel, nach einer Idee von Andreas Pauly. Wer sich da ein wenig an Kafka, Loriot oder die Digedags
erinnert fühlt, den muss ich enttäuschen. Es ist alles mit wissenschaftlichen Quellen belegt. Denn wir leben in einem Land,
in dem es Mode ist, alles mit wissenschaftlichen Studien zu belegen. Es ist also kein Witz.
Ausstellung im Stadtmuseum Neustadt bis 01.05.2022. Eintritt 2,00 €. Öffnungszeiten:
Achtung, viel Text. Die Ausstellungstexte gibt es auch
hier. Was ist aber so eine Webseite gegen eine
gut präsentierte Ausstellung?
30.01.22: Besuch bei „meiner Fichte“
Victory for the spruce
Jedes Jahr mache ich ein Exkursion mit dem internationalen Masterstudiengang Cartography der TU Dresden.
Am 30.01.2022 habe ich die Gelegenheit benutzt, „meine Fichte“ im Uttewalder Grund wieder einmal zu besuchen. Die hat sich
vor ein paar Jahren auf einem alten Baumstamm ausgesät, zwei Meter über dem Erdboden.
Bange Frage: Kann es der kleine Baum schaffen, so schnell zu wachsen, dass er den unter ihm
wegfaulenden Baumstamm überlebt? Oder reißt der alte Baumstumpf, wenn er wegbricht, die Fichte in den Tod?
Was mag aus dem kleinen Baum geworden sein? Zuerst das Bild von 2015:
Wie man sieht, ist die Fichte ordentlich gewachsen. Vor allem aber haben auch ihre Wurzeln zugelegt.
Sie sind am alten Stamm hinuntergeklettert, haben den Erdboden erreicht und sind in diesen hineingewachsen.
Das ist ein kleiner Schritt für so eine Wurzel, aber ein Riesenschritt für die Fichte. Noch sind die Wurzeln dünn, aber sie werden immer stärker werden.
Der alte Stumpf auf dem die Fichte steht, ist noch recht fest, so dass der junge Baum noch ein paar Jahre Zeit hat. Es sieht gut aus für die Fichte –
es sieht so aus, als ob sie es geschafft hätte.
Victory for the spruce.
Einfach mal hinwandern. Die Fichte steht etwa 20 m unterhalb des Freundschaftssteins, direkt am Weg. Anschließend Einkehr in der
Waldidylle,
in der schon Richard Wagner eingeritten ist. Die Waldidylle ist eines der ältesten
Gasthäuser der Sächsische Schweiz und hat auch im Winter jeden Sa/So geöffnet (14.-28.02.2022 allerdings Betriebsruhe).
19.01.2022: Wandern im Borkenkäferwald
Neue Draußensein-Seite: Windvorhersage
Darf man überhaupt noch im Borkenkäferwald wandern? Die
Nationalparkverwaltung hat da eine einfache Antwort:
Nein, Lebensgefahr. Aber es gibt auch eine andere Aussage der Nationalparkverwaltung:
Die Wege sind nicht gesperrt, sondern unpassierbar. Das ist wunderbar formuliert, denn es impliziert Eigenverantwortung.
Man muss auch anerkennen, dass die Hauptwanderwege von der Nationalparkverwaltung mit einem Schreitharvester aufwändig freigeschnitten werden.
Sonst kämen wir oft schon gar nicht mehr durch. Aber irgendwann kommt auch der Schreitbagger nicht mehr durch.
Was dann? Was passiert dann mit den vielen kleinen romantischen Nebenwegen und Pfaden, die (oft außerhalb der Kernzone)
das eigentliche Wegenetz bilden? Wenn aber Wege im Borkenkäfermikado nicht freigesägt und auch nicht mehr begangen werden, verlieren sie ihre Lebenskraft.
Das ist eine große Gefahr für unsere Wege.
Also Wanderer, Wege brauchen Begangenheit. Das Immunsystem der Wanderwege sind wir. Der Wald ist nicht immer total lebensgefährlich.
Dazu habe ich eine neue Draußensein-Seite gemacht:
Wir Wanderer müssen wieder lernen, Windstärken einzuschätzen und Windvorhersagen zu beachten
06.01.2022: Es lohnt wieder, rauszugehen
Im Winter ist nichts grün?
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Man muss nur bissl drauf achten. So ein Grün gibt es im Sommer niemals:
Fünfeinhalb Minuten Zeit nehmen und staunen
Die von der Stativkarawane haben für den Adventskalender der Bergfinken wieder mal, wie verlautet
was Kleines gemacht.
Wohl eher wiedermal was Größeres. Da können die in Hollywood einpacken. Ich sage nur: die Elfe über der Wartburg, 0:49. Oder der Regenbogen von 2:12, oder
die Tagessternschnuppen von 5:13. Wie kriegt man sowas fotografiert?
Und Dankeschön für den Kalender, Pöschi, das Allerfeinste.
01.12.2021: Endlich wieder Winterzeit
6 Gründe warum der Winter meine Lieblings-Jahreszeit ist
Ich wünsche allen Wanderern und Wanderinnen einen schönen Stollenanschnitt.
24.11.2021: Königstein leider weiterhin nicht lieferbar
Ich muss mich mal bissl rausreden. Corona schlägt mal wieder zu, was meinen Umsatz fürchterlich
reinreißt, wir haben da ja schon ein paar Testreihen durch. Es darf zwar trotzdem gewandert werden, aber mein Händlernetz besteht eben aus vielen
Gastwirten und Buchhandlungen und Winterumsatz ist ja auch bissl. Aber ich habe ein Riesenglück: Ich habe zur Zeit ganz viel Auftragseingang
an Lohnarbeit, dazu noch Anfragen. Klar mach ich alles, ich zeichne doch gerne. Doch wenn ich Karten in Lohnarbeit zeichne, bleibt natürlich andere Arbeit auf der Strecke.
Mein Titel „Königstein und die Tafelberge 1:10000“ ist schon lange vergriffen.
Ich schaffe es einfach nicht, die Aktualisierung zu machen. Aber ich will eben auch keine Kundenaufträge ablehnen, der Auftragsumsatz außer der Reihe
kommt mir wie gesagt, gelegen. — Ich bitte um Entschuldigung. Alles andere ist selbstverständlich lieferbar.
20.11.2021: Sächsische-Schweiz-Initiative 38 erschienen
Das neueste Heft der Sächsischen Schweiz-Initiative ist erschienen. U. a. viel Hintergrundinfos in Sachen Wegenetz,
Borkenkäfer, Waldbrandgefahr im Elbsandstein. Ist u. a. in Bergsportläden
(Bergsport Arnold, Globetrotter, Rumtreiber, Gipfelgrat, Weinhold Pirna), in der Buchhandlung Sebnitz, im Nationalparkzentrum Bad Schandau und im
Stadtmuseum Pirna erhältlich. Oder online bestellen.
Weitere Infos hier.
In dem Heft wird auch auf das neulich vom BUND in die Diskussion eingebrachte
Mensch im Nationalpark = Katastrophenszenario
für den Nationalpark Sächsische Schweiz eingegangen.
(Unsere Meinung dazu hier.)
03.11.2021: Die alten Boofentöpfe
Ach, die alten Boofentöpfe
04.10.2021: Zittauer Gebirge Östlicher Teil und Westlicher Teil ab sofort wieder lieferbar.
Wanderherbst: Raus ins Zittauer Gebirge
Ab sofort sind meine Titel und Zittauer Gebirge Östlicher Teil 1:10000 und
Zittauer Gebirge Westlicher Teil 1:10000 wieder lieferbar. Kleiner Wermutstropfen: Ladenpreis statt bisher 5,80 € nun 7,80 €*). Oh Gott,
Inflation, ganz ganz schlimm?
Doch ist das nicht nachvollziehbar? – wenn man bedenkt, dass in so einer Karte viele hundert Stunden Arbeit stecken.
Es war nämlich eine ganz schöne Arbeit, beide Titel flächendeckend zu begehen und zu aktualisieren. Ein Großteil der Wege wurde erneut begangen, alle Markierungen in der
Örtlichkeit nachgesehen, Gasthäuser und Hotels angefahren, die neuen Rettungspunkte des Landkreises örtlich nachgewiesen, zahlreiche Gipfel aufgesucht und - und - und.
Natürlich öffnen und schließen immer viele Gasthäuser. Und dann gibt es noch den neuen Aussichtsturm auf der Lausche.
Insgesamt sind 798 Änderungen zusammengekommen, 438 Änderungen im Ostteil, 360 Änderungen im Westteil.
Wer genau wissen will, das sich alles verändert hat,
hier und
hier gibt es die Aktualisierungsprotokolle, anschaulicher sind die Differenzbilder,
hier und
hier, Streichungen rot, Neueintragungen schwarz.
Wertvolle Hinweise erhielt ich auch von Jacob Trültzsch aus Struppen, Falko Wenzel aus Oybin und Andreas Kittel aus Bertsdorf.
Dafür ein herzliches Dankeschön.
Ein besonderer Schatz des Zittauer Gebirges sind die vielen Kletterziele. Anhand des neuen Führers von Jacob Trültzsch und von zwei Gipfellisten, die ich freundlicherweise von
Falko Wenzel erhielt, habe ich meine
Gipfelliste des Zittauer Gebirges in noch nie erreichter Vollständigkeit umfassend aktualisiert. Es gibt nun 544 Kletterziele
(einschließlich Dubletten). Diese war die Grundlage für die Gipfelaktualisierung in der Karten.
Nicht anerkannte kleine Quacken sind aber oft nicht als Gipfel dargestellt, sondern nur als “Objekt mit Flurnamen“. Das habe ich mit der
Gipfelliste des Landratsamtes abgestimmt.
*) Alte Regel: Eine Wanderkarte kostet immer dreimal so viel wie ein 0,5-Liter-Bier im Wirtshaus. Beim Kaiser kam das Bier 0,12 RM und die Meinholdkarte hat 0,40 RM gekostet.
In der DDR war der klassische Bierpreis in Preisstufe III 1,02 M und die Tourist-Verlag-Wanderkarte kostete 3,00 M. Heutzutage ergibt eine „Rückrechnung“ von Kartenpreis 7,80 €
einen Bierpreis von 2,60 € (also ein Bier in Deutschland trinken und eins in Tschechien und dann Mittelwert bilden).
29.09.2021: Zittauer Gebirge Östlicher Teil und Westlicher Teil brandneu gedruckt.
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Druckerei Thieme Meißen GmbH
Gerade habe ich zwei aktualisierte Titel neu aus meiner Druckerei geliefert bekommen.
Das heißt jetzt: Marketing, Werbung, Vetrieb, ran an den Markt.
Doch wer denkt an die Produktion? Die scheint weniger wichtig zu sein. Ist es aber nicht.
So nehme ich mir erstmal mein Mikroskop
mit 400facher Vergrößerung:
Was für eine Qualität: Ein ganz herzliches Dankeschön an Herrn Singer und Frau Hörig von der
Druckerei Thieme Meißen. Das haben Sie
und Ihre Mitarbeiter wieder mal super hingekriegt. Denn die handgezeichneten Böhm-Wanderkarten
sind ja nur die halbe Miete. Ohne einen Druck in 1a-Qualität hätte ich immer nur ein einziges Exemplar von einer Karte.
Beim Offsetdruck ist die Passung ganz wichtig –
die Farbauszüge in Cyan, Magenta und Schwarz müssen „aufs Hundertstel“ passen (Gelb darf ein wenig „klappern“). Auch müssen die Pixel hochaufgelöst und randscharf verplattet werden.
Wenn da etwas nur wenige Hundertstelmillimeter über den ganzen Kartenbogen verrutscht, dann wars das mit der schönen Wanderkarte.
Dass die Qualität stimmt, gilt als selbstverständlich. Doch was dahintersteckt, erfährt man erst, wenn man sich einen Druck im Mikroskop anschaut.
19.08.2021: Der BUND und das Wandern 2021
Der namhafte Naturschutzverein BUND hat einen Forderungskatalog zur weiteren Ausgestaltung des Nationalparks Sächsische Schweiz
erarbeitet. Wanderwege sollen deutlich reduziert, die Besucherlenkung verstärkt werden. Das Boofen soll langfristig ganz abgeschafft werden, auch das Klettern ist einzuschränken.
Damit fordert der BUND nicht weniger, als langfristig ein weitgehendes Aus für die Erlebbarkeit der Natur der Sächsischen Schweiz
in ihrer bisherigen Form.
Das darf nicht unwidersprochen bleiben. Hier meine Erwiderung in Kurzzusammenfassung:
Hier die Langform — Achtung, viel Text.
Ich bedanke mich herzlich bei Dirk Schulze für seinen Bericht „Naturschützer fordern Boof-Verbot in Nationalpark“
in der Sächsischen Zeitung Pirna vom 18.08.2021, der mir Anlass für das „Zusammenschreiben“ war.
27.07.2021: Hochwasserseiten des Kirnitzschhochwassers vom 17.07.2021
Bilder und Pegelstände des
Kirnitzsch-Hochwassers vom 17.07.2021.
Weiterhin habe ich noch ein paar Hochwasserkarten des Unteren Kirnitzschtales erstellt.
15.07.2021: Park-Planungen in der Sächsischen Schweiz schon vor 450 Jahren
Sensationelle Entdeckung
Wer glaubt, die Idee, die Sächsische Schweiz in ein riesengroßes Naturschutzgebiet umzuwandeln, sei eine Erfindung
unserer Tage, irrt. Bereits um 1570 hat Kurfürst August
im Gebiet der Sächsischen Schweiz einen riesigen Wildpark geplant, einschließlich einer Aussiedlung der Einwohner.
Bereits vor 450 Jahren gab es also Überlegungen, die in heutiges Denken übersetzt nichts anders, als frühe Nationalpark-Planungen sind.
Unsere Quellen sind keinesfalls Legenden oder Sagen, sondern vielmehr die als seriös anzusehende Geschichtsschreibung (West-)Deutschlands der
1960er Jahre. Die freilich heute kaum noch beachtet wird, aber natürlich nach wie vor in Bibliotheken rumsteht:
Es wäre durchaus lohnenswert, da einmal Näheres zu erforschen. Aus der Umsiedlung der Sächsischen Schweiz scheint nichts geworden zu sein.
Allerdings wurde das Dorf Kreyern im Moritzburger Jagdrevier nach Neu-Zaschendorf bei Meißen umgesiedelt. Dort gibt es heute noch eine Kreyerner Straße.
Von Kreyern ist nur noch das Forsthaus Kreyern übrig geblieben. Ich bedanke mich bei Sven Lehmann für den Hinweis.
Anmerkung: Kurfürst August bitte nicht mit August dem Starken verwechseln.
Der hier gemeinte Kurfürst August ist der, unter dem um 1560 die Obere Schleuse errichtet worden ist. August der Starke war ebenfalls Kurfürst, aber erst 150 Jahre später.
Der hat nicht den Nationalpark erfunden, sondern den Tourismus: August dem Starken verdanken wir den Südaufstieg auf den Lilienstein.
„300 Jahre Nationalpark“ bereits in 2. Auflage
Die erste Auflage „300 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz – Was wird uns, wenn es so weitergeht, in den nächsten 270 Jahren bevorstehen?“
war ganz schnell ausverkauft, nun gibt es bereits eine Nachauflage. 52 Seiten, 24 Karten, Ladenpreis 6,80 €.
Nicht im Onlineshop erhältlich (wäre bei so Kleinauflagen zu viel Verwaltungsaufwand),
erhältlich u. a. bei Bergsport Arnold, der Buchhandlung Saatgut, der Albergo Toscana in Bad Schandau, in der Buschmühle,
im Hinterhermsdorfer Dorfladen, im Panoramahotel Lilienstein.
Ich bedanke mich herzlich bei Bernd Arnold, Axel Mothes, Jens Petters und Jana Seiffert für ihre Unterstützung ohne die die Drucklegung nicht möglich gewesen wäre.
Gemeindeberg Stürza bis 10 m niedriger, als bekannt?
Borkenkäferwald, Holzverbruch, Kernzone unpassierbar – Nebenwege gesperrt, Hauptwege überlaufen: Und aus
der Nationalparkverwaltung verlautet, man soll doch bitte mal woanders wandern? Aber so schnell wollen wir uns doch nicht
aus dem Elbsandstein rausgrätzen lassen, oder?
Auf in die Stürzaer Berge. Da bin allerdings nicht ich von alleine draufgekommen. Eine Mail von Bernd Heinrich hat mich
draufgebracht, die Berghöhen mit Hilfe des neuen Höhenmodells DGM1 von GeoSN („Landesvermessungsamt“) neu zu bestimmen. Also mal wieder ein kleiner geodätischer Exkurs:
Neu in meiner Redaktionsakte:
Die Höhen der Stürzaer Berge.
Passend dazu gibt es meine Stolpenkarte.
04.05.2021: Neues aus der Wegekommission
Info von Peter Rölke
28.04.2021: 30 Jahre Nationalpark
Heute genau vor 30 Jahren, am Sonntag, dem 28.04.1991 wurde der Nationalpark Sächische Schweiz feierlich
eröffnet.
Sächsische Zeitung 29.04.1991, S. 1
Der sächsische Ministerpräsident ist damals gemeinsam mit dem tschechischen Umweltminister vom Zeughaus nach
Mezní Louka (Rainwiese) gewandert. Wir alle haben uns damals sehr über den Nationalpark gefreut. Und dazu
passte, dass ich genau an diesem Vormittag die ersten Expl. meiner gerade gedruckten
beiden Neuerscheinungen Großer Zschand 1:10000 und Hinterhermsdorf 1:10000
in der Waldschänke Zeughaus (den „Futterkrippen“ gegenüber dem Alten Zeughaus) vorgestellt habe. Die Saison hatte bereits im März
prächtig begonnen und ich habe mich gefreut, dass Zeughauswirt Karlheinz Winkler sofort
200 Expl. in Kommission genommen hat (die dann auch schnell verkauft wurden).
Das Zeughaus firmierte damals noch unter „Gaststätten- und Hotel Sächsische Schweiz GmbH“, der Nachfolgerin der HO-Gaststätten.
Im Lauf des Jahres 1991 verflog dann allerdings die „Wendeeuphorie“, weil immer mehr Menschen arbeitslos wurden,
wurden auch weniger Wanderkarten gekauft. Den Rest des Jahres 1991 habe ich als ausgesprochene Durststrecke
in Erinnerung (vgl. dazu auch
hier).
— Kurz nachdem ich in der Waldschänke war, trafen die beiden Ikarus-Busse mit den Wandergästen der Staatsregierung
am Zeughaus ein. Den Rest konnte man dann in der Zeitung lesen.
17.04.2021: Schwierige Beratung AG Wege (Wegekommission) bei der Nationalparkverwaltung
Bei Kriegsgefahr ist es wichtig, scharfe Waffen des Gegners rechtzeitig zu erkennen.
Das Konsenspapier von 1999
Nach langer Zeit hat die Wegekommission am 15.04.2021 wieder einmal getagt.
Bericht aus der AG (Peter Rölke)
Dort steht „NPV und Landesdirektion betonten, vorsorgliches Freischneiden ,in der Fläche‘ in der Umgebung der bedrohten Wanderwege
bedinge umfangreiche naturschutzfachliche Verfahren sowie eine
exakte Artenschutzprüfung.“ Das ist natürlich ein riesengroßer Schreck.
Ist Wanderwegpflege jetzt schon sowas, wie Autobahnbau?
1. Äußerste Vorsicht. Wenn wir Wanderer solche
„Prüferfordernisse“ als das annehmen, als was sie gemeint sein könnten – nämlich als Kriegserklärung –
äußerste Vorsicht. So eine naturschutzfachliche Prüfung
ist eine scharf geschliffene Klinge. Si vis pacem para bellum. Aber zugleich auch aufpassen,
Gegenwehr könnte auch nach hinten losgehen. Wer hier mit starken Kräften frontal gegenhält, setzt sich auch der Gefahr
aus, ins Messer zu laufen und auf dem Schlachtfeld zu verbluten.
2. Keinesfalls Übereifer. Denn in der Politik laufen Sachen manchmal dumm.
Natürlich verfügt das Wandern im Elbsandstein über eine starke Hausmacht. Ein überzogener Naturschutz wird über kurz oder lang an Grenzen stoßen.
Irgendwann kommt dann wieder die Stunde der Pragmatiker.
In ein paar Jahren sind die Wogen wieder geglättet, Naturschutz und Wandern ziehen wieder prima gemeinsam an einem Strang.
Dann wird freilich allen Beteiligten – auch Landesdirektion und Nationalparkverwaltung – zuzugestehen sein, dass sie ihr Gesicht nicht verlieren.
Was machen wir dann aber mit so harten kriegerischen „naturschutzfachlichen Prüfungen“? Klar, man muss nicht immer alles auf die Goldwaage legen
und kann auch mal was unter den Teppich kehren.
Aber jetzt haben wir da selber dieses riesengroße Tamtam gemacht. Da können die Naturschutzbehörden nun
ohne Gesichtsverlust nicht mehr so leicht einlenken, beim besten Willen nicht. Am Ende bleibt etwa ein
Totalreservat Großer Winterberg
als Kollateralschaden zurück und wir haben selber das Nachsehen. Tja – eben dumm gelaufen.
3. Ball flach halten. „Umfangreiche naturschutzfachliche Verfahren sowie exakte Artenschutzprüfung“ –
das ist doch keine Kriegserklärung. Die Naturschutzbehörden bearbeiten da lediglich einen
marginalen internen Vorgang zu unser aller Vorteil. Eine harmlose Formalie. Das ist doch alles öffentlicher Dienst und
nicht der Feind des Bürgers. Na selbstverständlich Naturschutz in einem Nationalpark. Und Erholung – Bildung – Forschung ebenfalls. Das sind vier Ziele von gleichrangiger Wertigkeit.
Das ist seit 2001 unwidersprochener Konsens, und wir haben es sogar schriftlich von der Nationalparkverwaltung.
Selbstverständlich werden das die Naturschutzbehörden bei ihren Prüfungen
korrekt berücksichtigen. Da kann überhaupt nichts passieren. Natürlich kann da auch einmal ein Weg
unpassierbar werden, aus Naturschutzgründen zu sperren sein oder auch im Übereifer eines engagierten Sachbearbeitenden
ungerechtfertigt gesperrt werden. Das ist doch überhaupt kein Problem für uns Wanderer. Dafür wird dann in Abwägung der
Ziele Naturschutz und Erholung ein anderer Weg, der bisher gesperrt war, freigegeben.
Vertrauen wagen, damit wir leben können. Mit Zeter und Mordio schreien entzweien wir uns nur zusätzlich von der Nationalparkverwaltung
und dann ist der Rückweg zu einem künftigen Miteinander völlig verbaut.
4. Natürlich aufmerksam sein. Bei drohender Kriegsgefahr ist es wichtig, gefährliche Waffen des Gegners rechtzeitig zu erkennen.
Gut ist es, wenn diese auf dem Schlachtfeld wirkungslos verpuffen.
Am besten ist selbstverständlich, es gar nicht erst zur offenen Feldschlacht kommen zu lassen.
Für das Aufeinandertreffen ganzer Armeen ist die stark durchschnittene Landschaft Sächsische Schweiz
ohnehin kaum geeignet. Das hat die Sächsische Landesregierung letztmalig schmerzhaft 1756 auf der Liliensteinebenheit erfahren müssen.
Viel eher haben wir hier das ideale Terrain für einen Guerillakrieg.
Aber wer will denn hier einen Krieg?
21.04.2021: Überarbeitet.
22.03.2021: Vier Frühjahrswanderungen „Borkenkäfer 2021“
Ostern steht vor der Tür. Doch Wandern im Nationalpark Sächsische Schweiz wird immer komplizierter, weil
ganz viele Wege wegen Borkenkäfer-Windbruch gesperrt sind. Gibt es bald nun noch überlaufene Hauptwanderwege
und gesperrte Wege? Keinesfalls. Einfach in der gewaltigen Schatztruhe unseres Wegenetzes ein wenig kramen und wir werden fündig.
Karte Wanderung 1: Wandern im Borkenkäferwald
Die Wandervorschläge wurden in einer Zusammenarbeit mit der Sächsischen Zeitung Pirna erarbeitet.
24.02.2021: 300 Jahre Nationalpark
Was die Nationalparkverwaltung möglicherweise im Verborgenen plant
Was wird uns, wenn es so weitergeht, in den nächsten 270 Jahren bevorstehen?
Mit dem großen Borkenkäfer-Waldsterben gibt es wieder einmal große Ängste um
das Wegenetz im Nationalpark Sächsische Schweiz.
Wege fallen massenhaft zu. Eine Naturgewalt, man könne nichts machen,
so Nationalparkchef Ulf Zimmermann auf dem Tourismusstammtisch am 15.02.2021. Wie lange nicht, ist unbekannt.
Die Digitalbearbeiterin der Nationalparkverwaltung nannte in
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id.=71992 (Hoppla, schon Deadlink) kurz mal ein bis fünf Jahre.
In fünf Jahren aber werden viele Wege unwiderbringlich verloren sein.
Nun gibt es aber diese
Evaluationsberichte
aus dem Jahr 2012 und die sind nach wie vor gültig
(Exzerpierung hier): Im Nationalpark
Sächsische Schweiz gibt es viel zu viele Wanderer, viel zu viele Wege und leider kein Konzept zur Reduktion der außerordentlich hohen Wegedichte.
Das soll mit „hoher Priorität“ die Nationalparkverwaltung erstellen.
Wir haben im Elbsandstein eine Wegedichte von vielleicht 100 bis 200 Meter/Hektar.
Im Harz gelten 33 Meter/Hektar als noch viel zu hoch. Maximal zulässig sind, so der Bericht Kellerwald, lediglich
20 Meter/Hektar. Doch wie soll das gehen? Da müsste man ja 80 % bis 90 % aller Wege verschwinden lassen.
Wir wollen hier nichts unterstellen.
Aber so ein Borkenkäfer-Baummikado könnte schon der Schlüssel zu dem längst überfälligen
Reduktionskonzept sein. Dass die Nationalparkverwaltung jetzt erst einmal bis fünf Jahre lang
die Wegpflege unterlassen will, passt jedenfalls dazu.
Und die Sperrung des Großen Zschandes auch, denn
selbstverständlich muss man auch an solche Wege ran, denn anders sind die Grenzwerte der Naturschutz-Professor*Innen
gar nicht zu schaffen.
Und ebenfalls die Äußerung von Nationalparkleiter Ulf Zimmermann auf dem Tourismusstammtisch
„dass nun einmal nicht alle Blütenträume reifen können.“ Kann sein, war blos mal so rausgerutscht im Blog.
Aber der Dr. Stein hat das auch immer so umschrieben, wenn wiedermal „ein einzelner Weg“ weg war. Da sind wir hier bissl getriggert.
Wie könnte es in 50, 100, 150 Jahren aussehen?
Prognose unmöglich? Das stimmt nicht ganz. Es gibt unseren Nationalpark ja schon 30 Jahre. Und mit
noch 2 Jahrzehnten davor, können wir 50 Jahre zurückblicken. Und wenn man sich dann bissl ausmalt, dass es so weitergeht,
wie es in den vergangenen 50 Jahren gelaufen ist,
kriegt man schon einen ungefähren Schimmer:
Was wird uns, wenn es so weitergeht, in den nächsten 270 Jahren noch bevorstehen?
Hoffen wir, dass die Prognosen falsch sind.
PS. Ein Wegenetz ist ein organisches System, ein Abbild unseres Draußenseins, ein über Generationen gewachsener Schatz.
Es ist absoluter Unfug, da eine „Wegdichte“ in Metern/Hektar zu bestimmen und dann zurechtamputieren, bis der
„Grenzwert“ eingehalten ist.
28.01.2021: Großer Zschand 2021
Nach den Richterschlüchten ist jetzt auch noch der gesamte Große Zschand
gesperrt worden. Möglicherweise wird alles bald wieder beräumt,
doch so einfach scheint das nicht zu sein. Droht damit jetzt das Totalreservat Großer Zschand?
Wer sich den Wald etwas genauer ansieht, bemerkt, dass es nicht so einfach ist.
So haben wir uns das alles nicht vorgestellt, wir Wanderer nicht,
die Nationalparkverwaltunmg aber gewiss auch nicht.
Dazu gibt es jetzt eine neue Draußensein-Seite.
19.01.2021: Winter im Thorwald
Dort, wo am Tiefsten das Tiefe, liegt aller Geheimnisse Pforte. So der Weise Lau Dan zitiert nach
meinem Handexemplars des Daudesching, das ich von Conny Jubelt geerbt habe, im ersten Kapitel, Verse 16 und 17.
Das Daudesching ist das Buch vom rechten Weg und wie der Mensch ihn findet.
Die Barbarine am Neujahrestag in der Mittagsstunde. Auch wenn ihr Corona nichts ausmacht, hat sie doch auch ihren Stress.
Im Vergleich mit den anderen Felsen ist ihre Lebenserwartung relativ gering. Dafür kriegt sie immermal eine Impfe mit
Epoxidharz und Ankerzement.
Und dabei gilt Impfpflicht, denn sie kriegt die Impfe
einfach verpasst, ob sie will oder nicht.
Und wie bei allen Impfungen gilt auch bei der Barbarine:
Niemand kann die Nebenwirkungen vollständig abschätzen. Ob der Ankerzement
nicht dann doch schneller wieder rausbröckelt, als der Stein gehalten hätte,
wenn man in ihn keine Dübellöcher gebohrt und das Zeug nicht hineininjiziert hätte
– wer weiß. Aber wir Menschen entscheiden uns heutzutage eben doch lieber für technische Mittel,
wenn sie uns Lebenskraft verheißen.
Uns dem langsamen Wirken des Vertrauens in die Götter ausliefern, haben wir verlernt.
Doch ob das dann immer so funktioniert, ist ungewiss. Letztendlich sind es die mächtigen
Moiren, die unseren Lebensfäden spinnen, messen und abschneiden. Auf dass sie die Barbarine noch lange
erhalten mögen. Und uns kleine Menschlein, die da am Neujahrsmorgen immermal zu der Barbarine hintippeln, auch.
21.12.2020: Endlich werden die Tage wieder länger.
Wintersonne auf dem Gipfel des Großen Bärensteins:
Was für eine wundervolle Sonne – so tief über der Landschaft. Man könnte denken,
es ist später Nachmittag, doch die Uhr zeigt 11:45. So eine tiefe Mittagssonne gibt es nur in der Zeit der Wintersonnenwende. Endlich werden die Tage wieder länger.
Der Sonnenwagen des Helios umrundet einmal im Jahr das Himmelsgewölbe. Dabei geben die Astronomen einen Umlauf nicht
in 360 Winkelgraden, sondern in „24-Stunden-Rektaszension“ an.
Immer dann, wenn die Rektaszension der Sonne
exakt 18h 0min 0s beträgt, ist Wintersonnenwende. Dann hat der Sonnenwagen den am weitesten südlich unter dem
Himmelsäquator liegenden Punkt im Firmament ereicht. Weil bei der Jahresfahrt der Sonne
die tägliche Erddrehung keine Rolle spielt, ist Sonnenwende
überall auf der ganzen Erde immer genau zur gleichen Zeit. Am 21. Dezember 2020 war das um 11:02 Uhr MEZ der Fall.
Also war die Wintersonnenwende, als das Bild aufgenommen wurde, bereits „seit 43 Minuten durch“.
Es wird wieder einmal ruhiger im Elbsandstein.
Ausgangssperre, doch Wandern ist bis zu 15 km ab Wohnort gestattet. Nur, wie weit reichen eigentlich 15 km Luftlinie ab Wohnort? Dazu gibt es eine neue
Lockdown-Corona-II-Themenseite mit einer Karte.
[Themenseite und Karte mittlerweile gelöscht.]
14.12.2020: Verbruch in den Richterschlüchten
Nun sind auch noch die Richterschlüchte ein Opfer des Baummikado geworden. Abwarten, bald sollten sie und auch die Weberschlüchte
hier als gesperrt aufgelistet sein.
Doch ich mag es nicht glauben, dass dies die Natrionalparkveraltung tatsächlich zum Anlass nehmen wird,
das große Wandergebiet zwischen Großem Winterberg und Rabensteinen in ein quadratkilometergroßes Totalreservat
zu verwandeln. Gewiss werden wichtige Wege, sobald dies möglich sein wird, wieder freigeschnitten werden.
Der Fall des Borkenkäferwaldes
offenbart uns eine Naturgewalt, die weder wir Wanderer uns haben vorstellen können – aber wohl auch die
Nationalparkverwaltung nicht. Ich denke mal, so hat sich das noch nicht einmal Alt-Nationalparkchef Jürgen Stein
gewünscht, der durchaus bereit war, für seine Vorstellung von Naturschutz das Wandern sehr weitreichend zu verbieten.
Wir alle sind Staub in de Händen der Götter.
Ich bedanke mich bei Uwe Lekies für die Info.
20.11.2020: Sachsens Wege sind in Gefahr
Wichtige Wanderwege im Nationalparkgebiet per 22.01.1993 erfasst
Wanderwege werden in § 3 (1) 4b Sächsisches Straßengesetz ausdrücklich als beschränkt-öffentliche Wege genannt.
Die meisten öffentliche Wege sind in den Straßenbestandsverzeichnissen der
Kommunen verzeichnet, bei Wanderwegen ist dies aber nicht immer der Fall.
Infolge einer Änderung des Straßengesetzes
werden nicht verzeichnete öffentliche Wege mit dem 31.12.2022 zu Privatwegen. So begrüßenstwert diese Rechtsklarstellung grundsätzlich ist –
es könnte durchaus sein, dass sich dies im Nationalpark als eine Art Wegenetz-Atombombe entpuppt.
Denn während Wanderwege bisher lediglich aus Naturschutzgründen oder aus Forstgründen gesperrt werden konnten,
wobei man an gewisse Regularien gebunden ist – einen Privatweg kann ein Grundeigentümer auch schnell einfach blos mal so
sperren. Bis 31.12.2020 haben von einer Weg-Privatisierung betroffene Nutzer öffentlicher Wege
– und das sind im Fall der Wanderwege alle Wanderer – die Möglichkeit,
die Eintragung derartige Wege den Gemeinden anzuregen. Dazu müssen die Wege aber erst einmal erfasst werden.
Ich bin all meine Karten aus den Jahren 1990 bis 1993 durchgegangen,
und habe eine Liste mit wichtigen Wanderwegen im Nationalparkgebiet Sächsische Schweiz
erstellt. Die Liste enthält 308 Wege, bei denen angenommen werden, dass sie am 22.01.1993 öffentliche Wege gewesen sind.
Wegeliste, nach Index sortiert
Auszug Bad Schandau
Zur Methodik (Textteil)
Ausdrucken, an die Kommunen schicken und diese bitten, dass diese Wege, sofern sie sich noch nicht in den
Straßenbestandsverzeichnissen befinden, dort eingetragen werden mögen.
Die weitere Bearbeitung obliegt dann den Gemeinde- und Stadträten bzw. den Verwaltungen
Obs was hilft – keine Ahnung. Aber irgendwas muss man ja tun. Schlimmstenfalls: Einfach loswandern.
Hier die Original-Exceltabelle. Gern auch für andere Nachnutzungen,
Auswertungen, Inventarisierungen verwendbar. Hierbei bitte nicht vergessen, die Quelle zu nennen und Änderungen dokumentieren.
Diese Seite gibt es auch als Zitierlink
www.boehmwanderkarten.de/strassengesetz
sowie als Themenseite.
Siehe auch www.sachsenswege.de. Nichts wie rein in den Verein!
09.11.2020: Treppengrund und Dreiwinkelgrund gesperrt
Könnte man dafür nicht den Thorwaldwand-Gratweg wieder öffnen?
Per 19.10.2020
hat die Nationalparkverwaltung die Treppengrund-Dreiwinkelgrund-Linie
im Großen Zschand
wegen querliegender Bäume „bis auf Weiteres“ gesperrt. Damit sind die Hickelschlüchte nun eine Sackgasse.
Da der Reitsteig
bereits Anfang des Jahres gesperrt worden ist,
gibt es im gesamten Großen Zschand nur noch einen einzigen durchgehenden markierten Wanderweg: Die Richterschlüchte
.
Doch auch da könnten bald einmal ein paar Bäume umfallen. Und dann gäbe es in dem großen
Wandergebiet zwischen Winterberg, Zeughaus und Hinterdittersbach keinen einzigen markierten Wanderweg mehr.
Ich bedanke mich für die Mitteilung bei Roland Leskau.
Siehe auch hier.
Doch es führt zu nichts, hier der Nationalparkverwaltung einen Hang zu notorischer
Totalreservatsbildung zu unterstellen.
Wie sagte schon der seinerzeitige Nationalparkchef Dr. Stein im Rahmen der
Wegekonzept-Diskussion 1998?
„Absicht sei nicht, künftig die Anzahl
markierter und ausgewiesener Wanderwege für die Besucher des Nationalparks zu reduzieren“
(DNN, 28.04.1998). Nehmen wir also die Nationalparkverwaltung beim Wort.
Also nicht Jammern, Wanderer, ob der „bösen Nationalparkverwaltung“, die dich vermeintlich aus der Natur aussperrt
und nicht, Nationalparkverwaltung, beim Wanderer nicht immer nur „das böse Naturzerstörende“ suchen. Sondern Lösungen suchen.
Ganz normal, dass da bei dem Borkenkäferbefall einmal Wege verbrechen.
Das wird uns noch Jahre beschäftigen.
Selbstverständlich können einmal ein paar markierte Wanderwege wegfallen, das macht doch nichts,
man kann da doch einfach ein paar andere Wege zulassen und mit Wegemarkierungen versehen.
Wer sagt denn, dass die Hickelschlüchte eine Sackgasse wären,
blos weil man da auf der Ostseite der Thorwalder Wände nicht mehr in den Treppengrund hinunter könnte?
Oben mündet doch der Thorwaldwand-Gratweg, auf dem kann es weitergehen. Der Thorwaldwand-Gratweg
ist ein wunderbarer und sehr gut erhaltener Wanderweg,
der auch, da er überwiegend durch einen naturnahen Kiefern-Buchen-Birken-Riffwald verläuft, kaum von dem schlimmen
Borkenkäferverbruch im Fichtenforst betroffen ist. Dieser Weg ist zwar seit 1978 gesperrt, man könnte
aber, da sich der Weg in den
letzten 40 Jahren wunderbar bewahrt hat, überlegen,
ob die Sperrung noch angebracht ist. Oder
ob es sinnvoll ist, diese aufzugeben, denn sie hat ja ihren Zweck, die Natur zu beruhigen, erfüllt.
Fortan ist eben der weiter unten verbrochene Reitsteig ein eher weniger bewanderter Weg. Der naturnahe Riffwald oben auf dem Grat
bietet dem Wanderer ein ungleich stärkeres Naturerlebnis, als das Laufen durch die toten
Borkenkäfer-Fichtenmonokulturen in den Tälern.
Also, die Markierung nun auf diesen Weg legen – wäre dies nicht ein verheißungsvoller Ansatz?
22.10.2020: Brand-Hohnstein 1:10000 wieder lieferbar
Ich muss mich ein wenig entschuldigen, denn meinen vergriffenen Titel „Brand-Hohnstein“ hatte ich bereits für den September angekündigt.
Es hat etwas länger gedauert, aber nun ist die Karte wieder lieferbar: Natürlich umfassend aktualisiert, u. a.
Goßdorfer Vulkanweg neu, Schwarzbachbahn länger, Rot-Punkt Polenztal anders,
Fritschenstein anderer Aufstieg. Wie immer haben einige Gasthäuser zugemacht,
aber einige auch neu eröffnet, z. B. Cosis Ladenbistro in Hohnstein. Das freut uns Wanderer.
Insgesamt gibt es über 400 Änderungen, wer 100 findet erhält eine Karte gratis ;-).
Aber nicht ins Laufendhaltungsprotokoll gucken!
15.10.2020: Hekosyn-Karte ab sofort im Handel
Mein „Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ gibt es jetzt auf einem neuen unverwüstlichen Bedruckstoff: Hekosyn.
Ladenpreis 9,80 €, was sich aber lohnt, denn Hekosyn hält viel länger, als gewöhnliches Landkartenpapier. Ab sofort im Handel.
Mehr über Hekosyn hier.
22.09.2020: Karte Brand-Hohnstein 1:10000 muss wegen dem Sächsische Straßengesetz noch ein klein wenig warten
Wegenetz-Atombombe?!?
Für September 2020 habe ich die Nachauflage meiner Karte Brand-Hohnstein 1:10000 angekündigt. Geht in etwa einer
Woche in den Druck, wird aber sicher nun erst bissl später erscheinen.
Grund für die Verzögerung: Ich habe mir eine kleine Arbeit „zwischendurch“ vorgenommen:
Alle Wege, die eindeutig als Wanderwege am 17.02.1993 öffentliche Wege waren, zu verzeichnen. Eine ganz schöne Arbeit,
dazu gucke ich in meinen alten Feldbüchern nach. Das schiebe ich immermal einen halben Tag ein und
da muss die Brandkarte eben noch bissl warten.
Warum ich das mache? Nun, es gibt eine klitzekleine Änderung im Sächsischen Straßengesetz.
In allen Amtsblättern werden derzeit die Bürger aufgefordert, noch nicht in den Straßenbestandsverzeichnissen befindliche Wege
an die Kommunen zu melden.
Anwalt Dr. Torsten Schmidt dazu:
„Man sieht Fußwegen, Wanderwegen, Feld- und Waldwegen ja nicht an, ob sie öffentliche Straße sind oder nicht.“
Sieht aus, wie eine kleine unwichtige Formalie.
Könnte sich im Nationalpark aber als eine Art Wegenetz-Atombombe erweisen.
Denn alle Wege, die nicht in den Straßenbestandsverzeichnissen der Gemeinden
verzeichnet sind, werden ab dem 31.12.2022 „automatisch“ zu Privatwegen.
Auf denen kann man dann zwar weiterhin wandern, aber nicht mehr, weil es ein öffentlicher Weg ist, sondern lediglich noch,
weil man dann von seinem Recht auf Betreten der freien Landschaft nach § 27 Sächsisches Naturschutzgesetz Gebrauch macht.
Und im Nationalpark gilt ja bekanntlich das Sächsische Naturschutzgesetz insoweit nicht. Im Nationalpark gibt es kein Recht
auf Betreten der freien Natur.
Okay, könnte man meinen, dann sind eben die Wege im Nationalpark Privatwege. Der Wegeigentümer ist ja meist der Freistaat
und der wird uns schon nicht verraten und verkaufen. Blos – wie die
Nationalparkverwaltung mit Weg-Begehungsrechten umgeht, ist ja bekannt. Und diesen Job macht sie genau im Auftrag des Freistaates.
Langfristig könnte da noch etwas anderes drohen. Öffentliche Wege darf jeder unentgeltlich benutzen. Könnte so eine marginale Änderung des
Sächsischen Straßengesetzes die Einstichöffnung für eine Eintrittsgeld-Erhebung in den Nationalpark sein?
Könnte sein. Bekanntlich kosten Nationalparks in Amerika ja auch Eintritt.
Also aufpassen! Jeder Betroffene (und das sind wir Wanderer ja schließlich alle) kann bis 31.12.2020 noch Wege anmelden.
Bad Schandau, Hohnstein, Lohmen und Sebnitz erhalten von mir in den nächsten Wochen Post. Am besten gleich Einschreiben-Rückschein.
Obs die Kommunen dann auch eintragen? Keine Ahnung. Aber dann habe ich wenigstens getan, was ich konnte.
Wir haben gerade noch 3 Monate Zeit, um Wege zu melden. Denn was nützt die allerschönste Wanderkarte, wenn irgendwann dann –
von einigen wenigen „Wanderautobahnen“ vielleicht mal abgesehen – ganz Zick ist mit dem Wandern.
29.08.2020: Neue Wegsperrmethode im Nationalpark?
Erst Polenztalweg – als nächstes vielleicht Großer Hochhübelweg und Reitsteig?
Gerade verschwinden wieder einmal Wege in der Sächsischen Schweiz.
Bisher betraf das eher kleine Wege. Doch nun scheint es auch markierten
Hauptwanderwegen an den Kragen zu gehen. Diese waren bisher noch kein Ziel
von Begehungsrechtswegfertigungen, denn auf ihnen konnte man ja die „belastenden Touristenströme“ so schön „kanalisieren“.
Seit drei Jahren ist aber nunmehr der Rot-Punkt-Weg rechts der Polenz
ab Alter Waltersdorfer Mühle gesperrt. Die Wegemarke wurde mittlerweile auf
die Forststraße auf der anderen Talseite verlegt. Damit ist erstmals
eine größerer markierter Wanderweg in Wegfall begriffen. Auch kommt hier eine neuartige Methode
zum Einsatz. Bisher war es üblich, Wegsperrungen irgendwie „über die
Naturschutzschiene“ durchzukriegen (d. h. nach § 6 Nationalparkverordnung).
Nunmehr werden Wege, die von Stürmen beschädigt wurden, „zunächst“ nach § 13 SächsWaldG gesperrt. Theoretisch sollte so ein verbrochener Weg
natürlich wieder freigesägt und dann die Sperrung aufgehoben werden.
Oder aber man baut einen Ausweichweg. Beim Polenztalweg scheint man dazu aber nicht gewillt zu sein
(vgl. SZ Pirna 27.08.2020):
Weg weg.
Zufall, ganz seltener Fall, ausnahmsweise mal zu hoher Aufwand?
Und es gibt da ein kleines Tierchen
Könnte sein, da steckt auch System dahinter. Da auch mal wieder in den
Komitee-Bericht zur Evaluierung des Nationalparks Sächsische Schweiz von 2012 gucken. Da wimmelt es nur
so von Forderungen nach einer systematischen Wegenetzzerstörung:
„Forcierung von Maßnahmen der Wegeauflassung und des Wegerückbaus“ (S. 28),
[es gibt leider] „kein Konzept zur Reduktion der außerordentlich hohen Wegdichte“ (S. 29),
„ganzflächiche Besucherfrequentierung mit entsprechender Beunruhigung“ (S. 29),
„Reduzierung der Wegdichte“ [erforderlich] (S. 30),
„Netz außerordentlich umfachreich gekennzeichneter Wege führt ... zu ganzflächiger Besucherfrequentierung
mit entsprechendem Beeinträchtigungspotential“ (S. 40),
„Nachteilig ist ... die hohe Wegedichte“ (S. 47) usw.
Unsere Nationalparkverwaltung hatte diese schlimmen Einschätzungen damals zwar als überzogen zurückgewiesen.
Mitgewirkt an der Studie hat die Zoologische Gesellschaft Frankfurt.
Auf deren
Webseite
heißt es gleich mal: „Naturschutz – wir sind vor Ort. Wer im Naturschutz etwas erreichen will, braucht einen langen Atem ...“
Also haben die da erstmal bissl Gras drüberwachsen lassen, das Ziel aber nach wie vor im Visier. Könnte sein.
Bereits seit Februar beobachte ich am Großen
Hochhübelweg und am Reitsteig hinter dem Zeughaus weitere Sperrungen nach demselben Schema: Erst Windbruch – dann Sperrung nach § 13 SächsWaldG –
dann nichts mehr. Nun schon ein halbes Jahr. Und es gibt da ein kleines Tierchen. Da könnten bald noch eine ganze Menge Bäume
auf Wege fallen. Am Ende ist da ein menschenleeres Totalreservat Großer Zschand schneller da,
als es sich auch der radikalste Naturschützer in seinen kühnsten Träumen
hätte ausmalen können.
Da bleibt uns nur, das Beste zu hoffen.
Mal wieder hinwandern. Das Zeughaus hat Di bis So 11-17 Uhr geöffnet.
20.08.2020: 30 Jahre Böhmwanderkarten
Wie mit meinem Verlag alles angefangen hat
Dieses Jahr gibt es meinen Verlag genau 30 Jahre. Wie war das damals eigentlich und wann genau hat es angefangen? Am 23. März 1990 habe ich den ersten Druckauftrag erteilt.
Am 29. Mai habe ich meine Gewerbeerlaubnis erhalten. Am 29. Juni habe ich die ersten Karten ausgeliefert.
Oder am 20.08.1990? Denn heute genau vor 30 Jahren habe ich einen Brief an die nachmalige Nationalparkverwaltung
geschrieben. Denn kaum 4 Wochen nach dem Erscheinen meiner ersten Karten wäre es fast schon wieder um meinen Verlag geschehen gewesen.
Hier eine Themenseite, auf der ich in alten Akten blättere ...
29.07.2020: Große Karte der Sächsischen Schweiz auf wetterfestem Bedruckstoff in Vorbereitung.
3 oder 4 Euro Ladenpreis mehr, die sich lohnen werden
Zu DDR-Zeiten gab es einmal ein sagenumwobenes Papier für Wanderkarten: Hekosyn.
Beschreibbar wie ganz normales Papier und dennoch regenfest, hochfalzfest und strapazierfähig.
Nun drucke ich meine „Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ auf einem Bedruckstoff, der Hekosyn wieder aufleben lässt.
Der Karte kann kein Wetter etwas anhaben, sie können die Karte dann sogar mit der Waschmaschine waschen und dennoch geht sie nicht völlig
in die Binsen. Hinter „Hekosyn“ verbirgt sich der Bedruckstoff
Sihl Enduro Classic, dessen Geheimnis ist, dass hier (anders als bei laminierten Karten,
innen Papier oben/unten Folie) der Schichtenaufbau „innen Folie oben/unten Papier“ lautet.
Der Bedruckstoff ist nicht ganz billig, daher Ladenpreis voraussichtlich
9,80 € oder 10,80 € das hängt auch ein wenig davon ab, wie sich „das Papier bei der Falzung benimmt“
(gewöhnliche Falzung oder sog. Landkartenfalzung nach Prendel). Gewiss sind dies aber 3 bzw. 4 € Mehrpreis, die sich lohnen werden.
Der Karteninhalt entspricht der gewöhnlichen „großen Karte“, natürlich wurde die Karte
auf den neuesten Stand gebracht, u. a. der Forststeig aktualisiert und der
Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz eingetragen.
Erscheiningstermin September 2020.
28.07.2020: Polizei und Nationalparkranger fliegen wieder mit Hubschrauber rum ...
... um Boofenfeuer auszustöbern. Und werden fündig. Klare Antwort: Es herrscht
mittlere/hohe Waldbrandgefahr, wie kann man da blos so blöd sein, Feuer zu machen?
Hier und da erlauben es Forst und Nationalparkverwaltung nach wie vor – und entgegen allen allgemeinen deutschen
Bürokratie- und Sicherheitsriten – dass man Feuer im Wald machen kann, unter zwei Voraussetzungen. a)
an ausgewiesenen Feuerstellen (z. B. Taubenteich) und Grillplätzen (z. B. Zeughaus oder Polenztal) und b) bei
sehr geringer Waldbrandgefahr (sog. Stufe grün), wobei man sich da gefälligst
selber hier kundig zu machen hat.
Und dann sowas.
24.07.2020: Die Weberschluchtkarte
Die Weberschluchtkarte ist eine bisher unveröffentlichte Karte mit einer abenteurlichen Geschichte
aus der Frühzeit der Böhmwanderkarten. Diese gibt es nun, allerdings nicht als richtigen Verlagstitel,
sondern auf einer (bitte nicht weiter einzulinkenden) „Geheimtippseite.“ Ich bedanke mich herzlich
bei Frank Richter, der die Karte vorletztes Jahr freundlicherweise scannte und damit einer Rekonstuktion zugänglich machte,
und bei Axel Mothes, der sie in einer kleinen Auflage drucken wird – und
zwar im neuen Sandsteinfreundebuch II, das demnächst erscheinen wird.
09.07.2020: Es wird alles immer schlimmer
[Diesen Aufsatz gibt es nicht mehr.]
06.07.2020: Erster kameraüberwachter Wanderweg
Neue Draußensein-Seite hier.
03.07.2020: Nationalparkbesucher – jetzt schon fast richtig kriminell
Menschen in der Natur – das darf sich der Rechtsstaat nicht bieten lassen
Der Artikel „Teure Nacht in der Liebsboofe“
von Friederike Hohmann (Sächsische Zeitung 03.07.2020) hat es in sich.
Wegen „Schlafens in gesperrtem Wald“ wurden an mehrere Wandergruppen Bußgelder verhängt und zwar
1500,00 €, 2000,00 € bzw. 2500,00 €. Es soll die
Delinquenten, so der von den völlig entsetzten Boofern angerufene Richter am Pirnaer Amtsgericht, schon „empfindlich treffen“.
Hat er dann teilweise zwar bissl reduziert, 2000→800, 1500→900, 2500 in einem Fall →500 €, ist aber immer noch viel.
Begründet wird das Ganze mit „Waldbrandgefahr“. Zweifellos ist es richtig, die Verursachung von Waldbränden zu ahnden,
und klare Ansage, Boofenfeuer bei Waldbrandgefahr – das geht gar nicht.
Dumm nur: Die gemaßregelten Boofer hatten überhaupt kein Feuer gemacht. Sie sind nur in einem
„wegen Waldbrandgefahr gesperrten Wald“ mal eine Nacht draußen geblieben.
Es entsteht also ein anderer Eindruck: Die Waldbrandgefahr dient als Vorwand
um die seitens der Nationalparkverwaltung zunehmend gebashten Boofer zu
kriminalisieren und zu vergrätzen.
Das wirft Fragen auf.
Erste Frage: Ist das angemessen?
Es gibt nichts Schöneres, als ein Freinacht in der Natur. Wieso ist das neuerdings ein Vergehen,
das man mit 30 bis 60 Tagessätzen ahnden muss? Wo gibt es im Strafrecht ähnlich hohe Strafen?
Also ich glaube, da muss du schon eine ganze Menge
mausen oder schwarz fahren, um das abzufassen.
Zweite Frage: Wie hält es die Nationalparkverwaltung selbst mit den Gesetzen?
Dritte Frage: Wie sinnvoll ist das Arbeitsmodell „Polizeistaat im Wald“ überhaupt?
Das hat nämlich einen Nebeneffekt, dass sich nämlich der
Schutz der Natur von einer Herzensangelegenheit von uns allen – die er einmal durchaus gewesen ist –
ins Gegenteil verkehrt: Irgendwann ist es uns leid, ständig nur als „Störer“ und „Belastung“ der Natur
apostrophiert zu werden: Boofer als Waldbrandverursacher, obwohl sie gar kein Feuer gemacht haben.
Irgendwann empfinden wir den Naturschutz nur noch als eines: saudoof.
Das ist der Nachteil des Modells „Polizeistaat im Nationalpark“. Motto: Wir werden
euch solange mit Bußgeld im Wald maßregeln, bis auch der Allerletzte begriffen hat,
dass die Natur ein zu schützender Schatz ist, in dem der Mensch bestenfalls
vom Basteiparkplatz bis zur Bastei zu laufen hat und auch das nur von 10:00 bis 16:30 Uhr.
Wenn es dunkel wird, schwärmt die
Waldpolizei zu „Schlafkontolle“ in die Boofen aus.
Irgendwann macht eben nun mal jeder Rummelplatz zu und
ab dann hast auch du im Wald nichts mehr zu suchen.
Nur ein paar einsame Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera fliegen dann
noch ein paar Runden. Das ist ein ganz natürliches Gebrummsel.
Man glaubt gar nicht, wie schnell sich die Tiere in der Kernzone an kreisende Hubschrauber gewöhnen können —
vor allem dann, wenn sie regelmäßig kommen, immer Sonnaband abend.
Nachtrag 04.07.2020: Tags drauf ist Caravaning im Elbsandstein das Leitthema in der Sächsischen Zeitung.
Diesmal sind die „Wildcamper“ die Doofen, die angeblich „Chemietoiletten im Wald entsorgen“, „alles vermüllen“,
„falsch parken“ und „unlässigerweise übernachten“. Alles Verbrecher. Also dann mal los, Polizei, Bußgeldbehörde,
Amtsgericht. Sollen sogar auf Parkplätzen Campingstühle neben ihr Auto stellen.
Und morgen sind die Mopedfahrer dran, übermorgen die Fotografen und am Donnerstag die Mountainbiker.
Polizeistaat im Wald: Big brother watches you
Meine kleine Corona-Tabelle habe ich am Montag, dem 22.06. noch einmal aktualisiert.
In Deutschland kann man sagen, Corona ist (erstmal) vorbei. Weltweit
allerdings nach wie vor pro Woche 1 Million Neuerkrankungen, aber wir neigen alle dazu, schnell zu vergessen,
und wieder „Alltag“ zu machen.
Was ja aber auch wichtig ist. Denn Corona hat auch bei mir ein Riesenumsatzloch reingerissen.
Da guckste nämlich bissl blöd, wenn da plötzlich nur noch 2 % vom „Normalumsatz“ reinkommen, rechnest dir
das Monatsmittel aus, das waren dann 14 % was auch nicht wirklich weiterhilft.
Und du weißt ja nicht, geht das jetzt 1, 2 oder 6 Monate so weiter.
Aber seit Mitte Mai wird gewaltig aufgeholt. In der ersten Junihälfte hatte ich dann gleich mal
266 % vom Normalumsatz:
Gemittelt 183 %. Einwandfrei. Also aufatmen. Ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Wanderer –
Wanderkartenhändler, -besteller und -käufer.
Wir werden ein halbes Jahr eine veringerte Mehrwertsteuer haben und dies wird Landkarten theoretisch
2 % billiger machen. Ich werde meine Karten auch weiterhin zu unveränderten Nettopreisen abgeben,
denn das ist genau der mir zustehende Erlös. Allerdings
habe ich mich praktisch dann doch dazu entschlossen, meine Ladenpreise unverändert zu lassen. Es wären
je nach Titel 5 bis 18 Cent Preissenkung, wegen der die Händler stundenlang alles umpreisen müssten. Somit wird die Steuerersparnis
nicht an Sie als Wanderer, sondern an den Buchhändler weitergegeben. Der hat damit etwas mehr Rohgewinn
(und dank der „Händlerrabatt-Hebelwirkung“ werden die 2 % zu etwa 6 %). Ich denke, das ist so auch
„im Sinne des Erfinders“ (also der Bundesregierung),
denn schließlich musste ja der Einzelhandel auch die ganze „Corona-Pause“ schultern.
Also bitte ich Sie, sich nicht zu ärgern, dass eine Sächsische-Schweiz-Karte nun doch nicht
von 6,80 € auf 6,68 € verbilligt wird, freuen Sie sich vielmehr, – gucken Sie am besten mal beim
Auto-Händler rein, wie der das mit der Mehrwertsteuer macht.
29.05.2020: Balzhütte hat wieder auf
Tschechien ist wieder geöffnet und wanderbärin ist gleich
einmal zur Balzhütte gewandert: Hat wieder auf (und zwar das Hegerhaus hinten) – ist das nicht ein
gewisser Trost?
(Quelle www.sandsteinpfade.de)
22.05.2020: Die Balzhütte ist abgebrannt
Das Balzhütten-Wandermädchen 2020
Soeben erhalte ich eine schlimme Nachricht: Die Balzhütte ist abgebrannt. Die Balzhütte ist seit
300 Jahren einer der schönsten, abgelegensten und romantischsten Orte des gesamten Elbsandsteins.
60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Alles ist ein Raub der Flammen geworden.
Es war zwar nicht das erste Mal. Schon 1905
war die Balzhütte einmal abgebrannt. Der Wiederaufbau hat sich dann bis in die 1930er Jahre hingezogen.
Ob die Balzhütte nun ein drittes Leben erhalten wird? Das wünschen sich gewiss viele
Liebhaber des wunderbaren Hinteren Landes.
Jorg Tusch hat mir eine Reihe von Bildern von der alten Balzhütte geschickt.
Da kann ich einfach nicht anders, als diese auf einer
Balzhüttenseite vorzustellen.
Ein herzliches Dankeschön für die Bilder an Jörg Tusch.
13.05.2020: Fraktale Kartographie
Richtige Karte und falscher Film
Soeben erhalte ich eine Lesermail „Sehr geehrter Herr Böhm, laut
dem Film ,Der Ranger‘ wurden Aufnahmen von einer Eisenbahn-Kastenbrücke
gezeigt und zuvor stand ein Wegweiser rechts zur Heringshöhle und
links zum Teufelsgrund (Wehlen) ... Gibt es diese Brücke wirklich oder war die Szene im Fernsehen erfunden?“
Klare Antwort:
„Keine Gedanken um tatsächliche Topographie, Herr XXX,
man ist immer wieder geneigt, Filmszenen verorten zu wollen,
was regelmäßig scheitert. So führte ,Pfarrer Brauns‘ regelmäßiger
Film-Dienstgang über den Wehlener Marktplatz auf den Meißner Burgberg,
um eine Ecke rum war er dann wieder in Stadt Wehlen.
Kate Winslet fuhr mit ihrem Vorleser mit der ,Görlitzer Straßenbahn‘ zur
Buschmühle ins Kirnitzschtal. Nicht ohne zuvor über
eine vor der Mühle freilich nicht existente Wiese
geradelt zu sein. Die Rückfahrt ging dann über Bad Schandau
am ,Kate-Winslet-Haus‘ und an der Kirnitzschtalklinik vorbei.“
Gewiss muss die Eisenbahn-Kastenbrücke irgendwo aufgenommen worden sein,
meine Vermutung: Langenhennersdorf/Gottleubatal – aber da haben die sich am
Schnitttisch natürlich keine Böhm-Wanderkarte danebengelegt, um beim
Szenenwechsel zur Heringshöhle passend noch 3 km Offroadtour im Jeep
reinzumontieren, damit es topografisch richtig hinhaut.
Der Film kehrt das gesamte Grundprinzip der Kartographie völlig um. Wir
Real-Menschen benutzen Karten, um schöne Landschaft
zu entdecken und freuen uns, wenn die Karte richtig ist.
Die Film-Imaginatoren higegen machen das genau andersherum.
Die schöne Landschaft konstituiert sich zuallererst im Kopf des Filmautors.
Nach dem Abdrehen wird dann unsere Mutter Erde am Schnitttisch
dazu passend zusammengeschnippelt.
Wenn das fraktale Georaumzeugs beim „Film angucken“ dann versehentlich
auf ein Gehirn mit Ortskenntnis trifft, wird dieses versuchen, die zugehörige mentale
Landkarte „retrograd“ zurechtzubasteln. Sowas pflegt schiefzugehen.
Unser Gehirn wird uns dann ein bekanntes Gefühl vermitteln:
Wir kommen uns vor, wie im falschen Film.
Herzliche Grüße
Rolf Böhm
19.04.2020: Das kleine Wandermädchen ...
... befindet sich nach wie vor auf Tauchstation.
Hoffentlich wird die Luft reichen. Ab Montag ist die Sächsische Schweiz wieder zum Wandern geöffnet.
Das gibt etwas Hoffnung.
09.04.2020, Gründonnerstag: Wodargs Seite wieder erreichbar.
Die Webseite www.wodarg.com
ist wieder erreichbar. Ich atme erleichtert auf. Das gibt Hoffnung.
08.04.2020: Die Gedankenpolizei hat zugeschlagen
Wolfgang Wodargs Webseite www.wodarg.com ist auf dem Hoster Jimdo
nicht mehr erreichbar.
Traurig schlage ich im Handexemplar meines Orwell nach, S. 247:
„Die neue Aristokratie bestand in der Hauptsache aus Bürokraten, Wissenschaftlern, Technikern,
Gewerkschaftsfunktionären, Propagandaspezialisten, Soziologen, Lehrern, Journalisten
und Berufspolitikern. Diese Leute, deren Ursprünge in dem gehaltsempfangenden
Mittelstand und der gehobenen Arbeiterklasse
lagen, waren durch die sterile Welt der Monopolindustrie und zentralistischen Regierung
geprägt und zusammengeführt worden. Verglichen mit ihren Pendants aus früheren
Zeiten waren sie weniger habgierig, weniger luxusversessen, hungriger nach schierer Macht und vor allem
in ihren Handlungen bewusster und mehr darauf aus, die Opposition zu vernichten.“
Die Opposition zu vernichten. Corona ist das eine. Das ist das andere.
06.04.2020: Die Sächsische Schweiz als Politische Karte
Oster-Wandertipp für den Elbsandstein
Wer im Landkreis Sächische Schweiz-Osterzgebirge wohnt, darf im
„Wohnumfeld“ wandern. Das ist in enger Auslegung die Gemeindefläche.
Aber wer weiß schon, wo „seine“ Gemeindegrenze ist?
Das war mir Anlass die Sächsische Schweiz einmal in
politischer Kartographie
zu bearbeiten (was ansonsten eigentlich ja nur bei Länderkarten üblich ist). Ich habe Karten
erstellt, die Gemeindegebiete zeigen, sowie
gemeindebezogene 5-km-Umfeldlinien, die vielleicht ebenfalls noch als Wohnumfeld gelten können.
Ich wünsche allen Elbsandsteingebirglern Frohes Wanden um Ostern.
Wir werden ein wenig unter uns sein, was für uns gewiss eine neue Erfahrung sein wird.
[Karten mittlerweile wieder gelöscht.]
30.03.2020: In der Corona-Zeit richtig wandern.
Polizei am Lichtenhainer Wasserfall
Rausgehen, wandern. Das stärkt das Immunsystem, dient der Psyche und der Erholung.
Laut Landratsamt ist Wandern im Gemeindegebiet des Wohnortes erlaubt. Und gewiss auch wohl noch in einem
gewissen Umkreis (den die Polizei am „Cospudener See“ auf 5 km bemessen hat.)
Denn natürlich reicht das Rathener Wohnumfeld gewiss bis zur Bastei,
das Rathmannsdorfer Wohnumfeld bis nach Bad Schandau und das Dresdner Wohnumfeld bis zur Babisnauer Pappel.
Bastei und Babisnauer Pappel sind freilich unglücklich gewählte Wanderziele.
Wenn sich jeder 1000. Dresdner für die
Babisnauer Pappel entscheidet, sind das dort 500 Besucher.
Also: Nicht an Ziele Wandern, die Ihnen
zuerst einfallen. Ziele
wählen, die Ihnen als Drittes, Viertes, Fünftes einfallen.
Also:
Hinterhermsdorf:
Nicht nur
Schrammsteine: Nicht nur
Affensteine: Nicht immer nur
Basteigebiet: Nicht immer nur
Brandgebiet: Nicht nur
Königstein: Nicht
Es müssen also nicht ausschließlich
Haupt-Wanderziele sein. Wer Nebenziele und -wege wählt, steckt
nicht so an (und steckt sich selbst nicht so an).
Kursierende Gerüchte à la „Wandern verboten“ (etwa nur „Spaziergänge“ erlaubt)
oder „Tageswanderungen verboten“ (etwa „nur kurz an die frische Luft“ erlaubt), entbehren
jeglicher Grundlage.
Der Text der
Allgemeinverfügung erlaubt ausdrücklich
„Sport und Bewegung an der frischen Luft im Umfeld des Wohnbereichs.“ Es gibt
keine irgendwie geartete Beschränkung auf x Kilometer oder y Minuten.
Selbstverständlich gilt: „Ausschließlich alleine oder in Begleitung des Lebenspartners bzw. mit
Angehörigen des eigenen Hausstandes und ohne jede sonstige Gruppenbildung größer als fünf Personen.“
Ist doch klar.
24.03.2020: Böhm-Wanderkarten in Wuhan
Weil ich ja zur Zeit nicht raus kann, miste ich meine Festplatte aus.
Ist kein Mist:
Das Bild zeigt, wie sich Kartografen in China eine Böhm-Wanderkarte ansehen.
An der Uni Wuhan.
Das Bild stammt aus dem Jahr 2009. Eva Hauthal, seinerzeit Praktikantin
(mittlerweile freilich mit summa cum laude promoviert) hat damals ein paar meiner Kartentitel
nach China mitgenommen.
Ich wünsche den Kollegen
und Kolleginnen in China, dass Sie gesund geblieben sein mögen.
22.03.2020: Nun ist alles dicht
Das kleine Wandermädchen steigt in sein U-Boot und geht auf Tauchstation.
Zur Zeit wissen wir nicht recht, ob die Experten aus Charité, Robert-Koch-Institut und Politik recht haben
oder der Arzt und Wissenschaftler Wolfgang Wodarg
Weil die Menschheit schnell vergisst, hier mal zur Erinnerung die
kumulativen Infiziertenzahlen vom 24.02. bis 21.06.2020
(letztmalig aktualisiert am 22.06.2020):
Auf jeden Fall vorsichtig sein und nicht
ausschließlich auf Wolfgang Wodarg vertrauen. Er gibt aber ein bisschen Hoffnung, dass
die Wirtschaft nun doch nicht monatelang stillstehen wird.
Wandern in der Sächsischen Schweiz ist zur Zeit übrigens gar nicht so ein schlechter Gedanke.
Die Ansteckungsgefahr im Wald ist gewiss geringer, als in Großstädten.
Wenn die Ausgangssperre länger dauert, belastet das ja auch psychologisch –
klar muss man da irgendwann mal raus. Vielleicht kann eine Wanderung ja auch mal als
„Sport und Bewegung an der frischen Luft im Umfeld des Wohnbereiches“ [Text Allgemeinverfügung]
gerade noch durchgehen? Selbstverständlich nur zu zweit und wenn
man andere Menschen trifft keine Gruppenbildung >5 Personen und 2 m Abstand, klar.
Irgendwann wird es weitergehen. Das kleine Wandermädchen sitzt in seinem U-Boot
und empfängt soeben einen schwachen Funkspruch aus der Druckerei auf Längstwelle 3600 km:
+++++ WIR SIND FUER SIE DA +++++ Also da mal anfragen. Sanguine, Frequenz 82 Hertz,
das kommst aus Tauchtiefe 600 Meter gerade noch bis nach oben durch. Irgendwann geht es weiter.
Dann müssen wir schnell liefern. Abwarten, und dann sobald es geht, auftauchen.
Hoffentlich wird bis dahin die Luft nicht knapp.
Keine Buchmesse in Leipzig? Da habe ich schnell einen Stand an der Bockmühle aufgemacht:
08.03.2020: Polenztal-Testwanderung
Meine letzte Fahrt mit der U28
Märzenbecher, das heißt Polenztal, dort beginnt der Frühling in der Sächsischen Schweiz.
Aber oh Schreck, Bockmühle, Heeselicht –
immer alles zugeparkt. Und dann immer so eine blöde Rundwanderei weil man ja zum Auto zurück muss?
Es
Das Auto unten in Porschdorf hinstellen – früh ist der schöne kostenlose
Parkplatz am Ausgang des Tiefen Grundes immer noch ganz leer.
Von dort in 2 Minuten rüber zum Bahnhof Porschdorf, dann:
Nun einfach immer das ganze Polenztal lang. Zwischenzeit
Sepentinen etwa 11:30 Uhr, dann weiter in den Sandstein. Ab Waltersdorfer Mühle Empfehlung,
nicht auf der rechten Polenzseite weiterzugehen, sondern über die Brücke auf die linke Polenzseite
(also Hauptwanderweg Rot-Strich) zu wechseln. Der Wanderweg rechts
ist durch Windbruch stark beschädigt. Man kommt durch,
der Weg ist aber derzeit nach § 13 SächsWaldgesetz gesperrt. Wollen mal hoffen, dass aus dieser
Sperrung „zum Schutz der Besucher“ nicht irgendwann eine Sperrung „zum Schutz der Natur“ wird.
(vgl. hierzu auch unten die Milieustudie Großer Zschand.)
Also den Weg links entlang. Nach etwa 2 km ist der Parkplatz am Ende des Polenztales erreicht.
Ankunft (ohne Einreiten im Gasthaus) ungefähr 13:00 Uhr.
Wanderstrecke: 19,5 km
Nachtrag 14.03.2020: Die U28 fährt nicht mehr.
Dann also doch mit Auto raus in die Natur. Es ist ja ein super Frühlingswetter.
Polenztal im Bereich Russigmühle-Heeselichtmühle gibt es ausreichend Parkplätze am Fahrbahnrand.
Nachtrag 21.03.2020: Wanderung auf später verschieben.
Meldung aus dem Forstbezirk
Am 04.04.2020 beginnt die Forststeig-Saison. Ab dann sind sämtliche Hütten
wieder offen. Zuvor gibt es am 21.03. den
Forststeig-Aktionstag zum Vorbereiten, Freischneiden, schonmal probeweise
Rausgehen.
(Info hier,
Anmeldung erforderlich,
hier).
Dem Buschfunk zufolge sollen 2020 zwei neue Biwakplätze eingerichtet werden. Das ist aber
(solange die zahlreichen dafür erforderlichen zahlreichen Genehmigungen –
Forst-, Wasser-, Naturschutzbehörde, Landratsamt, Feuerwehr usw.
nicht abschließend vorliegen) – noch nicht offiziell.
Rolf Böhms Tipp zum naturnahen Draußensein: Statt Insignien der Zivilisation
(Wasserfilter, Entkeimungstabletten usw.) – besser Trinktopf und
eine kleine Schaufel mitnehmen. Und dann Wasser aus den zahlreichen
ungefassten Quellen schöpfen. Die sind mit meiner 1:30000er Karte
einigermaßen gut auffindbar. Wie man Wasser aus ungefassten Quellen
schöpft, steht im
Rölke-Forststeigführer
auf Seite 196.
28.02.2020: Da warens nur noch zwei
Milieustudie Großer Zschand
Der Sturm Sabine hat viele Bäume gefällt. Die liegen nun kreuz und quer über den Wegen,
weshalb die
Nationalparkverwaltung am 23.02.2020
Reitsteig und Hochhübel gesperrt
hat. Diesmal ist dies keine „Sperrung zum Schutz der Natur“ (vor
der Gefahr, die von uns Wanderern ausgeht), § 6 NLPVO,
sondern eine
„Sperrung zum Schutz von uns Wanderern“ (vor der Gefahr die von der Natur ausgeht), § 13 SächsWaldG.
Interssant. Während wir im ersten Fall so gefährlich für die Natur sind, dass wir nicht in den Wald hineindürfen,
ist der Wald nun so gefährlich für uns, das wir – auch nicht reindürfen. Das Ergebnis
ist freilich daselbe.
Das Dumme daran ist: Hier könnten wieder einmal Begehungsrechte drohen, unterzugehen. Und zwar für immer.
Was gab es einstmals für Unmassen romantischer Pfade in dem
großen Wald zwischen Winterberg und Raumberg? Die gibt es nach wie vor, nur,
hinter dem Zeughaus ist „völlig sündenfreies Wanderen mit gutem Gewissen“
nur noch auf drei ausmarkierten Haupt-Weglinien möglich: 1. Richterschlüchte, 2. Zschand-Hickelschlüchte,
3. Hochhübel-Reitsteig.
Wie verlautet, soll zwar der Reitsteig „wohl irgendwann“ wieder gangbar gemacht werden.
Blos momentan „leider keine Kapazität, der Borkenkäfer.“ Wir gutmütigen Wanderer
sehen das ja ein. Nur, Sabine ist ja nicht der erste Sturm. Auch Herwart und Lothar haben
schon 2017/2018 den Reitsteig ordentlich zugehauen.
Vielleicht ist die Sperrung ja auch nur ein „Testballon“? Und in paar Jahren heißt es dann:
„Ach der Reitsteig, der ist ja schon jahrelang überhaupt kein Weg mehr und nun, Kinder,
ihr wisst doch, Kernzone.“.
Nein – vielleicht auch nicht. So Gefühle sind oft falsch und können auch trügen.
Niemand hat die Absicht, den Großen Zschand dauerhaft zu sperren.
Selbstverständlich wird so eine wichtige Weglinie wie der Reitsteig
so bald wie möglich wieder freigeschnitten. Und dann wird auch die Wegsperrung wieder aufgehoben.
Gewiss doch. Ganz klarer Fall.
Also mal wieder zum Zeughaus wandern. Der Wald da ist übrigens ein Wald der anderen Art.
Was man jetzt wieder für Felsen sehen kann.
Am Gasthaus steht „ab 3.11.2019 geschlossen.“ Was bissl merkwürdig ist,
denn eigentlich schreiben die ja eher „ab Ostern 2020 sind wir wieder für Sie da“
dran. Na, wir wollen mal nicht unken.
Das Zeughaus wird schon wieder aufmachen.
Gewiss doch. Solange es da noch ein paar Wanderer gibt.
15.01.2020: Lobpreisungen des Hinterlandes
Seltener Text entdeckt
Am 10.01.2020 habe ich in der Reihe „Heimatkunde“ in der Porschdorfer Einkehr
aus dem Nevrlý-Manuskript vorgelesen. Und ich wurde ermutigt, da
auf jeden Fall weiter zu machen. Aber wie? Vor allem müsste ich natürlich mal Miroslav Nevrlý
Bescheid sagen, das ich seinen Text besitze, lese und benutze.
Bevor man da aber irgendwie losmacht, heißt es erstmal, die Sachen gut aufheben.
Das Manuskript
Das Manuskript habe ich im Herbst 2019 von Jürgen Böttger aus dem Nachlass seines Bruders Matthias erhalten,
der vor einigen Jahren im Kaukasus tödlich abgestützt ist.
Der Vortrag
Der Vortrag zeigt nur Bilder, oben mit Nummern, die genau den dazu passenden Absatz in dem Manuskript referieren.
http://www.boehmwanderkarten.de/archiv/nevrly/2020_heimatkunde_10012020_balzhuette_nevrly.ppt
Es ist alles noch nicht erschlossen, die Absatznummern fehlen in dem Manuskript.
Wenn man aber erst einmal den Text gut kennt, wird man schnell die richtigen Absätze erkennen können.
2019
29.12.2019: Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz genau ermittelt
Eine Mailanfrage von Jan Sebastian hat mir keine Ruhe gelassen:
Wo ist der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz?
Mittelpunkte gibt es massenhaft: Von Europa, von Deutschland, von Sachsen. Blos bei der Sächsischen Schweiz
haperts da noch ein bisschen.
Grob hatte ich da zwar
schonmal was ermittelt. Dort ist auch ein
kleines Kreuz auf meiner Karte „Bad Schandau und Umgebung 1:10000“. Aber so richtig
sicher ist dieser Mittelpunkt nicht. Das musste ich einmal ganz genau rauskriegen.
Als ersten Schritt dazu hatte ich
hier
bereits eine Umrisslinie der Sächsichen Schweiz definiert.
Da kann man einen Mittelpunkt berechnen, blos wie?
Gerald Schöbl und Thomas Steinbrecher haben mir
ein wenig auf die Sprünge geholfen, wofür ich mich herzlich bedanke. Und nun gibt es eine neue
Seite in meiner „Redaktionsakte“:
01.12.2019: Seltsame Stellenausschreibung der Nationalparkverwaltung
Referent „Digitale Besucherlenkung“ gesucht
Markus Ehrentraut hat
sie entdeckt, bei Arndt Noack findet sie sich
gesichert und auch die IG hat sie
kommentiert:
Die Stellenaussschreibung der Nationalparkverwaltung für einen
Referenten für „Digitale Besucherlenkung“, die bis 04.12.2019 online war:
Zuerst dachte ich, es seien alles Druckfehler. Zu den avisierten Aufgaben gehören u. a.
Seltsam. In sozialen Medien ist „Nationalparkkonformität“ herzustellen?
Ich kann doch auf meiner Webseite schreiben, was ich will?
Ich frage mich entsetzt: Was sollen das für gesetzliche Regelungen sein, gegen die
der Kartograph oder Mapper verstößt, wenn er
in der Natur vorhandene Wege in der Karte wahrheitsgetreu wiedergibt?
Gibt es jetzt schon eine gesetzliche Pflicht zur Selbstzensur?
Eine „Veröffentlichung über illegales Verhalten“ soll „rechtliche Schritte“ nach sich ziehen?
Ebenfalls seltsam. Warum gibt es überhaupt dieses
vermeintlich „illegale Verhalten“? Gewiss nicht, weil
Wanderer geradezu artypische/notorische „Rechtsbrecher“ sind.
Sondern weil die Regelungen oft überhaupt nicht nachvollziehbar sind.
Handlungsbedarf ist durchaus erkennbar. Aber nicht in die Richtung, dass Wanderern,
Webautoren und Mappern ein permanenter Hang zum Kriminellen
unterstellt wird, dem nun sogar mit einer „Personalstelle Online-Zensur“ im Internet zu
begegnen wäre. Statt den Menschen in der Natur immer nur als „zu lenkenden Störer“ aufzufassen,
kann überlegt werden, ihn mit der Natur zu versöhnen und ihm die Natur näher zu bringen.
Alles ist Teil der Natur, wir Menschen, und der Borkenkäfer auch. Mag ja sein,
dass wir Menschen es sind, die mit CO2 gerade unsere Mutter Erde
kaputt machen. Weil wir viel
fahren und fliegen und Milch aus Hannover schon als „regional“ gilt. Also am Lebensstil was ändern.
Den Thorwald jedenfalls hat gerade nicht der Mensch, sondern
der Borkenkäfer kaputt gemacht. Und wenn wir nun dort nochmal wandern gehen,
schadet das den 10000 toten Fichten nun auch nichts mehr.
So könnte zum Beispiel das unsinnige strenge Wegegebot in der Kernzone
in ein allgemeines Wegegebot umgewandelt werden. Damit würden die Webseiten
ganz von alleine nationalparkkonformer. Man müsste diesen Online-Kartendiensten nicht
länger die Wege wegzensieren. Und auch das sog. „illegale Verhalten“
würde rasch implodieren.
23.11.2019: Wo ist eigentlich die Grenze der Sächsischen Schweiz?
Braucht man, um den Mittelpunkt rauszukriegen
Jan Sebastian hat bei mir per Mail angefragt, wo denn der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz sei.
(Grob hatte ich das
schonmal ermittelt,
aber das zählt hier nicht.)
Wenn man das ordentlich machen will, muss man den Schwerpunkt der Fläche suchen.
Aber dazu braucht man erst einmal eine Fläche,
d. h. eine Umrisslinie der Sächsischen Schweiz. Möglichst auf vielleicht ±50 Meter genau, denn man
will ja einen ordentlich genauen Mittelpunkt. Darüber hat sich noch nie jemand Gedanken gemacht.
Das hat mir keine Ruhe gelassen,
bis ich es rausgekriegt habe ...
Um keine falschen Hoffnungen zu wecken, Herr Sebastian: Das ist nur die Umrisslinie
und noch nicht der Mittelpunkt. Am Schwerpunkt bin ich dran ...
Jahrhundertealte Wegspuren im Zittauer Gebirge
Wege sind nicht wegzukriegen. Längst untergegangene Wege, von denen heute nur ganz minimale,
kaum wahrnehmbare Bodenwellen übrig sind,
können mit Hilfe von Höhenmodellen wiederentdeckt werden. Das ist schon ein bischen verrückt.
Auf einer soeben fertiggestellten
Themenseite
stelle ich
Spuren uralter Handelswege im Zittauer Gebirge
vor.
Müsste mal eigentlich auch gleich mal mit
der Kernzone im Nationalpark Harz
machen.
18.11.2019: Weitere Bilder, Olbersdorf, Zittau Süd, Bertsdorf u. a. erstellt und hochgeladen
06.11.2019: Wo liegt eigentlich der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz?
Albtraut, Elbgunde und Kirnitzschwella
Ein Beitrag zur Zentralogie, der Wissenschaft von den Mittelpunkten
Ich habe eine Mailanfrage erhalten, wo denn der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz sei.
Ganz ganz schwere Frage. Mittelpunkte rauskriegen ist eine hochkomplizierte
Wissenschaft. Es gibt Unmassen von Methoden und infolgedessen Unmassen rivalisierende Dörfer,
von denen jedes behauptet, der wirkliche Mittelpunktsort von
Sachsen,
Deutschland oder
Europa zu sein. (Einzig der
Erdmittelpunkt scheint
einigermaßen exakt bekannt zu sein, blos wer will da schon eine
Kneipe aufmachen?) Nützt aber, was die Sächsische Schweiz anbelangt, alles nichts. Hier hilft
keine der bekannten Methoden weiter. Böhmische Schweiz mit rein
oder nicht? Granitrand mit Wachberg oder Hohburkersdorfer Rundblick mit rein oder nicht?
Und wo endet eigentlich die Sächsische Schweiz und wo beginnt das Erzgebirge?
Wer meinen Titel „Bad Schandau 1:10000“ ganz aufmerksam betrachtet, wird ein zartes hellblaues Kreuz in der
Elbe am Bahnhof Bad Schandau entdecken können.
Das ist kein Druckfehler, sondern der Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz. Hatte ich seinerzeit bei der
Kartenbearbeitung bestimmt, aber nie publiziert. Wird also Zeit.
Als ich die Karte gezeichnet habe, bin ich auf eine andere Methode gekommen.
Einfach ganz viele Berge, Aussichten, Sehenswürdigkeiten, Gasthäuser usw.
nehmen und von deren Positionen gemittelt den Mittelpunkt bilden. Es ist gar nicht so wichtig was,
Hauptsache viele und „typisch Sächsische Schweiz“. Also etwa Bastei,
Obere Schleuse, Zschirnsteine, Brand, Zeughaus, Lichtenhainer Wasserfall,
Richtergrotte, Katzstein, Barbarine, Uttewalder Felsentor usw. Der Clou ist nun: Unabhängig,
wie die konkrete Objektauswahl eigentlich erfolgt,
ist das Verfahren mathematisch erstaunlich stabil. Ich hatte 100 Objekte erfasst,
und von diesen in „zufälligen“ Gruppen je 50 ein- und ausgeschaltet. Egal wie
die Auswahl war: Alle so ermittelten Mittelpunkte lagen (bis auf einige Ausreißer)
in einer Wolke von vielleicht 1 Kilometer Durchmesser. Etwa im Bereich
Bahnhof Bad Schandau, Elbbrücke, Wendischfähre.
Was ja auch irgendwie mit unserer Intuition übereinstimmt.
Dort habe ich dann das Kreuz eingezeichnet, mitten in der Elbe.
Also beim Übersetzen mit der Bahnhofsfähre mal darauf achten:
Wenn da eine große Welle kommt und die Fähre gefährlich wankt und schlingert,
so kann dies am Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz liegen.
Nicht so spektakulär, als wenn da ein Bloßstock stünde? Wer weiß, vielleicht ist der
Mittelpunkt der Sächsischen Schweiz eine Goldkugel mit exakt einem Meter Durchmesser,
die von den Schwestern
von Richard Wagners Rheintöchtern bewacht wird? Albtraut, Elbgunde und
Kirnitzschwella.
Tief unten in der Elbe.
BK heißt Borkenkäfer
Den Borkenkäfer kann man sehr schön
dazu benutzen, um Vorurteile durch eine nachgelagerte Beweisaufnahme
abzusichern. Haben wir es nicht schon immer gesagt, Nationalpark und Grünifizierung, alles Mist,
die haben über Jahrzehnte den Wald verschlampen lassen. Das musste ja mal so kommen.
Oder andersrum, Kohle verfeuern, fossile Brennstoffe, Autofahren, SUV, ganz schlimm.
Und da haben die immer nur die Fichten geplanzt, die das überhaupt nicht abkönnen. Klarer Fall.
Die alte Gäa schüttelt dazu weise ihr Haupt
und lockt uns auch im November wieder hinaus. Auf dass wir in den Wald gehen
und auf gewisse Zeichen achten, die wir zuvor für unwesentlich hielten. Grüne Nadeln
am Waldboden, Stämme ohne Rinde und eben so rumstehende braune Bäume. Wenn da BK
dran steht, weiß der Harvestermaschinist bescheid, dort rein.
Die alte Gäa wundert sich, wie diese kleinen Menschlein sich wieder einmal verrückt machen.
Wenn die Fichten weg sind, kommt Licht in den Wald und es wird
wieder wachsen und dann kommt ein neuer Wald. Bald, in vielleicht 100 Jahren,
aber was sind schon 100 Jahre? — So können wir uns unsere Gedanken machen, im November.
Ich werde wieder einmal zu meinem Lieblingsbaum gehen und ihn fotografieren. Es ist eine kleine Fichte.
Alle paar Jahre schaue ich nach, wie sie wächst.
07.10.2019: Neue Böhm-Wanderkarte
Balzhuette 1:10000
Ich habe wieder einmal fleißig gezeichnet und nun gibt es
einen neuen Böhmwanderkartentitel:
Balzhütte 1:10000. Der Titel setzt meinen Titel
Khaatal 1:10000 im Süden fort,
beide Karten zeigen eine der schönsten Gegenden der Sächsisch-Böhmischen Schweiz,
mit allen kleinen Pfaden, Wegen und Gipfeln.
Ganz weit hinten liegt dieses Land
aus deutscher Sicht und auch auf tschechisch heißt diese
wunderbar romantische und einsame Landschaft Zadní zěme – Hinteres Land.
Die Karte ist ab sofort im Buchhandel für 6,80 € erhältlich, ISBN 978-3-910181-21-2.
Also nicht wie los, mal wieder raus in die Natur.
Hier gibt es schon einen kleinen Vorgeschmack auf die Karte:
Aber nicht nur runterladen, sondern auch kaufen – eine ordentlich örtlich recherchierte
und von Hand gezeichnete Karte auf Papier ist nach wie vor das Solideste. Außerdem
sollen die 1200 Zeichenstunden natürlich auch mich ein bisschen ernähren und nicht nur die
Toner- und Smartphone-Hersteller. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Ihr Interesse
an meiner Khaatal-Karte: Hier habe ich bereits die zweite Auflage drucken lassen.)
15.08.2019: www.boehmwanderkarten.de responsiviert
Wer so ein Computerfritze ist und ganz genau hinguckt: die
www.boehmwanderkarten.de können jetzt auch „Smartphone“.
Nicht wundern, wenn hier und da was noch nicht klappt, das wird nach und nach.
(um Beispiel muss ich noch rauskriegen,
wie man es macht, dass die Navigation „auf Desktop“ gleich ausklappt und
„auf Smartphone“ nicht.
Also, um Impressum/Datenschutzerklärung zu erreichen, muss man erst die Navigation ausklappen
– dann ist der Link da.)
05.08.2019: Auf, auf zum fröhlichen Jagen!
Nationalparkverwaltung geht gemeinsam mit der Polizei auf Menschenjagd
Die Reportage von Dirk Schulze „Boofer-Kontrolle aus der Luft“, Sächsische Zeitung
vom 05.08.2019 ist der Knaller der Woche:
„Helikopter Passat 3 schwebt mehr als 600 Meter hoch über dem Elbsandstein.
Die Boofer nehmen ihn nur als dumpfes Brummen wahr. Die Wärmebildkamera
hat sie lange im Visier.“ Keine Chance, schon sind sie entdeckt: „Der Helikopter
meldet sich per Funk ,Hoher Torstein, eine Person, Zwei weitere in der
Boofe dahinter.' J. P. von der Nationalparkverwaltung
schickt vom Einsatzwagen aus eine Streife auf den Weg. “ Zugriff.
Schnell sind die verbrecherischen Subjekte dingfest gemacht.
Was mögen das für Typen sein?
„Waldbesucher aus Gießen, Eckernförde, Berlin
und den Niederlanden.“ Kaum zu glauben.
Waldbesucher. Nachts. Gehen die einfach in den Wald. Wo das doch verboten ist.
Bergsteiger waren das jedenfalls nicht.
Touristen. Jugendliche. Vielleicht schon Freitag rausgemacht.
Schlimm, schlimm.
Letzte Woche haben die sich sogar am Zeughaus von einem
Pizzaservice beliefern lassen. Wollten vielleicht was Warmes
zum Abendbrot, haben extra wegen der Waldbrandgefahr kein Feuer gemacht.
Pustekuchen, nix da, auch die wurden selbstverständlich geschnappt.
Polizei – viel zu harmlos. Da machen die sich doch nichts draus.
Bei sowas müssen Fachleute ran:
Ordentliche Technik, die schon so heißt: Jagdpanzer. Damit kommst du auch
bis zur letzten Boofe durch. Sonst gehen doch immer wieder welche durch die Lappen von diesem
Kroppzeugs.
Nicht groß nachdenken wollen wir an dieser Stelle über ...
Vielleicht aber ist das alles auch ganz anders? Der
wahre Abenteurer in diesem Räuber-und-Schampampel-Spiel ist hier gar
nicht der Boofende? Sondern die aus Polizei und Nationalparkmitarbeitern
rekrutierte Menschenfängertruppe?
Die vermeintliche „Waldsperrüberwachung wegen Waldbrandgefahr“ haben die sich nur ausgedacht,
um in Wirklichkeit mal eine kleine luftgestützte Drückjagd veranstalten zu können.
Die „blöden Touristen“ gelten ja schon immer als bissl bekloppt. Sowas
– seien wir doch ehrlich – macht ja auch bissl
Gautz. Mal was anderes.
Ein kleiner Rundflug zur Auflockerung
und Wochenendzuschlag gibt es auch noch.
Auf auf, zum fröhlichen Jagen.
Darauf ein Hallali und ein Waidmannsheil!
15.05.2019: Eisenbahn-Fahrtag auf dem Bahnhof Lohsdorf
„Kleines Bahnhofsfest“ am 01.06.2019
Am Sonnabend, dem 1. Juni ist Kindertag, auf nach Lohsdorf, Zug fahren:
Einmal Lohsdorf nach Lohsdorf-Nord und zurück.
Der Hohnsteiner Kasper fährt übrigens auch mit.
Und bald soll es sogar ein Stück weiter gehen.
Und schonmal vormerken: Am 31.08. und 01.09. ist wieder großes Bahnhofsfest.
Da wird wieder eine Dampflok fahren.
01.05.2019: Der Thorwald ist tot
Borkenkäfer
In den letzten Wochen war ich insbesondere rechts und links der Thorwalder Wände draußen. Das ist ein Naturerlebnis
der anderen Art: Quadratkilometerweise ist der Wald völlig tot. Tot heiß tot, also, es stehen nur noch nadellose
Fichten rum, unten liegen die Nadeln und es wächst zunächst – nichts.
01.04.2019: Parken im im Kirnitzschtal ...
Wird wieder alles zugeparkt sein?
Im Vorfeld der Osterfeiertage heißt es wieder einmal: Bestimmt ist alles wieder total zugeparkt und
nichtmal Rettungsfahrzeuge kommen durch. Schlimm, schlimm, die Wanderer, die machen alles kaputt.
Aus dem Tourismusverband verlautet schon: „Intelligente Verkehrskonzepte“. Individuellen Pkw-Verkehr weit im Vorfeld („Auffangparkplatz Leupoldishain“)
abfangen. Wird am Ende irgendwann das Kirnitzschtal für Pkw-Verkehr ganz gesperrt werden? – Nee, die sollen erst einmal ein paar Parkplätze bauen.
Ich werde mal rausfahren und mir die mir die Sachse mal ansehen.
Nachtrag: Als ich draußen war, habe ich mich gegenüber der Buschmühle hingestellt. Als ich wieder kam: 15,00 € Bußgeld/Ordnungsamt Sebnitz.
Na hallo, parken darf man doch dort, oder etwa nicht? — Gewiss doch, aber nur richtigrum. Ich war bergwärts gefahren und hatte mein Auto links hingestellt.
Das war Pech für die Kuh Else.
Alle anderen Autos hatten ordentlich geparkt, da hatte keiner einen Bußgeldzettel dran.
Das habe ich nun davon.
20.03.2019: Felssturz Poblätzschwände
30 von 360.000.000.000 Kubikmetern weg oder: Ein Fotoduell der besonderen Art
Der Elbsandstein ist ungefähr 30 Kilometer lang, 20 Kilometer breit und 600 Meter dick.
Das ergibt nach Adam Ries ein Sandstein-Gesamtvolumen von 360 Kubikkilometern oder 360.000.000.000 m³. Das Ganze wird nun schon seit 90 Millonen Jahren weg-erodiert und
wenn man die Hälfte von diesen 360.000.000.000 m³, also 180.000.000.000 m³ durch die 90 Millionen Jahre
seit der Gebirgsentstehung dividiert, kommt man auf 2.000 m³ pro Jahr. Die anderen 180.000.000.000 m³
überlassen wir der Zukunft. So geht das nun also Jahr für Jahr, Jahrtausend für Jahrtausend, 180 Millionen Jahre lang. Die Hälfte der Zeit ist rum.
Und nochmal 90 Millionen Jahre, dann ist alles wieder Nordseesand. Soweit die Theorie.
Bild von Anfang März 2019. Also Felsturz März/Februar?
Das ist aber noch nicht alles. Am 11.03.2018 hat der Fotograf
Sven Lehmann den Felsen porträtiert. Also etwa zum „minus ersten Geburtstag“ des Felssturzes? Im März 2018 hat das dort so ausgesehen:
Fast identischer Aufnahmestandort. Die große Kiefer links ist verschwunden. Der schiefe Baum oben auf dem Gipfel auch, samt Heidekraut.
Einzig die mittelhohe Kiefer halbrechts vor der Wand hat Glück gehabt.
Also dann mal los und die kaputte Natur wieder heile machen. Baufirma, Einrüsten, ordentlich mit bissl Eisen rein, Einschalen und dann –
fotorealistische Nachmodellierung mit Beton. Sand ist ja nun vor Ort ausreichend vorhanden, da reicht es vielleicht aus, wenn man den Zement hochschafft.
Zum Schluss paar kleine Birken aus dem Gartencenter davorpflanzen.
Karte zum Hinwandern:
Bissl versteckt, Nähe Klettergipfel Lange Wand.
Wanderkarte Schrammsteine-Affensteine 1:10000. Kernzone, aber paar Klettergipfelzugänge gehen da hin.
Geologisch-philosophische Nachbemerkung:
Aber sind nicht Felsstürze nur ganz seltene Ereignisse, und die eigentliche Massenabtragung erfolgt irgendwie anders, durch Verwitterung zu Sand oder Kies?
Der Geologe Rainer Reichstein dazu „Nee, nee, das sind alles Felsstürze. Wenn das Gebirge zu Sand oder Kieshaufen weg-erodiert werden würde,
würden da Berge oder Hügel liegenbleiben und dann hätten wir im Ergebnis ein typisches Berg-Mittelgebirge oder Hügelland.
Der Felssturz ist das typisch formgebende Abtragungsereignis
in einem Felsgebirge. Allein er sorgt dafür, dass Felswände stehen bleiben, weil hinter der
runtergefallenen Felswand immer wieder eine Felswand neu entsteht.“ Leuchtet ein.
Ich bedanke mich herzlich bei Ute Anklam und Sven Lehmann für die Hinweise und die schönen Bilder.
Nachtrag 24.03.2019:
Da ist sie, die große Kiefer links.
Am 25.03.2019 erhalte ich eine Mitteilung von Michael Kretzschmar, Frankenberg mit einem datierten Bild, wofür
ich mich herzlich bedanke: –
Bild: Michael Kretzschmar, Frankenberg, 08.12.2018
Der Absturz muss also bereits vor dem 08.12.2018 passiert sein.
Am 27.03.2019 erscheint ein Artikel von Dirk Schulze in der Sächsischen Zeitung Pirna:
„Plötzlich war der Sandstein weg“. Die Nationalparkverwaltung hat den Felssturz
am 02.01.2019 bemerkt.
Daraufhin erhalte ich am 28.03.2019 eine zweite Mail von Sven Lehmann. Er war er am 25.11.2018 vor Ort –
da war der Fels noch nicht gefallen. Damit können wir den Felssturz nun auf einen recht engen
Zeitraum zwischen dem 25.11. und dem 08.12.2018 datieren.
05.03.2019: Dr. med. path. Rolf Böhms Wanderwegeklinik
Neues aus der Wanderwegemedizin. Vortrag am Sonnabend, dem 09.03.2019 in der Schmilkeschen Mühle
Nicht nur wir Menschen laufen Gefahr krank zu werden, auch unsere Wanderwege können Krankheiten ausprägen, sich infizieren, krank werden,
denn auch Wege sind Lebewesen. Dann ist der Rat des Wegemediziners gefragt, der ihre Symptome zu interpretieren versteht,
in der Lage ist, Diagnosen zu stellen und Therapien auszuarbeiten. Damit ist meist eine Heilung der Wege möglich. Der beste Weg,
Wege gesund zu erhalten, besteht darin, sie oft und gründlich zu bewandern. Denn das stärkt ihr Immunsystem.
Am Sonnabend dem 09.03.2019 stelle ich neueste Erkenntisse auf dem Gebiet der Wegemedizin
in der Schmilkeschen Mühle vor. Eintritt 10,00 €, Beginn 20:30 Uhr.
12.03.2019 —
05.03.2019: „Natürlich ist es hart, zu sagen, wir müssen ländliche Räume aufgeben“
Hoppla – Lügenpresse?
Eigentlich ist die Sächsische Zeitung ja ein seriöses Blatt. Heute, am 5. März hat sie
uns Land-Kommunalpolitiker der Sächsischen Schweiz aber in Angst und Schrecken versetzt – mit folgender Überschrift
ihrer „Wirtschaftsseite“, S. 19:
Sollen die Ländlichen Räume im Osten aufgegeben werden?
Untertitel: Ökonomen sehen nur eine Chance, die Ost-West-Unterschiede irgendwann auszugleichen ... und das wären:
„Das Bestehen auf gleichwertigen Lebensverhältnissen in Deutschland hat in die Irre geführt, ist unrealistisch und falsch.“ Weiter:
„Natürlich ist es hart, zu sagen, wir müssen ländliche Räume aufgeben.“ Usw. usf.
Quellenangabe zwar Fehlanzeige, aber klar, leicht ergoogelbar,
Link zur Studie hier.
Gleich reingeguckt. Volltextsuche in dem PDF nach „aufgeben“, „aufgegeben“ und „aufzugeben“: Komplett Fehlanzeige. Null Treffer.
Da wird also doch nichts „aufgegeben“?. Dann mir den Text in Prosa vorgenommen.
Im Prinzip ist es eine eher langweilige Studie. Viel Text zur Rolle der Bedeutung. Es gibt Ost-West-Produktivitätsunterschiede,
das habe ich bisher noch nicht gewusst. Der „ländliche Raum“ erscheint etwa viermal in einer Randnotiz. Auf Seite 14 ein einsames Bild
von einem einsamen Buswartehäuschen in der Prärie, was wohl typisch für den „ländlichen Raum“ sein soll.
Auf den S. 24/25 dann nochmal etwa 11 Zeilen mit dem Vorschlag, „bei Infrastrukturinvestitionen die künftige Bevölkerungsstruktur antizipieren“.
Antizipieren wir also mal los.
Also doch kein „Aufgeben des ländlichen Raumes?“ Was mag hier passiert sein? Mal nicht zu schnell die Sächsische Zeitung „Lügenpresse“ nennen.
Vielleicht haben die bei dem Wirtschaftsinstitut nicht so richtig den Kick raus, wie man mit
wissenschaftlichen Erkenntnissen interessante Studien macht.
Aber Pressekonferenz bringt man, und da mag eine Einladung bei der Sächsischen Zeitung reingekommen sein.
Die haben dann den armen Reporter Peter Heimann da hingeschickt. Der fand die Studie möglicherweise auch langweilig.
Aber dann (denn die Zitate von oben sind ja sicher echt) hat der Prof. Gropp
im mündlichen Vortrag versucht, da wenigstens ein bissl Würze reinzugeben und sich mit dem
„Aufgeben des ländlichen Raumes“ in Fahrt geredet. Peter Heimann hat alles mitgeschrieben und hatte damit seinen Knaller.
Voll Zeitungsprofi eben.
Könnte so gelaufen sein. Wollen mal nicht hoffen, das das Ganze eine Inszenierung des AfD-Wahlkampfteams war (wenn, dann ist das voll gelungen).
Dazu klare Ansage von Stadtrat Böhm von der CDU-Liste: Wir machen hier den
ländlichen Raum überhaupt nicht zu.
Wäre ja auch schade um die schöne Landschaft. In unserem schönen
Elbsandstein können sich zum Beispiel Hallenser Wirtschaftsprofessoren
ganz prima erholen, wenn sie in ihren urbanen Räumen vom täglichen Studienstress
so abgeäppelt sind, dass ihnen nichts mehr einfällt.
Kinder, nehmt euch da doch mal ein Beispiel an dem Hallenser Stiegenbuchautor Axel Mothes.
Der macht den ländlichen Raum interessant. Gibts in Halle in der Buchhandlung „Auf und Davon“ bei Steffen Körner in der Großen Ullrichstraße zu kaufen.
Werte schaffen, nicht immer nur sinnlos Steuergelder verprassen, ihr Institute.
Denn klar, wenn die uns mit ihren Durchhalteparolen zur „Wertschöpfung“ aufrufen,
dann zuerst, damit wir ihnen mit unseren Steuern ihre „Drittmittel“ erwirtschaften.
Forschungen in Instituten sind okay, wenns was bringt. „Ländlichen Raum aufgeben“ bringt – bestenfalls Wölfe.
30.01.2019: Es ist Winter im Elbsandstein ...
und zur Zeit ein schönes Sonnenwetter mit etwas unter Null rumliegendem Schnee ...
Nichts wie raus.
10.01.2019: Auf dem Jakobsweg von Görlitz nach Santiago de Compostela
Vortrag am 25.01.2019 in Bad Schandau
Es muss nicht immer Hape Kerkeling sein.
Vor 8 Jahren sind meine Frau und ich auf das Pilgern gekommen. 2011 haben wir in Görlitz begonnen, Europa zu Fuß (ein gut Stück auch mit dem Fahrrad)
zu durchqueren. Jedes Jahr in unserem Urlaub ging es ein Stück weiter in Richtung Santiago de Compostela.
Letztes Jahr haben wir es dann geschafft und in Santiago angekommen. Wieviel Kilometer das sind, berechnet jeder Routenplaner etwas anders, etwa 3300, 3230 oder 3101.
Nun stellen wir unsere Pilgerfahrt in einem Vortrag vor: „Auf dem Jakobsweg von Görlitz nach Santiago de Compostela“ —
Der Vortrag findet im Rahmen der „Brückenabende“ unserer Kirchgemeinde statt. Wir freuen uns auf viele Zuhörer.
Wie bei der Kirche oft üblich, gilt: Eintritt frei, Kollekte erbeten.
2018
15.12.2018: Zum Jahresausklang
Sacki Talk 21
Jahresrückblick. Im Frühjahr wurde der Trekkingpfad Forststeig Elbsandstein eröffnet.
Im Sommer hatten wir die große Trockenheit und weil da einige Leute ihre Feuer nicht wieder ausgekriegt haben, hatten wir die schlimmen Waldbrände.
Im Herbst war der Borkenkäfer im Thorwald das Top-Thema.
Naturschutz, da sind wir mittendrin und machen uns unsere Gedanken. Die tradierte Meinung ist, dass wir, wenn wir im Wald sind,
die Natur kaputt machen und dass die
Natur deshalb vor uns geschützt werden muss.
Dazu passend Kais Sackmanns Sacki Talk 21:
„Ich glaube, dass man im Naturschutz einen riesengroßen Fehler macht, indem man den Menschen durch unzählige Verbote von der Natur entfremdet.“
Oder: „Es sollte bei uns kein Bußgeld für das Betreten eines Naturbereiches geben.“
Auf den hypothethischen Einwand „... aber man kann doch den Leuten nicht außerhalb von Schutzgebieten erlauben,
ein kleines Feuerchen anzuzünden, die können doch gar nicht vernünftig damit umgehen“
Sackmanns klare Erwiderung:
„Ja woher denn auch? Es gibt doch keine Stelle, wo sie so etwas noch lernen könnten. Das könnte übrigens auch mal moderner Naturschutz sein,
Naturschutz-Workshops, wo man den Leuten beibringt, wie man richtig Feuer macht.“
— Sackmanns klare Empfehlung: Ein Jedermannsrecht in Deutschland einzuführen.
— Sackmanns Fazit: „Hört auf, einen Naturschutz aus Heuchelei und Überregulierung zu betreiben“
— Sackmanns Schlusssatz: „Das musste einfach mal raus“.
Einwandfrei Herr Sackmann. Sacki Talk 21. "https://www.youtube.com/watch?v=a9LGllyVzZM" (leider gelöscht)
Kai Sackmann stammt übrigens aus dem Harz, meinem Lieblings-Wandermittelgebirge. Wie wir wissen, ist es dort mit dem Rausschützen
besonders schlimm. Aber auch im Schwarzwald werden recht heuchlerisch
kräftig Wege gesperrt.
Dazu passend auch eine Umfrage vom Bundesamt für Naturschutz.
Hier wurden den Leuten ihre Antworten so im Mund umgedreht, dass es scheint, als ob sie selbst gern „aus der Natur rausgeschützt“ werden wollten.
Was überhaupt nicht stimmt, denn so haben die Leute die Fragen nämlich überhaupt nicht beantwortet.
Sackmann bringt es auf den Punkt: Das ist alles a) heuchlerisch und b) Naturschutz von gestern. Wie Naturschutz von morgen aussehen kann, das zeigt der
Forstbezirk Neustadt mit dem Forststeig Elbsandstein. Jedermannsrecht in Deutschland? Einwandfrei – und dazu gleich noch 500 neue Trekkinghütten.
Ich bedanke mich herzlich bei Bastian Baier für den Hinweis auf Sacki Talk 21.
(Einen einzigen Einwand gibt es: Sächsische Schweiz bei Sacki geklickt und was kommt da? Häntzschelstiege. Nee. — Schönen Gruß, Sacki, die Häntzschelstiege
ist sowas von Mainstream, kauf dir mal paar Mothes-Bücher.)
01.11.2018: Winterwanderkarte Sächsische Schweiz
Neuerscheinung
Im Winter kann man im Elbsandstein genau so gut wandern, wie im Sommer. Das wissen zwar viele Insider,
allgemein wird es aber eher ausgeblendet. Einsame Wege, tiefe Sonnenstände, Laubwälder, durch die man weit hindurchblicken kann.
Bei Schnee kann es wunderbar sein, eine erste Spur in der einsamen Landschaft zu treten.
Winter in der Sächsischen Schweiz geht aber auch ohne Schnee.
In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V. habe ich eine
Winterwanderkarte Sächsische Schweiz herausgegeben.
Grundlage ist die „Sommerwanderkarte“. Die Winterwanderkarte enthält 29 Winterwandervorschläge, die analog zu den drei Pistenfarben der Skigebiete in
blau,
rot und schwarz
kategorisiert wurden. Zusätzlich wurden Winter-Erlebnisse, Winter-Wellnessangebote und natürlich – Winter-Einkehrmöglichkeiten verzeichnet.
Signatur dafür: Glühweintopf statt Bierkrug.
Der Maßstab der Karte ist 1 : 40 000.
Erhältlich ist der Titel zum Preis von 2,80 € im Buchhandel, in vielen Tourist-Infos der Sächsischen Schweiz und beim
Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V.
15.10.2018: Böhm-Wanderkartenvortrag im Gasthaus Porschdorfer Einkehr am 16.11.2018
Heimatkunde bei Silvio Leuner
Karten sind so etwas wie Wein. Zumindest möchte ich am 16.11.2016 einmal diesen Eindruck erwecken.
Hä, wieso denn das? – Karten sind durchaus auch, aber nicht in erster Linie Gebrauchsartikel. Karten
als Gebrachsartikel zu benutzen, ist ungefähr so, wie Wein im Tetrapack gegen Durst zu trinken. Das kann man machen,
das wird auch gemacht, schmeckt oft nicht schlecht und kostet auch nicht viel. Aber die Winzer
haben es dann immer noch mit Scheurebe, Grauburgunder, Riesling, QbA und
den Schwebteilchen.
Schwebteilchen gibt es in der Kartographie auch. Wenn man die Tusche zu sehr mit Leitungswasser verdünnt.
Dazu haben wir Kartographen Reissfedern, Zeichenkarton und feine Pinsel.
Vor 40 Jahren hatte ich meine Lehre beendet und war das erste Mal mit Kartographenaugen im Elbsandstein
unterwegs gewesen. Da sind dann die Böhmwanderkarten draus geworden. Zeit also, einmal in den Kartenkeller zu gehen,
und die alten Jahrgänge herauszusuchen. Zugleich werde ich ein paar Flaschen „aktuellen Federweiser“
von diesem Jahr mitbringen.
16.11.2018: 40 Jahhre Böhmwanderkarten und aktuelle Werke. Ort: Gasthaus Porschdorfer Einkehr Porschdorf, Beginn 19:30 Uhr,
Eintritt 10,00 €. Empfehlung: Schon etwas eher da sein a) wegen Smalltalk, b) wegen den Plätze.
Oder bei Silvio Leuner reservieren.
10.10.2018: Geschichte von Wanderkarten in der DDR von 1945 bis 1994
Dissertation Gerald Noack am 20.09.2018 verteidigt
DDR-Wanderkarten – alles von der Stasi verfälscht und verzerrt? Obwohl – ältere DDR-Wanderkarten waren doch gar nicht so schlecht, mitunter war da sogar noch
ein vollständiges Wegenetz drauf, guck mal an.
Es ist paar Jahre her, genau der richtige Abstand, dass das mal gründlich aufgearbeitet wird. Das hat nun der Berliner Kartograf
Gerald Noack in einer
Dissertation getan, die am 20.09.2018 verteidigt worden ist:
Die Entstehung und Herausgabe von touristischen Karten der DDR.
Anders als Aufarbeitungsversuche von 2002, denen noch etwas die Distanz gefehlt hat,
erfrischend ideologiefrei und mit der gebotenen Neutralität dargestellt,
wissenschaftlich gründlich bearbeitet und ausgezeichnet recherchiert.
Auch für mich sind ganz viele historische Details neu gewesen.
Prädikat: Äußerst lesenswert.
Manch liebenswerte, möglicherweise spekulative Detail (das wird vom Autor stets auch so gekennzeichet) macht die Lektüre zusätzlich interessant.
So soll der legendenumwobene Verlagsgründer Kurt Schaffmann 1953 wohl von keinem geringeren als von
Innenminister Willy Stoph (möglicherweise seinem Freund von der Wehrmacht) vor der drohenden Enteignung gewarnt worden sein. Woraufhin Schaffmann
mit einem Handwagen voller Reinzeichnungen nach Westberlin getürmt sein soll (S. 38). Neu für mich war auch (S. 55), dass Leonid Breschnew
in seiner Ausbildung Unterricht in Vermessungstechnik erhalten hat. Das darf durchaus in Zusammenhang mit der große Karten-Geheimhaltungsmanie der Sowjetunion
gesehen werden: Breschnew war also „ein Kollege“ und als solcher konnte er einschätzen, dass ein hochpräzises weltumspannendes Koordinatensystem für Kalte
(und heiße) Kriege sehr gut zu gebrauchen ist: Erst bekamen wir die Interkontinentalraketen, heute ist es für jedermann selbstverständlich, dass
waffentragende Drohnen per GPS geführt werden. Sowas konnte sich Leonid Breschnew natürlich nicht träumen lassen und so erscheint es aus heutiger Sicht als ein wenig hilflos,
dass unmittelbar nach Breschnews Machtantritt 1963/64 der gesamte Ostblock zur Kartenverzerrung gezwungen wurde, wie Noack (S. 55) ausführt.
Exemplarisch war eine „Ungenauigkeit bis zu ±3 km“ (S. 55) gefragt, was im Kontext Nuklearschläge einen nachvollziehbaren Wert darstellt.
In Berlin wurde „der Befehl“ dann vom Nationalen Verteidigungsrat an die „Verwaltung Vermessungs- und Kartenwesen“ weitergegeben.
Ab 1966 galten ordentliche Wanderkarten in der DDR dann als „tierisch verboten“.
Leonid Breschnew im Hotel Rossija in Sowjetsk (Tilsit)
Wars also gar nicht die Stasi, kam vielmehr alles aus Moskau? Tja, welche Farbe hat Geschichte? Schwarz-weiß, oder eher
grau,
graugrün,
gräulich gelb,
etwas rötlich, dazu ein
leichter Hauch
blaugrau
Herr Hoppenstädt? Der Kalte Krieg hat ja nicht nur
Militärflugplätze und Panzermarschstraßen aus den Karten getilgt. Da sind auch allmählich die Wanderwege aus den Wanderkarten verschwunden.
Die wird nicht der Breschnew (der noch heute so schön im Hotel Rossija in Tilsit lächelt) rausgekratzt haben. Die kniffligen Sachen rausredigieren,
das haben wir Kartographen schon schön selber gemacht. Und da gab es immer schnell die Überlegung:
„Könnte ja eventuell unerwünscht sein, blos keine Schwierigkeiten, könnte ja vielleicht Ärger geben.“
Ärger wollte man nicht.
Auch mein eigenes Leben haben Kontakte zum VEB Tourist-Verlag Berlin beeinflusst. Als dann Anfang 1988 („unter Gorbatschow“)
die DDR-Zensurvorschrift „GeoKart-Sicherheitsanordnung“ wieder etwas entschärft worden ist (Noack, S. 84), haben wir Kartographen etwas durchgeatmet.
Für mich war das ein Anlass, eine Konzeption für eine detaillierte kartographische Bearbeitung der Schrammsteine und Affensteine
1:10000 beim Tourist-Verlag einzureichen. Redaktionsleiter Claus-Peter Woite
war total aufgeschlossen und hat für die Karten zwei Doppelseiten DIN A4 im „Wanderatlas Sächsische Schweiz“ reserviert. Ich habe eine Musterzeichnug abgeliefert
und bin dann im Urlaub 1988 und 1989 insgesamt 3 Wochen raus ins Gelände. In den Wendewirren konnte das Projekt zwar leider nicht mehr umgesetzt werden,
die fast zu Ende gebrachten Geländearbeiten habe ich dann aber bei meiner eigenen Verlagsgründung nutzen können. Da ist dann einer meiner ersten
Wanderkartentitel, die „Schrammsteine-Affensteine 1:10000“ drausgeworden:
Das Kartengebiet ist so gelegt, dass da Schmilka gerade nicht mehr drauf ist. In Schmilka hätte ich sämtliche Häuser einzeichnen müssen.
Blos, Einzelhausdarstellung war so eine knifflige Sache:
„Könnte ja eventuell unerwünscht sein, blos keine Schwierigkeiten, könnte ja vielleicht Ärger geben.“
Ärger wollte ich nicht.
Tja, da haben eben nicht nur die DDR-Kartographen im Allgemeinen Truppenübungsplätze, Brockengipfel und
Westberlin unterschlagen (wie Noack umfassend darlegt). Auch ich im Speziellen habe Schmika weggelassen, wie ich selbstkritisch gestehen muss.
Gerald Noack herzlichen Glückwunsch zur Promotion.
Zu Sächsischen-Schweiz-Wanderkarten aus DDR-Zeiten vgl. auch meine Bibliographie hier.
15.08.2018: Schmalspurbahn in Lohsdorf
Das war das 9. Bahnhofsfest des Schwarzbachbahn e. V. am 25./26.08.2018.
09.08.2018: Böhmwanderkarten im Stadtmuseum Neustadt
Ausstellung im September und Oktober
Kartographische Zeichnungen sind eigentlich zu schade, als dass man sie jahrzehntelang im
Zeichenschrank verbirgt. Darum freue ich mich über das Interesse des Stadtmuseums Neustadt
in Sachsen, meine Zeichnungen in einer Ausstellung zu zeigen.
Vom 01.09. bis 11.11.2018. Was ich hierfür schon einmal rausgesucht habe? —
Weiterhin Karten aus meiner Schulzeit, Bierdeckel, Dampfschiffe, Zeichenfedern, Kartographie-Lehrbücher und einen Felssturz ...
Also mal wieder ins Stadtmuseum Neustadt gehen. Ich bedanke mich bei Museumsleiterin Ulrike Hentschel und ihren Mitarbeitern.
08.08.2018: Der Wald ist prasseldürre ...
— Aus aktuellem Anlass hiermal – rein akademisch – die Feuerregeln —
... und da bitte beachten: Zur Zeit muss man 21 Uhr aus dem Wald raus sein und es darf auch nicht mehr gebooft werden.
Das ist natürlich bissl blöde, aber was soll die Nationalparkverwaltung machen – bei den derzeitigen andauernden und
wie im Fall Hirschgrund offenbar durch
Boofer verursachten Waldbränden. Da braucht sich dann auch keiner zu wundern. Schlimm, schlimm.
Bloß, soll denn die Nationalparkverwaltung jetzt etwa Boofenfeuerlehrgänge anbieten, wo man die Regeln des
Feuermachens draußen beigebogen bekommt, und am Ende noch mit Zertifikat? –
Die Feueregeln in der freien Landschaft:
Bitte beachten: Diese Feueregeln sind rein akademisch. Im Nationalpark Sächsische Schweiz gilt die Nationalparkverordnung
und im Wald in Sachsen sowieso das Sächsische Waldgesetz und die feinen Unterschiede zwischen den wenigen Fällen, an denen die
Verantwortlichen das Feuer im Wald gestatten zu „Feuern total verboten“ erläutere ich hier mal nicht.
Denn: Der Wald ist zur Zeit prasseldürre.
Irgendwann wird es wieder regnen und dann ist es mit der Waldbrandgefahr ganz schnell vorbei. Klar haben die Leute schon immer draußen Feuer gemacht.
Zum Wärmen, zum Garen, zum Kochen. Gustav Adolf, Livingstone, Hedin. Im Dreißigjährigen Krieg, in Clondike oder der Takla Makan. (Dumm nur, dass
der Nationalpark Sächsische Schweiz eben keine Windnis ist – sondern leider nur eine
Freizeitlandschaft. Das wird leider oft verwechselt. Und die Kommunen sind dann mal wieder pleite, weil sie die Feuerwehr bezahlen müssen.)
Nachtrag: 22.08.2018: Es geht mit der Waldbrandgefahr langsam bergab.
Hier die aktuelle Waldbrandkarte von Sachsenforst.
Hier und
hier interessante Diskussionen mit verschiedenen Meinungen – für und wider – zu dem Thema.
08.08.2018, 22.08.2018
01.06.2018: Gebührenpflichtige Parkplätze in Böhmwanderkarten
Zur Zeit gibt es mal wieder eine Debatte: Die gebührenpflichtige Parkplätze nehmen mal wieder zu und werden teuerer.
Die jüngsten Beispiele sind der
„Galgen“ unterhalb Papststein der Parkplatz Botanischer Garten Bad Schandau.
Klar, weil es im Elbsandstein kaum Wirtschaft außer etwas Tourismus gibt, kommt bei den
Kommunen nicht viel rein. Die Ausgaben werden immer mehr. Also dann eben Parkplatzgebühr
statt Gewerbesteuer. Irgendwie muss man ja an die Tagesgäste rankommen.
Und die Nationalparkverwaltung macht da auch mit. In Bad Schandau gibt es
Überlegungen bald bis 10,00 € für ein Tagesticket zu verlangen. Kirnitzschtal, Schmilka, Bastei: überall gebührenpflichtig.
Doch es gibt nach wie vor sehr viele gebührenfreie Parkplätze und die wird es auch weiterhin geben.
Die Verwaltungsmitarbeiter haben ja auch mal Feierabend und wollen dann wandern gehen und wer bezahlt
schon gerne Geld für Parken bei einen Spaziergang rund um seinen Wohnort? Parkplatzgebühr,
die ist ja erstmal nur „für die Touristen“ vorgesehen.
Kuhstallbrücke, Zahnsgrund, Polenzmündung, Ulbersdorf, Lohsdorf, Schwarzbachtaleingang, Thorwaldeck, am
Panoramaweg, Ziegenrückenstraße, Kohlmühle, Uttewalde:
Es gibt nach wie vor massenhaft Parkplätze ohne Automat. Wie man die findet? Ganz einfach, in den
Böhmwanderkarten gibt es zwei unterschiedliche Signaturen:
Gebührenpflichtiger Parkplatz
Parkplatz (meist gebührenfrei).
Zweimal gebührenfrei geparkt und schon hat sich eine Böhmwanderkarte amortisiert.
Und wenn die immer teurer werden – dann eben schon bei einmal.
27.04.2018: Reliefstudie Langes Horn 1:2000
In memoriam Hans Brunner 1919 – 2018
Nun schaue ich auf Hans Brunners Leben zurück und seine Kartierung „Gansfelsen 1:2000“ ist mir Anlass, ein anderes Gebiet in diesem Maßstab
zu beschrauben. Vor einiger Zeit haben zwei Wanderer, Roland Leskau und Mathias Meier
unabhängig voneinander das Lange Horn im Großen Zschand erkundet. Das war mir Anlass, da gleich einmal eine Karte
von diesem herrlichen Felsrelief herzustellen. Freilich mit Computer, denn im Computerzeitalter ist es viel einfacher, dezimetergenaue Höhenlinien
zu machen, dafür gibt es ja mittlerweile Höhenmodelle und Algorithmen. Hans Brunner war zwar ein handwerklicher Perfektionist
mit durchaus traditionellem Denken, zugleich aber immer ein Nutzer der neuesten Technologie. Brunner hätte die Karte
heute gewiss auch mit Computer gemacht.
Das hochaufgelöste Kartenbild ist mit seinen 5840×3640 Pixeln so angelegt,
dass es mit der Auflösung 508 dpi ausgedruckt, exakt 1:2000 und Format 29,2×18,2 cm ergibt, also gerade noch auf DIN A4 passt.
Die hohe Auflösung gestattet auch ein größeres Plotten, z. B. mit 254 dpi, das wird dann DIN A2 und Maßstab 1:1000.
Was wohl Hans Brunner zu der Karte sagen würde? Nun, die Höhenlinien stimmen gewiss „bis aufs My“ und man
kann sehr gut die Lamprechtschen Horizonte erkennen, dezimetergenau. Das ist natürlich etwas für den Vermessungsfachmann.
Ein schönes Kartenbild ist so eine Computergrafik aber nicht gerade. Das ergibt sich erst,
wenn man die Karte örtlich erkundet. Also doch nochmal rausgehen und Kartieren. Und dann Zeichnen – am besten mit der von Hans
Brunner gemeinsam mit Kurt Ulrich entwickelten Methode der Felsdarstellung mit Konturlinien.
Hans Brunner, der Altmeister der Elbsandstein-Kartographie der Sächsischen Schweiz ist verstorben
Die alte Karte „Schrammsteingebiet 1:10000“
des Topographischen Dienstes Sachsen aus dem Jahr 1955
ist eine Legende. Der Titel ist maßgeblich von dem Kartographen Hans Brunner initiiert,
aufgenommen und mitherausgegeben worden. Wenige Jahre nach dem Erscheinen wurde eine weitere Veröffentlichung
der Karte untersagt, was im Nebeneffekt die Kartenbesitzer über Jahre zu Schatzbesitzern machte. Hans Brunner
(und sein Freund Kurt Ullrich) arbeiteten da bereits an einem Folgetitel, der dann
allerdings überhaupt nicht mehr aufgelegt wurde. Lediglich ein kleiner
Andruck in einer wissenschaftlichen Kleinauflage in den Geographischen Berichten zeugte von
der sagenumwobenen Basteikarte 1:10000. An sowas rankommen
ging dann lange Jahre überhaupt nicht mehr. Die Originale lagen im Kombinat
Geodäsie und Kartographie sicher verwahrt in der VS-Stelle (bei Helmut Richter), was sie freilich zugleich vor
Vernichtung geschützt hat.
In den 1990er Jahren traf ich Hans Brunner auf einer Kartografie-Veranstaltung
an der TU Dresden und dort lagen die Geographischen Berichte (nun zur Abwechslung
einmal als „altkommunistisch“ ausgesondert) in einem herrenlosen Altpapierkonvolut.
Zielgerichtet gingen wir beide auf den Stapel zu, „Heft 1/1964, Pilewitzer&Brunner“, das hatte
man im Kopf. Hans Brunner war schneller als ich, aber er überließ mir freundlicherweise
den Vortritt und so gelangte der kleine wertvolle Ausschnittsandruck in meine Sammlung:
Man beachte auch die schöne Kartenschrift K 60
Beide Kartentitel, die Schrammsteinkarte und die Basteikarte wurden 1990 dankenswerterweise
vom Landesvermessungsamt herausgegeben (und sollten wohl auch noch eine Weile erhältlich sein,
aufpassen,
wenn dieser Link verschwindet). Die Erstdrucke sind dennoch bewahrenswert,
denn da sind noch einige kleine Wege mehr drin.
Eine andere symptomatische Begegnung: Kaum jemand kennt
Curt Treitzschke, den legendären einstigen
sächsischen Landesvermessungspräsidenten und Schöpfer der 1922er 10000er Schrammsteinkarte.
Die Methodik dazu hat Treitzschke in seiner
Dissertation ausgearbeitet, also ist diese ein Schatz für die Sächsische-Schweiz-Kartographie.
In der 1920er Nachkriegszeit war es gestattet, Dissertationen
lediglich maschinenschriftlich (also vielleicht in nur
in 5 Exemplaren) zu „veröffentlichen“ und vielleicht das letzte Exemplar
hat sich in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Unter den Linden erhalten.
Also nach Berlin fahren, Leihschein, Lesesaal. Der Treitzschke-Band kam dann auch,
und was lag da drin? Ein vergilbter alter Leihscheinabriss – von Hans Brunner.
Mit der Karte „Die Gansfelsen“ wagte sich mit Brunner erstmalig ein Kartograph des
Elbsandsteins 1960 an den Super-Detailmaßstab
1:2000 heran. Akribisch mit Messtisch und Phototheodolit aufgenommen, mit Stereoautograph ausgewertet.
1998 hatte ich Gelegenheit, diese Karte erstmals in einer kleinen wissenschaftlichen Auflage
zu verlegen.
Dabei entstand übrigens, zeitgemäß, bereits ein digitales Höhenmodell. Welches wohl sogar noch etwas
genauer ist, als das aktuelle offizielle Laserscanning-Höhenmodell. Müsste man direkt mal vergleichen.
10.10.2018: Noch viel wäre über Hans Brunner zu berichten. Gemeinsam mit Kurt Ullrich hat er
elbsandsteinspezifische Felskonturlinien entwickelt, mit denen heute die Felsen in der
Topographischen Kartographie, aber auch in vielen Verlagstiteln (übrigens auch von Böhm) abgebildet werden. Von 1959 bis 1991
war er Mitglied und Leiter des Arbeitskreises Sächsische Schweiz.
Es verantwortete maßgeblich viele Veröffentlichungen als Autor und Herausgeber, u. a. die legendären
7 Berichtsbände des Arbeitskreises, zu DDR-Zeiten ein Kulturgutschatz ersten Ranges.
Brunner war Mitautor von Wanderatlas und DDR-Wanderkarte Sächsische Schweiz 1:30000
mit insgesamt sechsstelligen Auflagen, heute undenkbar. Brunner war jahrzehntelang Lehrer
an der Ingenieurschule für Geodäsie und Kartographie in Dresden, der Vorläuferin der HTW
und ist damit für viele Kartographen und Vermesser eine Koryphäe. Seine
gemeinsam mit Hans Brichzin herausgegebene Kartenmappe „13 schöne alte Karten der
Sächsischen Schweiz“ machte u. a. das älteste exakte großmaßstäbige Kartenwerk
Sachsens, die Meilenblätter von 1780, überhaupt erst bekannt. Dieses gewaltige,
nur in Originalzeichnungen vorhandene Kartenwerk hat Hans Brunner nach 1990
wesentlich erforscht und so die Grundlage dafür geschaffen, dass die Blätter,
mustergültig erschlossen, heute
online für jedermann leicht erreichbar sind.
Odeleben 1823, auch nicht zu vergessen. Oder, anders formuliert:
Dank der Wiederentdeckung durch Brunner ist Odeleben, der 1823 die allererste Wanderkarte der Sächsischen Schweiz
gemacht hat, nicht vergessen. Wie verlautet, gehörte Odeleben bei Brunners zeitweilig fast zur Familie.
Hans Brunner hat über Jahrzehnte die Kartographie der Sächsischen Schweiz maßgeblich geprägt.
Er wurde am 12.12.1919 geboren und ist am 30.03.2018 verstorben. 98 Jahre und 3
Monate, das ist, kartographisch generalisiert, eigentlich so gut wie 100 Jahre.
Es darf vermutet werden, dass dies auch die
ungefähre Zeitraumgrößenordnung ist, in der sein Lebenswerk künftig fortwirken wird.
Hintergrundinformationen zu Hans Brunners Karten siehe auch hier (Jahre 1955, 1960, 1962, 1990)
10.04.2018: Weg im Polenztal dauerhaft gesperrt
Erstaunlich wenig Öffentlichkeit und – wiedermal könnte ein Weg weg sein – für immer
Wie der Sächsische Bergsteigerbund (SBB) auf
http://bergsteigerbund.de/2015/natur/zeitweilige-wanderwegsperrungen/"mitgeteilt hat,
soll es eine neue Wegsperrung geben. Der uralte Wanderweg westlich der Polenz unterhalb der Waltersdorfer Mühle
werde „dauerhaft aus dem Wegenetz genommen“. Es sind „Bäume umgefallen“, der „Hang rutscht“, und weil
„ein dauerhafter und kostenintensiver Wegebau in keiner Relation zur Bedeutung des Weges steht.“ Also weg mit dem ollen Weg?
Ist alles schon entschieden und auch die AG Wegekonzeption bei der Nationalparkverwaltung soll der Sperrung in ihrer jüngsten
Versammlung am 27. März 2018 schon zugestimmt haben.
Zweifelsohne kann auch einmal ein Weg gesperrt werden.
Das ist dann immer eine schmerzhafte Sache, die umfassender öffentlicher Diskussion bedarf. Da sollten immer auch
Alternativen erwogen, Auswirkungen bedacht, ausgleichende andere Wegöffnungen erörtert werden, vielleicht tut es auch eine zeitweilige Sperrung
oder es sind Unterhaltungsmaßnahmen möglich.
Doch hier scheint man sich erstaunlich wenig Gedanken gemacht zu haben. Einige Gedanke könnten z. B. sein
In der Mitteilung des SBB heißt es „die Nationalparkverwaltung hat
informiert“ und drei Sätze weiter „die AG stimmte dem Vorschlag zu.“
Selbstverständlich freue ich mich über schnell reagierende
Entscheidungsträger. Im vorliegenden Fall wäre aber doch ein wenig
mehr Nachfrage wünschenswert gewesen.
Dass Nationalparkverwaltung und Sächsischer Bergsteigerbund sich häufig
einig sind, wenn es darum geht, „den Touristen auf wenige gut ausgebaute Hauptwanderwege zu bündeln“
ist schon klar. Das ist verständlich.
Nun sitzen aber auch Bürgermeister, Landratsamt, Wegemeister und
Tourismusverband in der AG, denn natürlich soll ein umfassendes Meinungsspektrum berücksichtigt
werden. Und die sollen da alle zugestimmt haben?
Nun, unter Zustimmung stellt man sich gewöhnlich vor, dass da ein schriftlicher
Beschlussentwurf vorgelegen hat und es dann eine Abstimmung gegeben hat.
Eine derartige förmliche Zustimmung darf hier jedoch nicht vermutet werden.
Nach meinen Erfahrungen ist es in der AG
nicht üblich, dass da etwa die Mitglieder Beschlussvorlagen (z. B. über Wegsperrungen) mit der
Einladung zugestellt bekämen, damit sie sich vielleicht schon vorher eine Meinung
bilden könnten. Und die bekommt man auch nicht als schriftliche Tischvorlage in der Versammlung nachgereicht.
Typisch sind eher mündliche „Informationen der Nationalparkverwaltung“
idealerweise unter dem Tagesordnungspunkt „Umsetzung des Wegekonzeptes im Nationalpark“.
Wenn man dazu schweigt und nicht sofort Einspruch einlegt, gilt der Vortrag der Nationalparkverwaltung als genehmigt.
Und dann steht eben „die AG stimmt dem Vorschlag zu“ im Protokoll.
Man muss da wirklich aufpassen, wie ein Schießhund.
PS. Übrigens ist noch nicht einmal die Protokollgenehmigungsfrist verstrichen. Und schon steht alles formvollendet auf der
SBB-Webseite.
Das ist eigenartig. Auffällig ist auch, dass die vernehmlich
auf Dauer angelegte Wegsperrung unter dem Seitentitel
„zeitweilige Wegsperrungen“ erscheint. Wer ein bisschen weiß, wie
Wegesperrungen in deutschen Nationalparks kommuniziert werden,
wird dies alles als ein wenig typisch erkennen können. Dazu passt auch die betont unscharfe Sperrzeitangabe
„bis auf Weiteres“ auf der Nationalparkseite. „Bis auf Weiteres.“ Das kann den Zeitraum bis nächste Woche bezeichnen
oder den bis zur nächsten Eiszeit.
*) Was nur wenig bekannt ist: Der Polenztal-Fahrweg auf der anderen Talseite ist im Winter 1944/45 von Häftlingen des KZ Flossenbürg
als Vollspur-Bahndamm geschüttet worden. Dieser sollte zu einer (geplanten) unterirdischen Benzinfabrik führen.
10.04.2018
04.04.2018: Bastei – wie im Märchen
Winter und Sommer zugleich, aber noch kein Frühling
Wir hatten einen späten, langen und sehr tiefen Frost und jetzt ist es plötzlich 22 °C warm. Wie im Sommer,
aber mit einem Unterschied: Die Bäume werden noch ungefähr zwei Wochen brauchen,
bis sie merken, dass für sie der Winter zu Ende ist.
Es ist dies eine ganz seltene Jahreszeit: Winter und Sommer zugleich, aber noch kein Frühling.
Da gleich mal ein „Wander-Geheimtipp“: Abends, etwa ab 19 Uhr, noch einmal
auf die Bastei. Dann ist dort eine wunderbare Ruhe.
Vorn auf der Aussicht hat man ein 270-Grad-Panorama. Der sonst durch Laub verdeckte Blick geht
durch die noch kahlen Winterbäume bis zur Kleinen Gans. Und über der Elbe
geht die Sonne unter. Dass die Basteiaussicht gesperrt ist, stört
übrigens kaum; es ist nur ganz die allervorderste Spitze der Aussicht gesperrt.
Ich war ganze allein dort vorn. Später kamen noch zwei Holzlasterfahrer, die
mich freundlich gegrüßt haben. Ihre gewaltigen Sattelzüge hatten sie hinten
auf dem Busparkplatz abgestellt (hoffentlich habe ich da nicht im Weg
gestanden). Am nächsten Morgen werden sie die großen Holzpolder laden und
abzufahren, die man gerade überall im Basteiwald sieht. Im Wald wird schon
immer viel Holz gemacht. Darüber berichten schon die alten Märchen und das
ist auch heute noch so.
Wanderer und Holzleute sind meist allein im Wald. Das ist auf der Bastei
nicht anders – abends, so ab 19 Uhr.
Das einzig Dumme war, dass ich meine Kamera nicht mithatte, deswegen gibt es hier kein Bild.
Aber man muss nicht immer alles fotografieren – schon gar nicht auf der Bastei.
.... empfehle ich unsere
Ostertour von 2015, das Kirnitzschtal aufwärts nach Hinterhermsdorf:
Dieses Jahr könnte es vom Schnee her ähnlich aussehen.
Epilog zu meinem Vortrag „Über die Seele der Wege“ in Schmilka
DIe Wege sind ein Schatz und das Wichtigste in unseren Karten. Doch wer macht
sich schon Gedanken darum, was es Arten von Wegen gibt?
Niemand. Wie man die Wege in einer Karte einträgt, ist eine schwarze Kunst,
die nirgendwo aufgeschrieben ist, auch in den Zeichenvorschriften der alten Landesvermessungsämter
gibt es nur grobe Hinweise.
Also habe ich einmal meine Erfahrungen zu
Es gibt die
Pfadspur, den
Pfad, den
Fußweg, den
Feld- und Waldweg, den
Unterhaltenen Weg, die
Nebenstraße, die
Landstraße, die
Überlandstraße, die
Fernstraße und zu guterletzt die
Autobahn.
Und hier steht alles zusammen:
Wie Wege in den Böhmwanderkarten dargestellt sind.
Ich bedanke mich bei Astrid Müller-Wenzke, Radebeul, von ihr habe ich die Motivation,
alles einmal ganz detailliert vorzustellen.
10.02.2018: Haselhuhn statt Spannungsfeld
„Intelligente und weitmaschige Wegekonzepte“ nicht in Planung
Unter der Überschrift „Drohen neue Wegsperrungen im Großen Zschand?“ habe ich nach Lektüre des SSI-Aufsatzes
„Bekommt das Haselhuhn Tetrastes bonasia bei uns eine Chance?“
(Sächsische-Schweiz-Initiative Nr. 34/2017) von Ulrich Augst
geargwöhnt, dass sich hinter der Textformulierung
„intelligente und weitmaschige Wegekonzepte“
neue Wegsperrungen abzeichnen könnten. Ich hatte deshalb Nationalparkchef Dr. Butter einen Brief geschrieben.
Am 09.02.2018 hat mir Ulrich Augst geantwortet und meine Bedenken zerstreut.
Ich bedanke mich herzlich und freue mich, dass meine Vermutungen unbegründet waren.
Lediglich auf tschechischer Seite gibt es ein Haselhuhn-Wiederansiedlungs-Projekt.
Auf deutscher Seite ist da nichts geplant und eine Befürchtung von Wegsperrungen ist unbegründet.
Jetzt habe ich ein wenig ein schlechtes Gewissen, denn natürlich sind Artenschutzmaßnahmen auch im deutschen Nationalparkteil erfreulich und begrüßenswert.
Wenn Artenschutz und Wandern in Harmonie und einvernehmlich miteinander erfolgen können, so ist das ein sehr gutes Modell
für alle Beteiligten. Wenn aber, wie es oft geschieht, der Begriff „Spannungsfeld“ die „Hintergrundtheorie“ darstellt, derzufolge entweder
ein Wiederansiedlungsprojekt erfolgt und dann der Wanderer der Störer ist oder aber andersherum, in einem Gebiet,
in dem viel Wanderernde unterwegs sind, Naturschutzbemühungen als nur eingeschränkt möglich dargestellt werden,
so ist dies ungünstig.
Sorgen wir also dafür, dass im Nationalpark Sächsische Schweiz mehr das Prinzip Harmonie an Bedeutung gewinnt und dass das
Prinzip Spannungsfeld – allmählich ausstirbt.
Wünschen wir also dem Haselhuhn viel Glück – und wenig Wölfe.
19.12.2017, 29.12.2017, 10.02.2018
Schwere Technik auf Klettergipfelzugängen
„Eine einflussreiche Bergsteigerlobby versucht für Wanderer bisher
benutzbare Wege sperren zu lassen und nur den organisierten Bergsteigern offen zu halten.“ Diese, bereits 1993
von Hans Brichzin (DuMont: Richtig Wandern Sächsische Schweiz, S. 63) geäußerten,
prophetischen Worte gewinnen durch ein Bild, das ich soeben von Thomas Türpe erhalten habe,
eine neue und erschreckende Aktualität:
Klettergipfelzugang 2018. Bild: Thomas Türpe. Anklicken: höhere Auflösung.
Die Bergsteiger treiben es immer verrückter. Früher, in der guten alten Zeit, da haben wir unser Kletterzeug noch im Rucksack zum Gipfel getragen.
Doch erst kamen die Stahlkarabiner, dann die Abseilachten, dann Seilbremsen, Klemmkeile usw. usf., Ringe, Eisen, Bohrhaken, Hilti, Ersatzakkus, immer mehr Zeug.
Mittlerweile ist das Kletter-Equipment offenbar so oppulent geworden, dass man es nur
noch mit schwerer Technik an den Einstieg transportiert kriegt. Und die Nationalparkverwaltung
spielt diesen ganzen technischen Overkill mit – indem sie die dazu erforderlichen Genehmigungen erteilt.
Wenn man sich das in der Nationalparkverordnung durchliest, stellt man fest:
In dem Abschnitt, der die Klettergipfelzugänge regelt, gibt es tatsächlich
keine Tonnagebegrenzung. Und so könnte es sogar sein, dass man sogar einen
Rechtsanspruch auf eine Zufahrtgenehmigung hat, ohne dass eine Achslastbegrenzung
geltend gemacht werden könnte. Einfach, weil versäumt wurde, den hierfür erforderlichen
gesetzlichen Rahmen hinreichend genau zu kodifizieren. Das ist mal wieder typisch. Die regeln in Brüssel
die Krummheit der Banane, und dann sowas.
Doch die IG Wander- und Stiegenfreunde protestiert: So war das aber mit den Klettergipfelzugängen
nicht gemeint. Wir Kernzonenwanderer kriegen einen dran, wenn wir mal wieder
Fremdenweg, Prebischtor von hinten, Stimmersdorfer Weg
oder Schwarzes Tor machen. Uralte Wanderwege, deren Begängnis der Natur
noch nie geschadet hat. Aber die kutschen mittlerweile mit Offroad
Vierzigtonnern zum Einstieg. Wahnsinn!
Kinder, merkt ihr noch was? So macht ihr doch die ganze Natur kaputt!
Da sieht man mal wieder, es wird mit zweierlei Maß gemessen. Die einen nehmen
sich alles heraus und denen passiert
überhaupt nichts – und die anderen
werden wegen kleinster Lapalien unbarmerzig verfolgt, gemaßregelt und abgestraft.
Schlimm, schlimm.
Wo soll das noch hinführen?
29.01.2018: Von der Seele der Wege
Vortrag am 02.02.2018 in Schmilka, Schmilkesche Mühle, 19:30/20:30 Uhr
Auf was achten wir nicht alles, wenn wir rausgehen?
Landschaft, Aussicht, Wetter, Kleidung, Schuhe, Rucksack, Romantik,
Felsen, Nebel, Stille, Einsamkeit.
Doch das Wichtigste beim Wandern, sind das nicht die Wege? Wenn wir überlegen, was Wege sind, und vielleicht in der Wikipedia nachschlagen,
was eigentlich ein Weg ist, wird es schnell dünn. Hat sich schonmal jemand darüber Gedanken gemacht, was eigentlich ein Weg ist,
wie Wege entstehen, warum es Wege gibt und seit wann?
Wege sind so etwas wie Lebewesen. Ihnen wohnt eine Lebenskraft inne und sie haben eine Seele. Wege sind unsere Spuren und sie entstehen dadurch,
dass wir sie begehen. Machen wir uns also ein wenig Gedanken über das Wichtigste des Wanderns, über die Wege. Natürlich spielt dabei auch die Kartographie eine Rolle.
Am Freitag, dem 2. Februar 2018 halte ich einen Vortrag über die Seele der Wege in der Schmilkeschen Mühle,
Schmilka, Beginn 19:30 Uhr, Eintritt 10,00 €
(Winterdorf-Gäste gratis).
Lese gerade auf der Webseite des Veranstalters Beginn 20.30 Uhr, bei bad-schandau.de und oberelbe.de steht da aber 19:30 Uhr. Typischer Fall. —
Macht nichts, ich bring einfach paar Karten mit, da beginnen wir 19:30 mit einer Gesprächs-, Verkaufs- und Signierrunde und
ich bring noch ein Powerpoint „Wegsignaturen in Böhmwanderkarten“ mit.
Das ist sozusagen die „Vor-Band“. Um 20:30 starten wir dann mit dem „richtigen Vortrag“.
14.01.2018: Januarwanderung in den Thorwalder Wänden
Wenn die Sonne scheint und der Himmel strahlend blau ist, nichts wie raus ...
Der 14. Januar war ein phantastischer Tag. Ohne Laub auf den Bäumen hat man eine
weite Sicht durch den Wald und die tiefe Mittagssonne taucht alles in ein irisches Licht.
Wege, die man im Sommer als „Hauptwege“ nicht so reizvoll findet, sind im Januar völlig einsame Weglinien. Und auch von Forsttechnik zerfahrene Wege, die man
im Sommer als Schlammlöcher fürchtet, sind nun, bei etwas Frost, einwandfrei passierbar.
Woher kommt eigentlich der Irrglaube, dass ein Winter ohne Schnee Mist ist und dass man im Winter in der Sächsischen Schweiz nicht wandern könnte?
Jetzt gerade.
Nachtrag 16. Januar 2018: Zwei Tage später. Kaum geschrieben und schon hat es geschneit. Auch schön.
2017
20.12.2017: Trekkingpfad Forststeig Elbsandstein in meinen Wanderkarten
Im April soll eine neue Route durch die Sächsische-Böhmische Schweiz eröffnet werden:
der Trekkingpfad Forststeig Elbsandstein. Damit alles
„nahtlos klappt“, ist die Weglinie ab sofort in meinen Übersichtskarten eingetragen.
Im Gelände sind senkrechte gelbe Striche an die Bäume gemalt. Für den gesamten Weg benötigt man zwei Karten:
Vom Bf Schöna bis zum Grenzübergang Oberer Hühnerbergweg/Kristin Hrádek benutze man die
„Große Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ (Papierausgabe, 16. Auflage). Anschließend zeigt die Karte
„Böhmische Schweiz 1:40000“ (4. Auflage) den Weg durch Tschechien, zurück ins Sächsische, um das Bieletal
herum und bis zum Sommerhübelweg östlich Rosenthal. Von dort bis zum Ende des Weges am Bf Bad Schandau ist dann
der weitere Wegverlauf wieder auf der „Großen Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ dargestellt.
Gemeinsam mit meiner Frau und Hartmut Landgraf bin ich die fast 100 Kilometer
im letzten Jahr selbst abgewandert. Auch die Biwakplätze und Trekkinghütten (Willys Ruh, Grenzbaude, Haselmausbaude, Zschirnsteinbiwak usw.) habe ich alle örtlich kartiert.
Hübsch war übrigens, als ich bei einem der Planungstreffen von einem PR-Menschen gefragt wurde wurde,
ob ich ihm nicht mal die genauen Hüttenstandorte in eine Karte einzeichnen könnte, die er mir vorlegte – klar, kein Problem.
Das war dann aber der Arbeitsplot von meinen Mitbewerbern Sachsen-Kartographie.
Und so sind die nun nicht nur bei mir, sondern demnächst auch bei der Konkurrenz eingetragen. Macht nichts,
dessenungeachtet empfehle ich aber: Böhmwanderkarten kaufen, denn nur dann kommt der Umsatz auch bei mir an.
Bitte beachten: Bei der laminierten Ausgabe der „Großen Karte der Sächsischen Schweiz“ wird die Eintragung
noch etwas warten müssen. Also einstweilen die Papierausgabe benutzen.
Die offizielle Trekkingpfadseite von Sachsenforst
19.12.2017: Drohen weitere Wegsperrungen im Großen Zschand?
„Intelligente und weitmaschige Wegekonzepte“ in Planung
Nach Lektüre des SSI-Aufsazes
„Bekommt das Haselhuhn Tetrastes bonasia bei uns eine Chance?“
(Sächsische-Schweiz-Initiative Nr. 34/2017) von Ulrich Augst
hatte ich an dieser Stelle geargwöhnt, dass sich hinter der Textformulierung
„intelligente und weitmaschige Wegekonzepte“
neue Wegsperrungen abzeichnen könnten.
Siehe hierzu oben, 10.02.2018.
19.12.2017, 29.12.2017, 10.02.2018
09.11.2017: Neuer Wanderbericht
Im November, meinem Lieblings-Wandermonat finde ich immer wieder
Einkehr und Kontemplation
in der Hinteren Sächsischen Schweiz:
Das leitet zugleich zum nächsten Eintrag über ...
08.11.2017: Arbeitseinsatz der IG Stiegen
Der November ist nicht nur mein Lieblingsmonat, weil man da so herrlich einsam wandern kann,
da heißt es auch: Dreck wegräumen. „Nicht soviel quatschen, sondern einfach machen“ so der Slogan von
Axel Mothes und so hat die
IG Stiegen (Axel, Arndt, Thomas, Andreas und ich) 70 Jahre Altmüll aus der
Bärensteinzisterne rausgeräumt. Da war alles dabei, von der DDR-Fischbüchse mit Preisaufdruck 1,30 M bis zur
„West“-Bierbüchse mit Mindesthaltbakeitsdatum 1998. Hält eben eine Weile, das Zeug. Zuletzt hoppelte noch ein Frosch munter weg. Nach ein
paar Stunden war alles blitzblank, wir haben uns gefreut, etwas geschafft zu haben und oben standen
massenhaft Müllsäcke. Einen ausführlichen Bericht gibt es hier.
Foto: Axel Mothes, Halle
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitstreiter und nicht zuletzt die Stadt Bad Schandau,
die uns gestattet hat, einen Teil der Müllsäcke auf ihrem Bauhof zu entsorgen (obwohl es gar nicht
Bad Schandauer Stadtgebiet ist), einwandfrei.
Als Autor und Verleger ist man über das gewöhnliche Maß hinaus empfindlich, wenn
versucht wird, vorgegebene Informationen verbreiten zu lassen
und die Verbreitung unerwünschter Informationen zu behindern.
Auf der Frankfurter Buchmesse gab es „Vorkommnisse“. Das
ist bedenklich. Die Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen, Mitinhaberin des Buchhauses Loschwitz, hat hierzu
eine Unterschriftensammlung auf www.openpetition.de initiiert, die den Titel „Charta 2017“ trägt.
Als Wanderkartenautor, so könnte man meinen, ginge mich das alles nicht so viel an.
Das ist teilweise richtig. Allerdings war ich vor ein paar Jahren Boykottaufrufen
der Nationalparkverwaltung ausgesetzt, wegen unterlassener „fachlicher Abstimmung“.
Das hat mich ein wenig sensibilisiert. Auch wenn dies nun zum Glück schon einige Jahre
zurückliegt, hält diese Sensibilisierung nach wie vor an.
Schnell kann es mal den einen oder anderen Verlag treffen.
Blos nicht denken, ach da sind die selber schuld, was die auch für ungenehmes Zeug veröffentlichen.
Das weiß doch jeder, dass es Ärger gibt, wenn man sich nicht an die Vorgaben und
ungeschriebenen Gesetze hält.
Darum habe ich die Charta 2017 sofort am ersten Tag unterschrieben.
Nachtrag 20.10.2017. Es gibt einen Vermerk auf www.openpetition.de:
„Diese Petition steht im Konflikt mit unseren Nutzungsbedingungen für
zulässige Petitionen. Die Petitions-Starterin wurde darüber in Kenntnis gesetzt.
Die Petition muss überarbeitet werden, damit sie online bleiben kann. Der Petent/die
Petentin hat dafür drei Tage Zeit.“
Das kann eine harmlose Formalie sein,
oder sollte hier etwa der „Große Bruder?“ ... „Gewiss nicht“, versuche ich mich zu beruhigen.
Nachtrag 24.10.2017:
Die Petition ist mittlerweile
aus dem öffentlichen Bereich von www.openpetition.de verschwunden:
Zwar noch erreichbar, aber nur dann, wenn man den Link hat. Google "openpetition Papierentsorgungsbehälter"
findet sehr schnell „Erneute Bereitstellung von Papierentsorgungsbehältern in Bad Homburg“.
Google "openpetition Charta 2017" findet hingegen nun nichts mehr. —
Der „Große Bruder?“ frage ich ängstlich.
„Ja“, sagt Frau Dagen. Ich verstumme.
Unterschriftensammlung zu den Vorkommnissen auf der Frankfurter Buchmesse Charta 2017
15.08.2017: Neuauflage „Bad Schandau und Umgebung“
Mein Kartentitel „Bad Schandau und Umgebung 1:10000“ ist in nunmehr 3., vollständig überarbeiteter Auflage ab sofort wieder erhältlich, Ladenpreis € 6,80.
Was sich seit der vorherigen Auflage alles geändert hat? Wie immer eine ganze Menge. Es gibt größere Änderungen, wie das in Bebauung befindliche „Lidl-Areal“
(wurde aus dem Bebauungsplan übernommen) — und kleine Änderungen, wie die Kachelmann-Wetterstation Rathmannsdorf. Bei Lidl wird viel gebaut, auf dem Bahnhof Bad Schandau
(jetzt Nationalpark-Bahnhof) wurde viel gebaut, es gibt einen neuen Vulkanweg nach Goßdorf, und in Porschdorf den Promilleweg. Wie neuerdings oft habe ich
massenhaft Bierkrüge (Gasthaus-Signaturen) aus der Karte rausgenommen: Zschiehädelhof, Zum Bären, Waldhäus'l, Heymannbaude, Kirnitzschtaler Bierstübl, Mittelndorfer Mühle (zum Trost habe ich dort jetzt Bolzplatz und
Liegewiese eingezeichnet). Der alte Mittelndorfer Gasthof (den mal Bernd Arnolds Großeltern besessen haben) wurde schon vor 30 Jahren geschlossen und wurde jetzt ganz abgerissen.
Macht nichts, schräg gegenüber gibts ja das Gasthaus „Am Weinberg“.
Das Hotel Ostrauer Scheibe hab ich nochmal drinne gelassen, ist zwar derzeit zu, ich denke aber, die machen irgendwann wieder auf. Neu sind die Schmilk'sche Mühle und Café Richter in Schmilka und
der Kleine Kuhstall in Ostrau. In Ostrau gibt es auch eine Aussichtsplattform (ist noch nicht ganz fertig) und einen Jagdfalkenhof.
Also Unmassen Änderungen. Was gibt es sonst noch? Zahlreiche neue Häuser, egal ob mit oder ohne Baugenehmigung errichtet, Eisenbahnsignale, damit sich auch die
Triebfahrzeugführer zurechtfinden (sogar mit Unterscheidung nach Haupt-/Vorsignal),
es gibt einen Beamtenparkplatz, eine falsche Blitzkiste und ein Bettgestell (hing mal an der Wand bei der Ochelbaude).
Das Porschdorfer Christohaus habe ich zur Erinnerung „verewigt“, es ist inzwischen abgerissen worden. Fahrwege wurden asphaltiert und sind nun Straßen, es
gibt aber auch zugewachsene Wege und umgelegte Wanderwege. An den Wegweisersignaturen im Nationalpark stehen Notfallnummern.
Von Irmtraut Hille stammt der Flurname „Krietzschelgraben“ und die nach Sebnitz eingemeindeten Orte der Gemeinde Kirnitzschtal sind jetzt
Panoramadörfer. Die Stelle des Felssturzes der Eintagsfliege ist eingetragen, mit Tag und Uhrzeit und Gipfelsignatur, diese
allerdings nur hellgrau.
Insgesamt vielleicht 350 Änderungen. Wer es ganz genau wissen will, für den gibt es
hier ein Differenzbild zwischen alter und neuer Auflage.
Die in der Vorauflage eingetragene Hochwasserlinie vom 3. April 2006 habe ich in der Karte belassen, ein wenig aus Faulheit, aber auch zur Information.
Da stellt sich natürlich die Frage, wieso dann nicht die viel höheren 2002er/2013er Hochwasserlinien eingezeichnet sind.
Nun, mit so einem HQ25 wie 2006 (Pegel 8,88 m) werden wir in den kommenden
Jahrzehnten schonmal irgendwann wieder einmal Bekanntschaft machen – ob wir das wollen oder nicht. Für alle,
die bis dahin vergessen haben, was eine Hochwasserprognose Pegel Schöna 8,88 m bedeutet, gibt es diese Linie in der Karte. Ein HQ 100 hingegen,
2002 (Pegel 12,02 m) oder
2013 (Pegel 10,65 m), möge uns die kommenden 150 Jahre
bitte erspart bleiben.
01.08.2017: Rewilding. Zur kritischen Lektüre empfohlen
„Das Rewilding mit streng geschützten Grossraubtieren führt zum Untergang
der jahrtausendealten alpinen Kulturlandschaft mit ihrer durch Alpwirtschaft einzigartigen
hohen Biodiversität.“
Georges Stoffel
Ich bedanke mich für den Hinweis auf Georges Stoffels Aufsatz
„Die Frage eines Beitritts zu einem Parkprojekt.
Die komplexen Hintergründe des „Rewilding“ und des „Zurück zur Wildnis“ mittels
Pärken und der Ansiedlung von Großraubtieren“, den ich auf dem Kirnitzschtalfest
erhielt. Prädikat zur kritischen Lektüre empohlen. —
Nein, nein, es geht hier vordergründig nicht um die Debatte „Wolf ja oder nein“.
Dass der Wolf im Elbsandstein eine ganze Kulturlandschaft zum Verschwinden bringen wird,
ist hier ja auch glücklicherweise nicht zu befürchten. Es geht um viel Umfassenderes.
Der Aufsatz unterstellt der internationalen Naturschutzorganisation IUCN unter Federführung von
Naturschutz-Professoren, wie z. B. dem „Wolfspapst“ Prof. Boizani, Uni Rom,
die einheimische Bevölkerung aus dünnbesiedelten ländlichen Räumen regelrecht rauszugraulen,
indem die Grundlagen einer ländlichen Lebensweise systematisch untergraben werden.
Die Operationen sind langfristig angelegt und erfolgen teilweise verdeckt.
Da sind schon Parallelen bei uns im Elbsandstein zu beobachten.
Ein gewisser Trend, weg von der Kulturlandschaft, hin zu etwas,
was wir gern als Naturlandschaft begrüßen, dass dann aber doch nicht ganz so
märchenwaldhaft, urtümlich und romantisch ist, gibt es hier nämlich auch. Das Zuwachsen der Landschaft,
das Verwildern von Wiesen, der Borkenkäfer, Drüsisches Springkraut, Brennessel- und Birkendickicht,
das allmähliche Unwegsamwerden der Landschaft, mir fällt da schon was sein. Der Bevölkerungsschwund in den Orten der Sächsischen Schweiz,
immer mehr Häuser werden zu Ferienwohnungen. Ähnlich, wie in den Alpen.
Den Waldumbau in unserem schönen Nationalpark besorgen Großgeräte nach
zeitgenössischem Stand der Technik, hässliche Rückegassen ersetzen das jahrhundertealte Forstwegenetz.
Aber der Wanderer gilt als Störer, der „alles kaputt macht“, sobald er von einem „erlaubten“ Weg abweicht.
Wo wir uns einbilden, dass es „immer mehr Naturlandschaft wird“, wenn wir so
„Rewilding“-Konzeptionen bevorzugt an Computern zurechtbasteln — kommt da auch immer
eine hübsche Prise Naturferne, Maßlosigkeit und Naturentfremdung
mit rein. Pilzkenner wissen: Ein Bitterpilz reicht aus.
Vor einigen Jahren hörte ich an einem oberlausitzischen Walpurgisfeuer die Geschichte, dass „Naturschützer“
eine in Polen eingefangene Wölfin für einen bereits eingewanderten Rüden
über die Neiße gebracht haben sollten. Zunächst wenig glaubhaft,
aber ein wenig auffällig war dann schon, wie vehement das dann vom
sächsischen Wolfsmanagement bestritten worden ist. Haltlos, unzutreffend,
völlig aus der Luft gegriffen. Nach der Lektüre von Stoffels Aufsatz
erscheint das in einem etwas anderen Licht. Doch wie gesagt, das Themenfeld ist umfassender.
Es geht um die Natur in uns. Das kleine Wölfilein, Luchsilein oder Bärchen — du meine Güte.
Vgl. hier auch das Buch von Werner Bätzing: „Zwischen Wildnis und Freizeitpark. Eine Streitschrift zur Zukunft der Alpen“.
Zugegeben etwas akademisch geschrieben, aber mit durchaus prophetischer Sehergabe.
Homepage Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere www.lr-grt.ch
Zur Kritik der Methode, wie das Bundesamt für Naturschutz in Deutschland
Studien manipuliert, um den Menschen zu unterstellen, sie würden gern aus der Natur herausgeschützt werden,
verweise ich auf meine
„Kritik Naturbewusstsein 2013“.
Zur Kritik der Methode, wie in Deutschland Nationalparke angelegt werden,
verweise ich auf meine
„Schwarzwaldseiten“.
24.07.2017: Der Einheitswegweiser
Den Wegweiser der Woche hat Klaus Thilman am Weg von Hartmannsmühle auf
den Geising entdeckt. Gleich in Formalin einlegen. Ein wertvolles
Fundstück für die Präparatesammlung von
Dr. Böhms Wanderwegeklinik.
13.07.2017: Gleisbau im Elbsandstein
Wandertipp nach Lohsdorf
In Lohsdorf tut sich was. Da wird gerade ein kleines Stück der alten
750-mm-Eisenbahnstrecke Kohlmühle – Hohnstein wiedererrichtet. Der
Schwarzbachbahn e. V.
baut Gleise in Richtung Unterehrenberg. Auch eine Brücke gehört dazu,
am vorletzten Wochenende (08.07.2017) hat der Kran schonmal den Träger eingehoben.
Schonmal vormerken: Am 26./27.08.2017 ist Bahnhofsfest auf dem Bahnhof Lohsdorf. Da ist vorgesehen,
den neuen Gleisabschnitt einzuweihen. Ordentlich spenden, damit es vorwärtsgeht.
Und natürlich kommt die Gleisverlängerung auch gleich in die nächste Auflage
meiner Wanderkarte der Sächsischen Schweiz mit hinein.
Am 29./30.07.2017 ist Kirnitzschtalfest. Da gibt es einen Böhmwanderkartenstand im Depot der Kirnitzschtalbahn.
Mal sehen, ob ich die Karte da schon dahaben werde ...
26.06.2017: Monat der ungefassten Quelle
Wenn man draußen ist, braucht man Wasser und das gibt es in Quellen. Die kennen wir als ein Rohr, das aus einem
Mäuerchen kommt, was eine „gefasste Quelle“ ist. Die gibt es im Linkselbischen, wo der
Trekkingpfad Elbsandsandstein
entlangführt, allerdings kaum. Also erinnern wir uns wieder einmal an die Urform der Quelle, die ungefasste Quelle.
Da kommt einfach Wasser aus der Erde.
Ja, geht denn das? Mit den Wildschweinen aus einem Loch trinken? Na klar doch, das haben wir Menschen
einige Zehntausend Jahre so gemacht. Man braucht da auch keinen Filter, keine Wasser-Entkeimungstabletten
und kein „Abkoch-Set“. Sinnvoll sind allerdings eine kleine Schaufel und
ein Trinktopf. Begehen wir also mal den Monat der ungefassten Quelle.
Quellwasser ist ideales Trinkwasser und – sehr gesund.
Wie man ungefasste Quellen findet? Sehr viele sind in meiner „Großen Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ in der
linkselbischen Sächsischen Schweiz eingetragen. Ein bisschen suchen muss man allerdings schon.
Die Quelle sollte einigermaßen sauber sein und gut schütten, >1 l/s, was meist der Fall ist.
Übrigens: In Kürze erscheint eine Neuauflage des Titels, in dem der deutsche Teil des Trekkingpfades
eingetragen sein wird. Ich bin da gerade drüber her.
Nachbemerkung: Ich komme gerade von einer „Testwanderung“ aus dem Nordschwarzwald
(wollte mal nachgucken, wie die das mit Nationalparks anderswo machen), auch da gibt es
massenhaft ungefasste Quellen.
01.06.2017: Deutsch-tschechische Zusammenarbeit beim Abstrafen von Wanderern
Himmelfahrt auf dem Grenzweg
Wie ich aus zuverlässiger Quelle erfahre, wurden Wanderer am Himmelfahrtstag beim Begehen des
Grenzweges im Winterberggebiet von Nationalparkrangern kontrolliert und mit 50,00 € Bußgeld bestraft.
Dies war dadurch verfolgbar, weil die deutschen und tschechischen Ranger gemeinsamen auf Kontrollgang gegangen sind.
1. hier dazu ganz klar meine Meinung: Wir sind nun mal ein Nationalpark, da gibt es Wegegebote und Wegverbote
und wer gegen diese verstößt, wird nunmal bestraft.
2. Über die Begehungsrechte im Nationalpark entscheidet die Wegekommission.
3. Ist es aber eine Ordnungswidrigkeit, wenn man den Grenzweg entlanggeht? Als in der Wegekommission über den Grenzweg
beraten wurde, konnte kein Einvernehmen hergestellt werden. Daher ist der Grenzweg zwar kein ausdrücklich erlaubter Weg, aber ein
verbotener Weg ist es auch nicht. Der Grenzweg ist vielmehr ein Weg dessen Begehungsrecht offen ist.
4. Hierzu gab es sogar einmal einen Gerichtstermin. Ist schon eine Weile her. Der seinerzeitige Zweite Vorsitzende des Sächsischen Bergsteigerbundes Lothar Hempel hatte
zu einer Wanderung auf dem Grenzweg, als einem von einer Sperrung bedrohtem Weg aufgerufen. Er wurde daraufhin von der Nationalparkverwaltung
zur Rechenschaft gezogen. Es kam zu einem Gerichtstermin. Bei diesem wurde die Klage der Nationalparkverwaltung
allerdings abgewiesen. Auch das spricht eher für ein offenes Begehungsrecht.
Darüber, ob das Begehen des Grenzweges eine Ordnungswidrigkeit ist, kann man also durchaus geteilter Meinung sein.
Die Wanderer haben die 50,00 € bezahlt. Rechtsweg? Widerspruch, Gerichtstermin? Lieber nicht. Auch wenn ich da selber ein paar
wasserdichte Argumentationslinien hätte. Vor Gericht und auf Hoher See,
könnte sein, geht schief. Klar, am Ende erhält da vielleicht die Nationalparkverwaltung
ein Urteil, dass sämtliche Wegsperrungen wegen irgendeiner Formsache nichtig sind. Es könnte aber auch sein, wir Wanderer kriegten
es schwarz auf weiß, dass nur noch derjenige im Elbsandstein wandern darf, der vorher
sämtliche Frösche und Eichhörnchen durchgezählt hat. Verschlechterungsverbot mit Beweislast beim Verursacher, Irgendsoetwas.
Also: Ball flach halten. Wer im Glashaus sitzt, werfe nicht mit Steinen. Es ist Natur und der Natur
Himmelfahrt muss es nicht unbedingt der Grenzweg sein.
Und mal ehrlich, was würde ich wohl selber machen, wenn ich in der Nationalparkverwaltung den Ranger-Dienstplan
für Himmelfahrt machen müsste? Wo würde ich meine Leute wohl hinschicken?
Doch nicht auf den Basteiparkplatz. Grenzweg, ideal. Und, klar, da auch mal bei der tschechischen Nationalparkverwaltung anrufen,
ob die nicht mitkommen würden. Denn die tschechischen Kollegen haben natürlich auch keine Lust,
sich von den Wanderern, die dann immer ganz schnell mal „in dem anderen Land“ sind, auf der Nase rumtanzen zu lassen.
Himmelfahrt muss man schon bissl Nägel mit Köpfen machen. Wegekommission – du meine Güte.
31.05.2017: Über das sächsische Waldgesetz, das Daodesching, die Riten und die Naturentfremdung
Waldbrand in den Schrammsteinen
Am Vorpfingstwochenende gab es den ersten (und hoffentlich einzigen) wanderverursachten Waldbrand 2017 in den Schrammsteinen. War in den Vorjahren auch schon ähnlich.
Wir Wanderer sind immer einigermaßen bedeppert, wenn „unsere Kollegen“ Waldbrände verursachen.
Die dann die Freiwillige Feuerwehr Bad Schandau mit Kollegen und Bunderwehr-Hubschraubern löscht. Es sind dann typisch 40 Mann zwei Tage draußen im Wald,
nachdem an so einem Super-Wanderwochenende – eben „die Wanderer“ draußen waren. Und die Stadt Bad Schandau kostet das dann immer ungefähr 20.000,00 €.
Wenn das so weitergeht, werden die noch auf die Idee kommen, Eintritt für den Wald zu verlangen.
Das ist alles ein riesengroßer Mist. Denn es ist ja gar nicht so, dass Feuer im Wald völlig verboten ist,
Nationalparkverwaltung und Forst sind naturverbundene Behörden, die tun, was sie können, um uns
Wanderern das älteste Kulturgut der Menschheit Feuer im Wald
nach wie vor möglichst zu erlauben.
Seit 2000 Jahrhunderten machen wir Menschen Feuer im Wald. 1900 Jahrhunderte
Urzeit, 80 Jahrhunderte Kulturzeit vor Christi Geburt
und seit dem sind nun auch schon wieder 20 Jahrhunderte vergangen. Seit 200.000 Jahren gehört Feuer zu unserem Leben,
Feuer ist heiß und gefährlich man muss da aufpassen. Warum machen wir
dann an so einem schönen trockenen Vorpfingstwochenende im Wald Feuer? Im 21. Jahrhundert
haben wir es endlich zu einem Grad an Naturferne gebracht, dass wir es uns offenbar völlig verbieten müssen.
Aber dann immer Naturentfremdung, Vollkasko-Mentalität und Künstlichkeit beklagen.
Ich sitze traurig in meinem Büro und rekapituliere § 15 (1) des Sächsischen Waldgesetzes, sowie das Daodesching.
§ 15 (1) des Sächsischen Waldgesetzes lautet:
Der Gesetzestext zeigt: Feuer im Wald ist nicht völlig verboten. Theoretisch. Praktisch sollten wir es
doch lieber sein lassen.
Hier ein Bild von einem Feuer im Wald, mit dem wir die Tradition des Feuers im Wald an unsere Kinder
(und damit in das 22. Jahrhundert hinein) weitergeben:
Es handelt sich hier um ein von der Forstbehörde genehmigtes Feuer.
Kap 74. des Daodesching lautet:
19.05.2017: Dr. Böhms Kneipp-Kur-Tipp für Himmelfahrt
Am Bahnhof Jedlova hat Karl Stein seinen Freund Affi getroffen. Was beweist: Der Bahnhof Jedlova ist der schönste Bahnhof der Welt.
Natürlich mit einer ordentlichen Bahnhofsgaststätte ...
Zwei Bahnsteige, vier Gleise, Lichtsignale, ein Fahrdienstleiter (der die Züge ordentlich mit Zp9 abfahren lässt) ...
Von wo aus es natürlich auf den Tannenberg geht. Wo oben natürlich auch ein Gasthaus steht ...
Der Clou am Bahnhof Jedlova ist übrigens, dass du dort nicht mit dem Auto hinkommst. Nur zu Fuß oder mit der Bahn ...
01.05.2017: Forststeig Elbsandstein
Wir sind wieder rein.
94,65 km Trekkingpfad liegen hinter Hartmut Landgraf, meiner Frau und mir. Leider haben wir es in den ursprünglich geplanten 4 Tagen nicht geschafft,
wir haben 6 Tage benötigt. Meinen Testwanderbericht und viel mehr gibt es
nun hier.
Und hier gibt es Hartmut Landgrafs Reportage von der Tour.
01.05.2017: Achtung, Inflation
Leider habe ich mal wieder im Kampf gegen die Inflation verloren. Nach vielen Jahren, die es mir gelungen ist, die Preise
meiner Titel stabil zu halten, werden etliche meiner Karten ab Mai 2017 einen Euro teurer.
Bei der „Großen Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000“ stammt die vorige Preiserhöhung
noch aus dem Jahr 2003 – falls sich noch jemand erinnert: Das war die „Teuro-Welle“.
Lange her, Ladenpreis ging damals von 9,50 DM auf 5,80 € hoch. Falls sich
noch jemand erinnert, was einmal eine Deutsche Mark gewesen war.
Ich denke, 6,80 € ist kein zu hoher Preis,
dafür gibt es von mir auch weiterhin ordentliche Karten, in denen ein ganzes Stück Arbeit steckt. Spartipp:
Große Karte kaufen, da sind die Parkplätze in gebührenpflichtige und gebührenfreie Parkplätze unterschieden.
Zweimal gebührenfrei geparkt (z. B. Ziegenrücken-Parkplatz oder Sturmbauers Eck oder „am Thorwald“) – und
schon hat sich die Karte amortisiert.
Manche Parkplätze kosten mittlerweile auch schon 6,00 €, was 2003 noch 3,00 € kam. Da reicht dann auch
schon – einmal parken.
10.04.2017: Forststeig Elbsandstein
Bevor das Testwandern beginnen kann: Ab 20. April bin ich paar Tage weg.
Gemeinsam mit meiner Frau Karla und Sandsteinblogger Hartmut Landgraf heißt es dann, die Seele des
Trekkingpfades Forststeig Elbsandstein zu erkunden.
Nein, das ist kein Wanderkartenprojekt, dafür ist der Trekkingpfad mit einer Lebendlänge von 96,5 km – Kartenlänge in 1:10000 9,65 m – schlicht viel zu lang.
Was dann? Der Urgrund unter dem Wandern ist das Draußensein. Nicht nur so bissl rumtippeln, von vormittag um 10 bis nachmittags um 5, sondern tagelang
im Wald sein und keinem Menschen begegnen. Sozusagen eine Proto-Testwanderung. Das heißt bei mir: Feldbücher mitnehmen.
Der Trekkingpfad ist erst noch im Entstehen, der „Körper“ sozusagen, noch gar nicht ganz fertig entworfen. Manche Passagen gibt es noch gar nicht.
So richtig soll es mit dem Trekkiingpfad erst 2018 losgehen. Doch die Trekkinghütten und -biwaks zum Übernachten stehen schon. Die werden bei der Gelegenheit
örtlich aufgenommen und kommen in die nächste Auflage meiner Großen Karte der Sächsischen Schweiz 1:30000 rein.
Eine Signatur habe ich auch schon gemacht.
Ein herzliches Dankeschön geht an Anke Findeisen₃ und Uwe Borrmeister von Sachsenforst, sozusagen den „Eltern“ des Trekkingpfades.
29.03.2017: Neuauflage „Nikolsdorfer Wände“
Die Karte „Nikolsdorfer Wände 1:10000“ war einige Zeit vergriffen und ist ab sofort wieder lieferbar –
mit 416 Änderungen ist sie nun wieder auf den neuesten Stand gebracht. Was sich bei so einer Nachauflage alles ändert?
Es gibt größere Änderungen, z. B. stillgelegte Schächte bei der Wismut –
aber auch kleinere Änderungen, so z. B. die Klobude an der Naturbühne Nikolsdorf oder einen „neuen“ freilaufenden Bullen im Höllengrund.
Leider haben wieder einmal zwei Gasthäuser zugemacht, Gasthaus Langenhennersdorf und Gasthof Hermsdorf. Dort steht zwar noch „Gasthof Hermsdorf“ in der Karte,
der Bierkrug ist aber weg und das bedeutet: Gasthaus geschlossen, „Gasthof Hermsdorf“ ist nur noch ein Flurname.
Dafür gibt es jetzt ein neues Café in der Landbäckerei Schmidt, das man als
Wandergasthaus durchaus empfehlen kann. Eigentlich müsste da sogar ein Aussichtspunkt dran, denn von der Terrasse
hat man eine sehr schöne Fernsicht bis zum Borsberg. Vorn ist ein Teich, aus dem der Graureiher die Goldfische rausfuttert und dahinter
tuckern die Laster auf der B 172 gemütlich vor sich hin.
Ich bedanke mich herzlich bei Karsten Krasselt, der viele Kilometer Weg abgegangen ist und bei der Druckerei Thieme Meißen, wo
die Karte in 1a-Qualität gedruckt worden ist.
15.03.2017: Der Steinerne Tisch hat wieder auf ...
Das ist aber eine schöne Überraschung. Der „Steinerne Tisch“, der jahrelang geschlossen hatte, macht wieder auf. Endlich gibt es ein paar neue Eigentümer,
die das alte Waldgasthaus aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Wochenenden ist schon ein bisschen Gasthausbetrieb.
Na dannn mal los, auf in den Basteiwald und im Steinernen Tisch einreiten.
07.03.2017: Ministerin verspricht freies Betretungsrecht in einem potentiellen deutschen Nationalpark
Tauwetter in der deutschen Nationalparkpolitik?
Die Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz Ulrike Scharf (CSU) hat im Landratsamt Miltenberg
umfassend mit Verbandsvertretern über einen möglichen Nationalpark Spessart gesprochen.
„Während [...] laut Scharf noch etliche Fragen
offen sind, hatte die Ministerin am Ende doch eine konkrete Aussage parat: In
einem Nationalpark im Spessart wäre aus naturschutzfachlicher Sicht ,nach aktuellem
Kenntnisstand‘ kein Wegegebot nötig, erklärte Scharf gegenüber der Presse. Das von
vielen Nationalparkgegnern in Gefahr gesehene freie Betretungsrecht für den Spessartwald
bliebe demnach erhalten.“ (Mainpost, 08.03.2017,
Hervorhebungen v. V.)
Würde das stimmen – und das Wort einer Ministerin wiegt ungleich schwerer, als irgendwelche unverbindlichen Texte auf Umweltseiten von Nationalpark-Befürwortern
–
wäre dies nicht weniger als eine mittlere Sensation. Ein a priori freies Betretungsrecht in einem Nationalpark
wäre nicht weniger, als ein weitgehender Paradigmenwechsel in der deutschen Nationalparkpolitik der letzten 40 Jahre.
Kein Wegegebot hieße, weder ein allgemeines, noch ein strenges Wegegebot.
Der Wanderer dürfte dann sogar von Wegen abweichen, wobei sich Mittelgebirgswanderer freilich meist an Wege halten und nicht abseits der Wege zu laufen pflegen.
Wir verstehen unter Wegen wohlgemerkt das vollständige Wegenetz, nicht nur etwa, dass nur die markierten Wanderwege als Wege gelten würden.
Tatsächlich ist irgendeine allgemeine naturschutzfachlich-positive Wirkung (mehr oder weniger strenger)
Wegegebote noch nie nachgewiesen worden. Einzige Folge ist
eine „großflächige Ruhigstellung“, das „Herausschützen des Menschen“. Ein solches kann man sogar als
der IUCN-Definition Nationalpark (Kategorie II) zuwiderlaufend ansehen.
Tatsächlich ist Wandern im Wald etwas für die Natur völlig harmloses. Insofern
wäre es nicht ungewöhnlich, auch aus Naturschutzsicht ein freies Betretungsrecht zu vertreten.
Insofern ist die Aussage der Ministerin durchaus nachvollziehbar. So könnte man endlich einmal
einen von der Bevölkerung breit akzeptierten Nationalpark in einer Wanderlandschaft schaffen.
Noch ist ein wenig Skepsis geboten. Wir befinden uns mitten in einer Debatte.
Wie Erfahrungen mit anderen Nationalparks zeigen, steckt der Teufel
ganz oft im (von der Öffentlichkeit wenig beachteten) Detail.
Auf den Nationalpark Sächsiche Schweiz übertragen, könnte dies ein Lichtblick sein, das strenge Wegegebot in unserer Kernzone abzuschaffen
und durch ein allgemeines Wegegebot zu ersetzen. Völlig ungewöhnlich wäre ein freies Betretungsrecht
in Nationalparks übrigens nicht; es gibt sehr wohl Nationalparks in Deutschland (Berchtesgaden) und außerhalb (partiell Böhmische Schweiz)
ohne ein Wegegebot. Aus dem Bayerischen Wald gibt hingegen
unterschiedliche Nachrichten. In vielen Nationalparks (Jasmund, Darß, Eifel, Harz, Sächsische Schweiz, Schwarzwald) freilich wird das Wandern überaus massiv reguliert.
Abwarten. Wollen mal hoffen, das „freie Betretungsrecht“ ist nicht nur ein politischer Trick der Ministerin,
um die zahlenmäßig große Klientel der Wanderer zu gewinnen. Und so eine Bresche in die Nationalparkgegner
zu schlagen. Gerade mit Wegesperrungen wird in Nationalparks
überaus viel getrickst, und schließlich hat sich Frau Scharf ja das Hintertürchen mit dem „Kenntnisstand“ offengehalten.
Auch: Frau Scharf mal nicht zu sehr festnageln. Es ist eine Aussage mitten in einer hochemotionalen Debatte.
Fast erinnert mich Frau Scharf ein wenig an Gerhard Schabowski. Vielleicht
ist ihr das vielleicht nur mal so rausgerutscht, vor der Presse.
Man kann es ja kaum glauben. Erstmals benutzt eine Umweltministerin den Terminus
„freies Betretungsrecht“ in positiver Assoziativität für die Wandernden bei einer Nationalparkgründung
von vornherein. Damit kehrt sie
die bisherigen Wanderer-Stör-, Kanalisierungs- und
Herausschützaxiome des deutschen Naturschutzes völlig um.
09.03.2017. Wir finden die Aussage von Ministerin Scharf
(Quelle ehemals "http://www.ulrike-scharf.de/index.php?ka=1&ska=-1")
von ihr selbst bestätigt: „Der Spessart hat etwas Magisches. Der freie Zugang zum Wald ist den Menschen in der Region sehr wichtig. Ich habe
deshalb eine erste überschlägige Prüfung veranlasst. Nach aktuellem Kenntnisstand liegen keine
naturschutzfachlichen Gründe für ein Wegegebot vor.“ Da freuen wir uns auf den Frühling.
Gratulation, Frau Scharf. Ich bin überaus positiv angetan. Und nehme bezüglich des folgenden
Abschnittes ,nach aktuellem Kenntnisstand‘ bis auf Weiteres „schonmal alles zurück und behaupte das Gegenteil.“
02.02.2021 (Linktest): Ulrike Scharf ist mittlerweile nicht
mehr bayerische Umweltministerin. Aha,
Politikerin „verdampft“, hinterlässt poliktypisch leere Versprechen?
Nein, andersherum. Eben, weil Frau Scharf „nur Politikerin“ war und nicht
der tradierten Naturschutz-Lehrmeinung frönte, konnte sie
vorausdenken, wie man etwas auch besser machen kann. Ihre Worte haben als die einer
ehemaligen Umweltministerin nach wie vor Gewicht. Dazu müssen wir
uns nur ihrer erinnern und dürfen Frau Scharf nicht vergessen.
01.03.2017: Polizei bittet um friedlichen Ablauf
Einfach mal „Nationalpark Spessart“ googeln
Polizei und Stadt Aschaffenburg bereiten sich gemeinsam vor. Polizei bittet um friedlichen Ablauf.
Da denkt man doch gleich an irgendwelche politischen Demos, aber nein, es geht um was anderes: Da soll ein Nationalpark gegründet werden: Der
Nationalpark Spessart. Und die Leute demonstrieren was das Zeug hält und machen Mahnfeuer gegen einen Nationalpark.
Wenn man bei "http://www.umweltstiftung.com/projekte/naturschutzoffensive-fuer-deutschland/dritter-nationalpark-fuer-bayern/"
reingeguckt hat,
merkte man, was da abging. Der Landtagsabgeordnete Peter Winter (CSU) hat geschrieben: „Das Betreten, wie wir es derzeit gewohnt sind, wird es dann nicht mehr geben“ –
wenn erst einmal ein Nationalpark gegründet ist. Und auch, dass „der unbegrenzte Zutritt in den Wald dann nicht mehr machbar sein wird.“
Na da hat er doch voll recht, oder etwa nicht?
Doch bei der Umweltstiftung sind dies „irreführende Behauptungen“, die dazu geeignet seien „die Bürger im Spessart gegen den Nationalpark aufzustacheln“.
Peter Winter wird als Lügner bezeichnet und als Pinocchio karikiert. Die wissen wohl nicht, was ein Natioinalpark ist?
Im Prinzip könnte so ein Nationalpark eine brauchbare Sache sein, wenn es ehrlich
mit den betroffenen Menschen gemeint würde. Warum geht das eigentlich nicht, ohne dass
die Leute pausenlos von den Umweltstiftungen, Umweltministerien und Umweltverbänden
systematisch für dumm verkauft und hinters Licht geführt werden, wie es die Webseite www.umweltstiftung.com
macht? Wir in der Sächsische Schweiz wissen ja bissl,
wie es in einem Nationalpark zugeht, haben uns damit so leidlich eingerichtet,
versuchen die Vorteile zu nutzen und mit den Nachteilen halbwegs hinzukommen.
Wäre ja nicht schlecht, mit allen Beteiligten einen Natonalpark Spessart
ehrlich in Angriff zu nehmen. Bei so viel Verlogenheit und dummer Propaganda
wie auf dieser Umweltstiftungs-Webseite kann man den Leuten im Spessart allerdings nur raten,
da lieber die Finger von zu lassen. Wenn die schon ganz am Anfang so losmachen,
woher denn dann die Hoffnung nehmen, dass es später besser werden könnte?
Schlimmstenfalls ist so ein Nationalpark nichts Gutes. Bestenfalls (und dazu rechne ich
den Nationalpark Sächsische Schweiz, hier hat der SBB
das Wandern außerhalb der Kernzone einigermaßen erhalten können) ist es Stress – den man ohne
Nationalpark nicht hätte. Das braucht ihr euch im Spessart nicht anzutun.
Auf der Webseite des
Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (Freie Wähler) kann man nachlesen,
dass irgendwelche Leute schon damit anfangen, Wegdichten im Spessart in km/100 ha
ausrechnen, 2,94 km/100 ha haben die rausgekriegt. Na so geht es doch los!
Da weiß man doch schon, in welche Richtung die Post da abgehen wird. (Nebenbei, bei uns sind Werte
wie 11,845 km/100 ha typisch – aber wer will sowas schon wissen? Sowas interessiert nämlich nur „Wanderbegängnis-Beunruhigungs-Nachweis-Analytiker“
in Nationalpark-Gründungsbehörden.)
Der BUND ist moderater im Ausdruck, inhaltlich
aber kaum besser, als die Umweltstiftung. Auch hier ist zu lesen, dass „Peter Winter ohne genaue Faktenkenntnis die Menschen in unserer Heimat
gegen die Idee eines Nationalparkes im Spessart einzunehmen“ versucht. Nee, nee, ich denke, Peter Winter hat,
was die Wegesperrungen anbetrifft, eine ausgezeichnete Faktenkenntnis. Vor allem
extrapoliert er ausgezeichnet aus anderen Nationalparks in den Spessart und sieht da genau das kommen,
was in anderen Nationalparks gekommen ist.
Wir versuchen hier im Elbsandstein seit Jahr und Tag, das „strenge Wegegebot“
in der Kernzone, das den Wanderer auf 80 % aller Wege
kriminalisiert (und
da tuckern die zwischendurch mit schwerer Technik rum und machen Holz) abzuschaffen.
Es wäre ja durchaus wünschenswert, sinnvoll und naturschutzfachlich nicht schädlich,
dass man in einem angedachten Nationalpark Spessart zur Abwechslung mal wie bisher gewohnt,
unbegrenzt betreten könnte (Zitat Peter Winter).
Allein, hier
auch mal jüngere Entwicklungen im Schwarzwald auswerten, woher soll da Hoffnung kommen?
07.03.2017 (Dementi): Hoffnung kam von der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf am 07.03.2017 in Miltenberg. Ich nehme bis auf Weiteres alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Weitere Beiträge zu Nationalpark, Naturschutz usw. gibt es auf meinen Draußensein-Seiten.
02.02.2021 (Linktest): Wie verlautet, ist aus dem Nationalpark Spessart nichts geworden.
Laut Wikipedia, waren da die „Holzabbau-Unternehmer“ schuld. Könnte es aber auch sein, die
Leute, die da wohnen wollten einfach weiterhin ohne Kampf und schlechtes Gewissen in ihren Wald raus dürfen.
27.02.2017: Der Frühling hat begonnen
Wer es noch nicht gemerkt hat: (Vorvor)letztes Wochenende, am 25./26. Februar, ist der Frühling losgegangen.
Also gleich mal auf den Brand gewandert. Ist das nicht schon eine wunderbare Frühlingssonne? Vorn im Bild liegt der letzte Schnee. Nicht mehr viel ...
10.02.2017: Februar im Elbsandstein
Foto: Karla Gottschalk-Böhm
Februar im Elbsandstein
Und nach wie vor ein wunderbarer Winter in den Bergen der Sächsischen Schweiz.
Mein Wandertipp: Großer Zschirnsteinwald zwischen Kleingießhübel und Rosenthal.
Einen Winderwandertipp gibt auch Karsten Krasselt: hier.
02.02.2017: Nationalpark Schwarzwald
Es gibt ein Wegekonzept für den Nationalpark Schwarzwald. Auf einer langen einsamen Wanderung mit Bernd Arnold hat mich der Winter
ein wenig melancholisch gemacht und ich musste lange darüber nachdenken.
Der alte große Wald vom Holländermichel hat mir
keine Ruhe gelassen ...
31.01.2017: Januar im Elbsandstein
Winterbild von Bernd Arnold
Sächsische Schweiz: Wandern im Winter geht nicht, Nebensaison, kein Schnee? Das stimmt so nicht ganz. Die „Wintereigenart“ des Elbsandstein lautet,
„man muss die Feste feiern, wie sie fallen“. Abwarten, bis Schnee kommt, wenn, dann raus zum Wandern.
Genau das ist jetzt der Fall. Es liegt ordentlich Schnee, also schnell entschlossen los.
Hier Rolf Böhms Wintertipps zum Wandern in der Sächsischen Schweiz:
01.01.2017: Ein fröhliches und gesundes 2017
mit vielen Entdeckugen, vielen Wanderungen auf allen großen und kleinen Wegen — und
niemals verlaufen, mit oder ohne Böhmwanderkarten. Das wünsche ich dem gesamten Wandervolk.
Das passende Bild dafür erhielt
ich soeben von Rainer Rönsch aus Dresden aus Rückenhain (Ortsteil von Glashütte):
2016
06.12.2016: Ende meiner Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Wegekonzeption bei der Nationalparkverwaltung
Bernauer Wochenblatt, 05.07.1864
Von 2006 bis 2016 war ich als Bad Schandauer Stadtrat Vertreter der Kommunen
in der Arbeitsgruppe Wegekonzeption bei der Nationalparkverwaltung.
Nun wurde ich auf Betreiben des sächsischen Landes-Naturschutzes aus dieser Arbeitsgruppe entfernt.
Mehr dazu ...
28.11.2016: Altendorfer Dorfbachklamm in Gefahr?
Seit meiner letzten Wegekommission
kocht die Gerüchteküche, dass die Altendorfer Dorfbachklamm dichtgemacht werden soll,
vgl. u. a. auch hier.
In der Arbeitsgruppenversammlung hat die Nationalparkverwaltung allerdings nur vorgetragen, dass die
danebenliegende Steinbrecherstiege reaktiviert werden soll. Freilich sei der Erhaltungszustand der
der Steiganlage der Dorfbachklamm langfristig bedenklich ...
Alte Dorfbachklamm-Stufen aus Hermann Lemmes Zeiten (Bild: Axel Mothes)
Wer nun allerdings der Nationalparkverwaltung Wegerückbauabsichten unterstellt,
liegt falsch, denn das Grundstück gehört neuerdings zum Stadtwald Bad Schandau, der dort freilich Nationalpark ist. Die
„Pflicht zur regelmäßigen Überwachung und Prüfung von Ingenieurbauwerken nach DIN 1076“ hat aber
„allein der Eigentümer,“ so die Nationalparkverwaltung.
Na, mal sehen, wie sich das entwickelt. Mal überlegen, was es für Szenarien geben könnte:
Fazit: Kurzfristig ist die Altendorfer Dorfbachklamm nicht in Gefahr. Langfristig müssen sich aber alle Beteiligten Gedanken machen. Dass die Nationalparkverwaltung
auf ausstehende Unterhaltungsarbeiten hinweist, sollte man ihr nicht zum Vorwurf machen.
15.11.2016: Was ich sonst noch so mache ...
In letzter Zeit ist es etwas ruhig um mich geworden, das lag daran, dass mein Onlineshop-Betreiber seine Software umgestellt hat.
Ich krieg von dem immer eine Datei und muss zusehen, wie ich damit klarkomme. Plötzlich werden Bestellungen von „Nikolsdorfer Wänden“ und „Festung
Königstein“ nicht mehr erkannt. „Bastei“ und „Brand-Hohnstein“ funktionieren aber nach wie vor prima. Ich bin fast wahnsinnig geworden.
Tja, in „Wände“ und „Königstein“ sind Umlaute drin. Und die kommen neuerdings in UTF-8 reingeschneit. Die verschiedenen ä-ö-ü-ß-Codes, mit denen wir
uns die letzten Jahrzehnte rumgeärgert haben, hatten wenigstens noch den Vorteil, dass ein Zeichen immer noch ein Zeichen war.
Nun wird aber ein Umlaut in 2 Bytes abgelegt, wodurch die Zeichenketten auch noch ihre Länge verändern. Hab aber alles rausgekriegt.
Im Prinzip ist es ganz einfach. Man nehme den Unicode von dem „ä“, teile ihn durch 64, runde ab und erhält den höherwertigen Teil,
der mal 64 vom Zeichencode abgezogen, gibt den niederwertigen Teil. Höherwertiger Teil + 192 gibt Byte 1, niederwertiger Teil + 128
gibt Byte 2. Das „ä“ steht auf Codeplatz 228, wer 195 und 164 rausgekriegt hat, hat richtig gerechnet.
Klar sagen die Softwarefritzen dann, Unicode, kein Problem, den gibts schon paar Jahre und dafür gibts „Bibliotheken“.
Einwandfrei, danke für den Tipp, das hat mir aber jetzt geholfen bei meinem Onlineshop.
So, jetzt muss ich aber wieder bissl Karten zeichnen. Die „Nikolsdorfer Wände“ müssen schnellstens aktualisiert werden, die sind nämlich ausverkauft.
Ein schöner Kaufmann bin ich, der vor lauter Softwarewartung keine Zeit mehr für den Wareneinkauf hat.
01.11.2016: Endlich ist wieder November ...
November, kein Wandermonat? Der November ist mein Lieblingsmonat zum Draußensein. Und das aus drei Gründen. A) denken alle,
nee, Wandern im November, besser nicht, also ist man da schön alleine in der Natur. B) ist der November entgegen seinem Ruf
(das derzeitige Wetter bestätigt die Ausnahme von der Regel) oft doch noch ganz schön. C), schließlich, alter Topographentrick von Ruske und Prendel,
es ist kein Laub mehr auf den Bäumen und da kann man ausgezeichnet kartieren.
Also raus, heute ist die Gegend um den Ameisenweg in den Schrammsteinen dran, wo es diese sagenumwobene Postelwitz-Exklave gibt ...
26.07.2016: The Peoples Republic of K. V. Fernblick 1977
Hinterhermsdorf und die Weltgeschichte II
Hoppla, Deutschland doch nicht größer geworden? Na einwandfrei, dann endlich ...
... ein eigenes Land gründen ...
11.07.2016: Hinterhermsdorf und die Weltgeschichte
Deutschland erstmals seit 1871 größer geworden
Seit Jans Zeiten sind die Hinterhermsdorfer schon immer ein Völkchen für sich. In Hinterhermsdorf schafft man es immer wieder, die Weltgeschichte durch Trotz zu
ignorieren und somit allen Unbilden zu widerstehen. Jetzt haben sie es sogar geschafft,
stärker, als zwei Weltkriege zu sein. Wie sowas geht?
[Diesen Aufsatz gibt es nicht mehr.]
12.04.2016: Arbeitsgruppe Wegekonzeption bei der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz
Am 12. April fand sich die AG Wegekonzeption zu ihrer turnusmäßigen Frühjahrsversammlung 2016 zusammen,
mehr hier.
08.04.2016: Entdeckung einer alten Wegemarke
Jeden Tag gehen ganz viele Menschen achtlos daran vorbei. An der alten Wegmarke des „Saarschlesischen“ in Königstein. Ich bedanke mich herzlich bei
Isaak Gregor Scherz, Königstein für die (Wieder-)Entdeckung eines kleinen Andreaskreuzes in Königstein gleich am Bahnhof, an der Tourist-Info des
Tourismusverbandes Elbsandsteingebirge am Reißiger Platz.
Mehr: Die Geschichte des Weges hinter der alten Wegemarke.
Wass wir schon immer wissen wollten, uns aber nie zu fragen getraut haben –
wo wir sind, im Wald: www.sightsmap.com zeigt uns – wir sind fast überall.
Wo laufen wir eigentlich rum, wenn wir draußen sind?
Draußen in der Natur, fernab von Menschheit und Zivilisation? Ob das überhaupt jemand weiß? Klar. Denn wir haben da ja unsere elektronischen Piepsmühlen da immer dabei. Deshalb
sind wir dort gar nicht so unbeobachtet, wie wir immer denken. Und so gibt es diese schöne Karte, die uns zeigt, dass es die Häntzschelstiege in ein paar Jahren
schon zu einem Bekanntheitsgrad geschafft hat, für den Lichtenhainer Wasserfall und Kuhstall 250 Jahre gebraucht haben.
sightsmap funktioniert aber auch außerhalb der Sächsischen Schweiz, überall in der Welt. Überall, wo wir denken, das wären ganz die letzten
unberührten Refugien der Natur: Patagonien, Anchorage, Mt. McKinley, Neuseeland, nichts wie hin, ehe das dort auch noch überlaufen wird – Pustekuchen:
Überall dort haben wir vielen Touris es in sightsmap bereits schon schön gelb gemacht. Wer wirklich mal ganz alleine im Wald sein will,
für den gibt es natürlich auch noch genug Platz: Dahlener Heide; Nochtener Sümpfe; Hohenleuben, Langenwetzendorf, Zeulenroda-Triebes, einfach hinter der Göltzschtalbrücke links rein;
Naturpark Dübener Heide; Wulfener Bruch und Teichgebiet Osternienburg; Kyllburg, liegt hinter Bitburg, was wir nur vom Bier her kennen.
Oder Knüllgebirge. Dort gibt es einen uralten Höhenweg. Der heißt Alte Straße, geht da 30 Kilometer
immer auf dem Kamm lang. Wie der Rennsteig. Blos viel weniger überlaufen. Da kannst du tagelang mit deinem Bergzelt
langmachen, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Abends brätst du dir ein paar Pilze. Und Ranger gibt es dort auch nicht.
Verrückt. Gleich hinter Bad Hersfeld, mitten in Deutschland. Wehneberg hoch, dann links rein.
Blos ... wer kennt das schon? Knüllgebirge. Die Leute müssen da ja immer blos andauernd die Annapurna-Runde langmachen ...
2015
08.10.2015: Spuren lesen, Pfade finden
Unsere Wege ändern sich, fortlaufend, langsam, aber beständig. „Da wächst alles zu, wegen dem Nationalpark“, ist die eine Meinung.
„Es laufen da immer mehr Wanderer durch den Wald und es wird immer schlimmer mit der Beunruhigung der Landschaft“ die andere. So richtig stimmt aber beides nicht, denn
in Wirklichkeit gibt es viel mehr Faktoren, die unsere Wege verändern. Wie man das herausbekommt? Einfach die Wege genau anschauen.
Im Frühjahr 2015 habe ich das Schrammsteingebiet ausgiebig kartiert, denn nach 2006 (zur 6. Auflage) war nun (für die 8. Auflage; bei der
7. Auflage gab es „nur“ einzelne Nachträge) mal wieder eine flächendeckende Überarbeitung dran. Dies nehme ich zum Anlass, einmal ganz ausführlich von
meinen Geländearbeiten zu berichten.
Was ich im Gelände mache und was mich bei unseren Wegen umtreibt.
Wanderkarte jetzt auch streckendiensttauglich
Auf meinen Detailkarten habe ich auch bisher schon ausgewählte Eisenbahnsignale eingetragen. Erfahrenen Betriebseisenbahnern
war freilich aufgefallen, dass es hier Lücken gibt. Insbesondere fehlende Hauptsignale gehen natürlich keinesfalls in Ordnung.
Bei der 7. Auflage meines Titels „Die Bastei 1:10000“ habe ich das nun abgestellt und ganz genau recherchiert. In der Karte sehen Eisenbahnsignale nun folgendermaßen aus:
Überleitstelle Rathen
Wie man sowas rauskriegt? Strecke ablaufen ist schwierig, ebenso Mitfahren auf einer Lok. Ideal zum Recherchieren haben sich aber die Führerstandsmitfahrten erwiesen,
die es jetzt auf Youtube gibt.
Die roten und gelben Signaturenzusätze sind stilisierte Mastschilder, an denen man den Signalcharakter detailliert ablesen kann. In der Natur sehen die wie folgt aus:
Danke ThomasGLS.
Triebfahrzeugführter aber bitte beachten: Haupt- und Vorsignale, Blöcke, Gleisanlagen, Überleitstellen und Schutzweichen wurden vollständig nach besten Quellen
recherchiert. Dennoch sind geringfügige Unkorrektheiten nicht völlig auszuschließen. So haben sich z. B.
Vorsignal-Wiederholer als nicht maßstabsfähig erwiesen und erscheinen nach wie vor nur in Auswahl. Auch weiterhin gilt der Grundsatz: Die Wanderkarte kann die Streckenkenntnis nicht
vollständig ersetzen. Verlassen Sie sich beim Führen eines Triebfahrzeuges nicht ausschließlich auf ihre Wanderkarte.
Erwerben Sie bitte rechtzeitig Streckenkenntnis, bevor Sie mit Ihrem Zug das Gebiet einer Böhm-Wanderkarte befahren.
01.08.2015: Vertrauensbildene Maßnahmen bei Wespen beim Wandern
Mit den Wespen leben
Zur Zeit gibt es massenhaft Wespen. Überall. Schlimme Plage? Alle wegjagen? Tot machen?
Das wirst du nicht schaffen. Was kann man also tun? Versuchen, mit den Wespen auszukommen. Wespen sind klug, friedlich, allerdings auch wehrhaft. Sie stechen niemals aus Bosheit, zum Ärgern oder
Blutsaugen. Eine Wespe sticht nur, wenn sie Angst hat. Dann aber entschlossen und schnell. Outdoor gibt es hier vier Szenarien:
1. Nicht nervös Rumfuchteln. Du sollst nicht denken, die Wespe wäre eine Fliege, und sie versuchen, mit Rumfuchteln zu verjagen. Die Wespe kriegt da ganz
schnell die Panik: Bevor sie versucht, zu türmen, sticht sie zu. Da warst du dann aber selber schuld an dem Stich. —
Besser, okay, ich sehe ein, das bedarf bissl
Überwindung, – wenn du so ein Tier bei dir im Gesicht bemerkst, wie es
langsam von der Nase unter dem Auge Richtung Ohr krabbelt: Still halten, krabbeln lassen. Was sagt der Hundehalter wenn er mit großen, unangeleinten Hunden kommt? „Die tun nichts.“ —
Das stimmt. Du wirst dir da zwar zunächst ein bissl wie ein Schlangenbeschwörer beim ersten Mal vorkommen. Es ist eine vertrauensbildende Maßnahme. Denn du wirst merken: Die sticht wirklich nicht
und ist bald wieder weggeflogen. —
Wenn du sie wegjagen willst:
Langsam, ganz langsam mit großer Handfläche nahe an die Wespe dran, vorsichtig. Das täuscht der Wespe ein großes Luftschiff vor, was sich da langsam nähert.
Berechenbar. Daher ungefährlich. Und sie wird wegfliegen. — Tipp für Anfänger: Das erstmal mit einer Wespe auf dem Arm üben.
2. Wespe im Mund. Hier klare Ansage: Essen und trinken ist, wenn Wespen da sind, sowas, wie im Straßenverkehr über die Straße gehen. Da
passt du doch auch auf. Also: Immer gucken, ob da nicht eine Wespe auf deinem Brot oder deiner Tomate drauf ist. Beobachten. Bierdeckel auf Limo oder Bier. Aber dann trotzdem immer nochmal nachgucken,
ob da nicht eine reingekrochen ist.
3. Wespe im Hosenbein. Schließlich verfangen sich die Viecher leicht in unseren schlabberigen Sommerkleidern, Hosenbeinen, T-Shirt-Ärmeln. Dort können sie
sehr schnell Platzangst kriegen und stechen. Das passiert, und dagegen ist man am Machtlosesten. Bedenke aber: Das ist für die Wespe viel schlimmer, als für dich. Denn nur in
den wenigsten Fällen kommt sie da wieder lebendig raus.
4. Wespennest in der Nähe.
Schließlich: Es sind plötzlich sehr viel Wespen da. Sagen wir, mehr als 20. Dann bist du in der Nähe von einem Wespennest. Da hilft nur eins: Selber abhauen. Ein paar Meter weg und du hast
meistens Ruhe.
Schlimm ist der erste Wespenstich für kleine Kinder. Man merkt das an diesen markerschütternden Schreien im Gasthaus am Nebentisch. Dann sofort Notarzt, Rettungshubschrauber, Anti-Allergietest?
Quatsch. Das geht schon deshalb nicht, weil es viel mehr Wespen gibt, als Notärzte und Hubschrauber. Jeder von uns hat irgendeinmal zwischen seinem zweiten und sechten Lebensjahr seinen ersten
Wespenstich abgekriegt. Das ist immer wieder ganz ganz schlimm. Schön, wenn Mutti oder Vati dann ganz ganz – toll trösten.
12.08.2015: Die Bastei 1:10000
Soeben ist eine neue Auflage meines Titels „Die Bastei 1:10000“ erschienen.
Wieder hat sich da eine Menge geändert, vom neuen angelegten Radweg neben der Basteistraße über das SteinReich bis zur Kunstmeile in Wehlen. Wege wurden asphaltiert, andere Wege sind
verfallen und zugewachsen. Es gibt neuerdings einen Rapunzelturm, einen weitgehend unbekannten Liliensteinblick hinter Grögers Gut, einen Sarg des Eremiten im Uttewaldergrund,
den mir Helmut Venus, der Lohmener Kreiswegemeister mitgeteilt hat. Und viele andere kleine Dinge am Wegesrand, die
oft auch für mich neu waren.
11.08.2015: Elbe-Niedrigwasser: Pegel Schöna 64 cm.
Es muss nicht immer Hochwasser sein. Zur Zeit haben wir
ein extremes Niedrigwasser in der Elbe:
(Am 16.07.2015 8:15 waren es 75 cm).
Zum Vergleich: Das war die Kirnitzsch am 07.08.2010. 80 Kubikmeter/Sekunde.
Ist das nicht schon ein bisschen verrückt, weniger Wasser
in der Elbe, als in der Kirnitzsch?
Dazu gleich mal ein Wandertipp (oder Badetipp): Die Elbe mal wieder als Furt benutzen und einfach durchlaufen. Das ist zwar etwas übertrieben,
man muss in der Flussmitte schon noch ein paar Meter ordentlich schwimmen um an das andere Ufer zu kommen, wobei man auch ganz schön stromab abtreibt.
Aber: Das Flussbett ist über weite Strecken trocken, im Prinzip ist es nur noch die Fahrrinne, in der ordentlich Strömung ist.
Es ist erstaunlich, wie schmal unsere Elbe sein kann.
Siehe hierzu auch: Meine Hochwasser-Themenseiten
02.07.2015: Caspar David Friedrich und der Erzgebirgsbasistunnel
Berge sind nicht nur Berge sondern auch Symbole. Warum sonst würden wir sie besteigen? —
Wie vielleicht bekannt ist, habe ich es auch ein wenig mit Friedrichscher Symbolik.
Altes Zeug? Was für den Kunsthistoriker? Nahezu baff war ich, als mir soeben
(Kontext Bahnlärm im Elbtal) das
SMWA-Video „Neubaustrecke Dresden-Prag“ über den Weg lief und ich dort
ab Minute 3:40 Caspar David Friedrichs Böhmische Berge reingeschnitten vorfand:
Wow. Musste ich gleich in meiner Friedrich-Seite von 2011 einlinken. Ganz nach ganz unten scrollen.
Das ist eindeutig der Friedrich aus dem Albertinum. Kaum zu glauben.
01.05.2015: Die kleine Fichte hat wieder Maiwuchs angesetzt
Jedes Frühjahr gehe ich einmal in den Uttewalder Grund, um mir „meine Fichte“ anzusehen.
Die Fichte hat sich vor ein paar Jahren auf einem riesigen alten abgestorbenen Baumstumpf in zwei Metern Höhe ausgesät und ist dort angewachsen.
Irgendwann wird der Baumstamm auf dem sie hochwächst, verfault sein. Das Ganze wird runterbrechen und die kleine Fichte sicherlich mit in den Tod reißen.
Doch jetzt hat die kleine Fichte erst wieder einmal kräftig Maiwuchs angesetzt. Eine winzige Chance hat sie: Wenn ihre Wurzeln noch
ein paar Jahre kräftig wachsen und der Stumpf noch ein paar Jahre hält. In so altem Holz sind ja viel Nährstoffe drin ...
Mal hinwandern. Der Baum ist leicht zu finden. Vielleicht 20 Meter vor dem Freundschaftsstein, wenn man von Wehlen kommt, links am Weg. Eine Viertelstunde weiter
gibt es Schwarzen Steiger in der Waldidylle.
Ich bedanke mich herzlich bei Christina Müller-Kopprasch für das Bild.
Man kann in dem Gebiet überhaupt wunderbar wandern. Meine Geheimtipps
sind das Kehlloch und der Wolfsberg-Weg. Einsam. Kennt keiner. Weil alle immer nur auf die Bastei rammeln müssen. Wer achtet da schon auf so einen kleinen Baum ...
29.04.2015: Ilse-Ohnesorge-Weg eröffnet
Sebnitz ist die heimliche Wanderhauptstadt der Sächsischen Schweiz. Am 29. April wurde in Sebnitz wurde ein neuer Wanderweg ausgewiesen, der Ilse-Ohnesorge-Weg.
Hier das Eröffnungsfoto mit OB Mike Ruckh und Gunter Seifert, dem „Vater des Weges“:
Ich bedanke mich herzlich für die Einladung zur Wegeröffnung (und beim
Bergverlag Rölke für das Bild).
Bleibt nur noch eins – Den Weg in die Karte einzutragen:
Schon passiert.
01.03.2015: Neuerscheinung: Damit unsere Wanderwege immer gesund bleiben.
Es ist keinesfalls selbstverständlich, das Wanderwege immer gesund sind. Darum gibt es Dr. Böhms Praxis für Wanderweg-Heilkunde.
Und dies nicht nur online, sondern dank des Hallenser Stiegenbuchverlages jetzt auch als gedruckte Ausgabe.
In dem fundierten Praxis-Ratgeber werden 13 Wegekrankheiten erstmalig beschrieben und in
ihrer Pathologie, Symptomatik, Diagnostik und Therapie wissenschaftlich abgehandelt.
Auf Grund der Themenspezifik ist es zunächst aber nur eine ganz kleine Auflage. Es lohnt es nicht, den Titel in den Shop aufzunehmen.
Das Heft ist aber zu Fuß bestellbar, Preis 5,80 €, zzgl. 4,00 € Versand.
Dr. Böhms Praxis für Wanderwege-Heilkunde. Damit unsere Wanderwege immer gesund bleiben. 24 Seiten, DIN A4. Halle (Saale): Stiegenbuchverlag. 5,80 €
Anmerkung: Am 03.02.2021 auf den 01.03.2015 datiert, das ist aber nicht sicher.
2014
18.11.2014: Flex, Hilti, und raus ist das olle Zeugs
Foto: Privat
Soeben erhalte ich von [censored] die Nachricht, dass die Adlerlochstiege abgebrochen worden ist.
Und schon kursieren wieder Vermutungen, dass das die Nationalparkverwaltung gewesen sei. Einspruch Euer Ehren, das kann
eigentlich *) gar nicht die Nationalparkverwaltung gewesen sein. Denn dann hätte ich von diesen Plänen doch in der
Wegekommission erfahren. Nee, in der Wegekommission haben wir uns letztens
nur so um Formalia gekümmert. Die Adlerlochstiege war da kein Tagesordnungspunkt.
—
Hm. Was machen wir nun? Protestieren? Mail an die Nationalparkverwaltung? Oder gar an den Umweltminister? Nachhaken, wieso das nicht in der Wegekommission
behandelt wurde? Rummeckern, uns aufregen? — Ach Quatsch. Das machen wir Wanderer am Allerbesten
unter uns aus (Achtung, viel Text).
*) Es sei denn, es wäre jemand von dieser „Macherfraktion“ der Nationalparkverwaltung gewesen, die es da angeblich geben soll.
Die da nicht groß fackeln und einfach kurzen Prozess machen. Nicht groß fragen. Flex, Hilti, und raus ist das olle Zeugs. Und das wars dann gewesen. —
Was sagt man zu sowas? So ein Naturschutz: Nein, danke.
15.11.2014: Pilgern. Mal was anderes
Es muss nicht immer Wandern sein
Was waren dass noch für Zeiten, als Theodor von Heuglin – angeregt durch August Petermann – 1861 auf Entdeckungsreise
nach Innerafrika gegangen ist. Petermann hat da dann Stielers Handatlas drausgemacht, für uns ist das heute die
Entdeckung Afrikas. Wie haben sich die Zeiten geändert, Afrika, du meine Güte, das buchst du heute
im Reisebüro. —
Doch natürlich kann man auch heute noch quer durch Deutschland laufen. Beispielsweise auf dem
Ökumenischen Pilgerweg.
Auf dem Ökumenischen Pilgerweg kommt man ganz gut von Görlitz bis Vacha, kurz hinter Eisenach.
Dann hat man aber ein Problem. Es gibt ab Vacha keinen Pilgerweg, der mal so einfach weiter zum
Elisabethpfad führten würde,
auf dem es weiter nach Marburg und Köln geht.
Da heißt es, erstmal „querbeet“ bis Bad Hersfeld queren. Dort kommt man in eines der unbekanntesten
Gebirge Deutschlands, das Knüllgebirge. Dort gibt es einen Kammweg, die „Alte Straße“, also eine Art Rennsteig,
denn aber niemand kennt. Dreißig Kilometer am Stück. Ausschließlich Wald. Kein Ort, kein Mensch, kein
Gasthaus, kein Quartier. Nur Wald und Natur. — Kann nicht sein? Gibts nicht in Deutschland? Gibts doch.
Mitten in Hessen, gleich nördlich von Bad Hersfeld. Am Wildpark Knüll Allmuthshausen ist dann der Elisabethpfad erreicht. Auf nach Köln.
(In Bad Hersfeld machen übrigens die ganzen bei
Amazon bestellten Böhmwanderkarten Zwischenstation. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.
15.12.2023: Wegbeschreibung aus dem Netz genommen, gekürzt.
Es gibt ein neues Video von der Stativkarawane: (ex Link "http://stativkarawane.de/irrlichter.html") Irrlichter.
Auf sowas musst du erst einmal kommen. Mitten in der Nacht auf
die Tante zu klettern.
03.09.2014: Felssturz im Kirnitzschtal
Am 2. September 2014 um 5:45 Uhr gab es plötzlich ein großes Gerumpel und dann einen neuem Klettergipfel im Kirnitzschtal.
Die „Eintagsfliege“. Haargenau mittig auf der Kirnitzschtalstraße. Linke Flucht exakt Außenkante Straßenbahnschiene.
Wenn die Kulissenbauer von J. R. R. Tolkien da einen Bauschaum-Felsen so auf die Straße gesetzt hätten, hätte der Regisseur gesagt: Nee, Jungs,
nochmal. Das sieht zu unnatürlich aus.
Drei Viertel ihres Daseins blieb die „Eintagsfliege“ unbezwungen. Erst gegen 22:30 Uhr ist sie erstbestiegen worden:
Erstbegeher Stefan Gernert vom K. V. B. Buschmühle 1997.
Der Alte Weg ist die Südkante. VIIa, seilfrei, Rotpunkt.
Um am 3. September 7:15 Uhr dann ...
Na, Eintagsfliege eben.
So etwas passiert nicht alle Tage. — Aber was heißt hier „nicht alle Tage?“ Mittig auf die Kirnitzschtalstraße. Mit
1,50 m Rand rechts und 1,60 Rand links von der Fahrbahnkante. So einen Batzen. Aus 150 Meter Entfernung auf 5 Zentimeter genau hinzuschmeißen.
Das muss man sich mal vorstellen. Das musst du erst einmal draufhaben. Volltreffer.
Das ist eine Schussgenauigkeit von 1:3000. Das ist so, als ob die dem Paris-Geschütz von 1916 auf 40 Meter genau geschossen hätten. Oder mit so einer Kanone
von der Festung Königstein runter durch einen Hula-Hopp-Reifen. Und das mit 70 Tonnen.
In dem ganzen Dreißigjährigen Krieg, Erstem und Zweiten Weltkrieg zusammengenommen, hat es keine einzige Granate gegeben,
die mit so einer Präzision eingeschlagen ist.
Ja und dazu noch ist hier alles total friedlich abgelaufen.
In zehntausend Jahren passiert so etwas nur ein einziges Mal. So etwas schaffen wir Menschen mit unserer Technik – niemals.
Die Sächsischen Bergsteiger werden den Namen der Eintagsfliege noch in Generationen in die Welt hinaustragen.
Bis 23.Oktober war die Kirnitzschtalstraße dann noch voll gesperrt.
09.05.2014: Naturbewusstsein 2013 – Studie des Bundesamtes für Naturschutz
Es gibt eine neue Studie des Bundesamtes für Naturschutz:
(ex Link
"http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/gesellschaft/Naturbewusstsein/Naturbewusstsein_2013.pdf")
Naturbewusstsein 2013.
Im Rahmen eines Interviews mit Bundesumweltministerium Barbara Hendricks werden Ergebnisse der
Studie wie folgt zusammengefasst:
„Naturschutz wird in der Öffentlichkeit auch mit Einschränkungen und Verboten in Verbindung gebracht
und zu Überraschung aller sagen die meisten Deutschen: Ja, da stimmt aber da ist gar nicht schlimm,
vielleicht sogar notwendig.“
(Detlef Reepen im Bayerischen Rundfunk,
(ex Link "http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/aus-landwirtschaft-und-umwelt/naturbewusstsein-deutschland-studie-100.html")
Mal wieder Verbote? Und – gar nicht schlimm? Könnte es vielleicht nicht auch sein, dass da
die Autoren der Studie ein klein wenig nachgeholfen haben? —
Wie so etwas gehen soll? Indem man Fragen stellt und den Befragten
Antworten in den Mund legt, die diese so gar nicht gegeben haben. Hier eine kritische Durchsicht und Entgegnung:
Naturbewusstsein 2013. Wie uns Wegverbote untergeschoben werden.
06.03.2014: 150 Jahre Felsklettern in Bad Schandau,
na — und in der Welt. Überhaupt! — Die Wiege stand hier in Schandau. Der größte Zahn, der
jemals im Elbsandstein
gezogen worden ist, war der Falkenstein, am 6. März 1864. Damals ging es los und heute steht es in der Wikipedia.
In der deutschen, aber auch die englische, spanische, russische, tschechische und italienische Wikipedia kennen keine
früheren Nachweise sportlichen Felskletterns. In der chinesischen Wikipedia steht irgendwas mit 1924.
In der französischen Wikipedia taucht ein „Walter Parry Haskett Smith“ auf. Also Perry Smith. Der saß
wegen Randalierens schon im Bad Schandauer Gefängnis. Das dann nach dem 2002er Hochwasser abgerissen worden ist.
Ja, und Fritz Wiessner war dann 1937 der Erstbegeher des Devils Tower, Wyoming.
150 Jahre. 1864. Das war 18 Jahre vor der Geburt meines Großvaters.
Am 6. März 2014, 9:30 Uhr lädt die Stadt Bad Schandau und die Bad Schandauer Kur- und Tourismus GmbH zu einer Festveranstaltung
auf den Bad Schandauer Nationalparkbahnhof ein.
Die Ausstellungstafeln sind auch schon fertig und ich durfte schon einmal einen kleinen Blick draufwerfen:
Klasse gemacht. Frank und Martin Richter haben da auch wieder viel geliefert. Und viele andere.
Die Ausstellung kommt dann in das Bad Schandauer Heimatmuseum. Also, mal wieder ins Museum gehen. Zu Frau
Bigge, die die schöne Ausstellung kuratiert hat.
27.01.2014: Frühling im Elbsandstein
Kein Mist, am 8. Januar habe bei uns die Vögel angefangen, Frühlingslieder zu singen. Am 25./26. Jaunar hatten wir
mal drei Tage -10 Grad, dann wurde es schnell wieder wärmer. Das war der Winter gewesen.
Zur Erinnerung: Letztes Jahr kam am 28. Novemer der schlimme Schneebruch und am 15. April lag immer noch Schnee.
Also keine Angst, da darf auch einmal ein Winter ganz ausfallen.
2013
10.12.2013: Deutschlandradio Kultur
Der Rundfunk war bei mir und Deutschlandradio-Autorin Leonore Lötzsch hat mich ein wenig an die Hand genommen.
(ex Link "http://srv.deutschlandradio.de/themes/dradio/script/aod/index.html?audioMode=2&audioID=3")
Textmanuskript
Khaatal, ja, das ist doch da ganz hinten im Kirnitzschtal. Der Oberlauf der Kirnitzsch im Böhmischen,
oberhalb der Oberen Schleuse. Meist fährt man da ziemlich schnell mit dem Rad durch.
Die Nebentäler Zeidlerbachtal und Wolfsbachtal sind dem Insider auch noch flüchtig bekannt.
Aber Käs und Brot? Das kleine Preußenlager? Die Wolfsburg? Die adoptierte Buche am Wolfsberg?
Das Kleine Wolfsbachtal? Das Langehorn. Und die vielen kleinen Nebengründe?
Nie gehört?
Dies ist eine wunderbare Landschaft, die es zu entdecken gilt
Das Khaatal
Und dafür gibt es nun die passende Karte: Das Khaatal
in einer Detailkarte im Maßstab 1:10000.
Sieben Wochen hat die Geländearbeit gedauert. Über ein Jahr habe ich an der Karte gezeichnet.
In der Titelkartusche hat der Sebnitzer Künstler Hansjörg Hübler
das Schwarze Tor eingefangen. Das Khaatal ist ein weitgehend unbekanntes Stück
Elbsandstein, dass wir eigentlich schon immer in unseren Herzen tragen.
Der Ladenpreis der Karte beträgt 5,80 € (145 Kč).
Der Titel ist ab sofort im Buchhandel erhältlich und besonders freue ich mich,
dass ich viele Händler in Hinterhermsdorf gewonnen habe.
Hintergrundinformationen zu dem neuen Titel
• Die Packungsbeilage: Was sonst noch auf der Karte drauf ist. Als PDF (1 Seite)
oder als Textdatei
• Weitere Informationen: Häufig gestellte Fragen. Als PDF (3 Seiten)
oder als Textdatei
• Und wer wissen will, wie die Karte entstanden ist,
für den gibt es hier die neuen Themenseiten: Ja, wie macht man eigentlich eine Karte ...
15.07.2013: Nationalparkakzeptanzstudie kritisch gelesen
Auf den Punkt gebracht.
Die Nationalparkverwaltung hat eine
(ex Link "http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/scripts/docF7ivWPKCh9E52/499/Summary%20Endbericht%20A&T%20S%C3%A4chsische%20Schweiz%202012.pdf")
Studie, die die Akzeptanz des Nationalparks bei der Bevölkerung zum Gegenstand hat, erstellen lassen.
Natürlich werden solche Studien oft in einem Stil verfasst, dass der flüchtige Leser denkt,
alles weitgehend okay – no problem, wobei gleichzeitig Kantiges durchaus, leicht schaumgebremst,
genannt wird. Grund also, sich für eine tiefgründige Lektüre etwas Zeit zu nehmen.
Andreas P. hat das im
www.sandsteinwandern-Webblog
für uns getan. Der Beitrag bringt es haargenau auf den Punkt. Was stimmig ist. Wo nachzuhaken ist.
Was man zwischen den Zeilen findet. Und in welche Richtung es geht.
Dazu übrigens sein Klasse Stil. Zitat
„Die Öknoranten werden wohl im Moment noch einen Nationalpark ohne Menschen für erstrebenswert
halten. Ob sich die Menschen erzwungener Maßen, aus Einsicht oder aus Desinteresse
aus der Natur zurückziehen – das ist ihnen dabei egal. Hauptsache weg.“
So etwas muss man wirklich dreimal auf der Zunge zergehen lassen.
Erstens, sich erzwungener Maßen
aus dem Nationalpark zurückziehen, na hallo?! Zweitens, was, Kinder, für eine putzige
Einsicht soll das denn sein, dank derer wir es vorziehen sollten, lieber zu Hause zu bleiben,
als in die Natur zu gehen?!? Ja und schließlich das Desinteresse. Sollte das nicht
viel eher ein Grund sein, sich auf dem höchsten Gipfel der Thorwalder Wände in den Wald zurückzuziehen und
bitterlich zu weinen – anstatt sich darüber zu freuen,
dass sich nun endlich „diese ganzen Horden“ aus dem Nationalpark verfatzt hätten!???
Link auf den Blogbeitrag von Andreas P.
Linktest 03.02.2021: Studie längst entschwunden. Natürlich kann nicht alles ewig
im Netz stehen. Bei so Studien wäre es aber schon interessant, langfristig
nachzuschlagen. Was was damals stimmig? Wo war damals nachzuhaken? In welche Richtung geht es?
Diese Fragen bleiben nun offen. Wissenschaftlich forschen heißt auch Wissen bewahren.
Wenn man eine Studie nur zur Garnierung von ein paar schnellen Presseinfos
macht und nach 3 Jahren löscht – dann
kann man sich das Geld auch sparen. Geschichtsvergessenheit ist nicht immer gut.
03.06.2013: Ach, das Hochwasser ...
... am 4. Juni war dann bei uns in Bad Schandau das Internet weg ...
Aktuelle Hochwasserlinks:
Tschechische Pegel: http://www.pla.cz/portal/sap/PC/ (Sehr gut erreichbar)
Achtung, ich glaube, das Hochwasserzentrum prognostiziert etwas zu hoch. So ist z. B. das
Mittel der Vorhersage (von Mo mittag) für Dienstag 01:00 Uhr Schöna 9,15 m.
Pegelonline meldet aber um 00:00 Uhr Schöna 7,86 m. Das ist immerhin eine
um 1,30 Meter zu hohe Vorhersage.
Pegelstände Schöna:
02.06.2013 20:00 6,18 m
Damit ist der Schandauer Marktplatz, und die B 172 ist unbefahrbar und die
Schandauer Elbbrücke gesperrt.
Postelwitz, Ostrau und Schmilka sind somit nur noch über das Kirnitzschtal
an die Außenwelt angeschlossen. Man kommt durch die Baustelle Neumannmühle durch.
Habe ich am Montag selbst nachgeprüft.
Zur Erinnerung:
Elbehochwasser 2002 war: Pegel Schöna 11,88 m – Wasserstand 4,28 m auf Schandauer Marktplatz
Wandertipp fürs Wochenende, 08.09.06.2013:
Zur Anreise hier die passende Hochwasserinfo als PDF und
hier eine Karte (1,6 MByte)
bzw etwas kleiner (400 KByte)
Die Karte stimmt, man kam wirklich überall hin, nur eben mit völligem Umdenken.
Der S-Bahn-Verkehr wurde allerdings doch recht schnell eingestellt.
Das Wetter soll schön werden, also mal wieder wandern.
Hochwasser kriegt man nicht jeden Tag geboten. 99,9 % der Sächsischen Schweiz liegen höher als 10 Meter über dem
Elbspiegel. Die sind überhaupt nicht vom Hochwasser betroffen. Dort geht das Leben ganz normal weiter.
Bitte bloß nicht denken, man würde da beim Wandern den „Rettungskräften“ im Weg rumstehen.
Der Tourismus ist hier der wichtigste Wirtschaftszweig. Und der ausbleibende Tourismus ist –
der allergrößte Hochwasserschaden! Anschließend ordentlich in ein Gasthaus einreiten.
Außer im Elbtal sind praktisch alle Gasthäuser geöffnet, und die freuen sich über Gäste.
Die Ostrauer Scheibe, die Schrammsteinbaude, das Forsthaus,
die Porschdorfer Einkehr, das Erbgericht in Porschdorf, das Panoramahotel Lilienstein, der Heitere Blick in Altendorf,
der Berghof Lichtenhain, Wachbergbaude, Erbgericht Cunnersdorf, Pension Polenztal, Rußigmühle. In
Hinterhermsdorf, Hohnstein, Kurort Gohrisch usw. usf.
Außer ins Elbtal, kommt man überall hin, Man sollte aber bitte nicht versuchen, mit Auto über Pirna – Königstein –
Bad Schandau anzureisen.
Und auch nicht versuchen, sich mit dem Auto „ins Kirnitzschtal durchzukämpfen“.
Detailinfos, wie Sie hier trotz des Hochwassers herkommen, habe ich wie gesagt, hier in dem
Info-PDF incl. Karte für Sie zusammengestellt.
Anmerkung nach dem Hochwasser: War tatsächlich so. Mir werden die wenigen Wanderer, die bewusst in dem
fast leeren Elbsandsteingebirge geblieben sind, noch lange in Erinnerung bleiben. Und eine 2013er Hochwasserseite gibt es inzwischen
hier.
08.05.2013: Neue Panoramatafel auf dem Großen Zschirnstein
Foto: Werner Kulik
Der entfernteste Berg, den man bei Super Sicht vom
Großen Zschirnstein aus sehen kann, ist die Tafelfichte im Isergebirge, 1124 m hoch, in 77 km Entfernung.
Es folgt der 58 km entfernte Jeschken (1011,6 m).
Milleschauer, Kletschen und Zinkenstein sind auch bei mittelguter
Sicht erkennbar.
Aber wer weiß das schon? Damit man die Berge findet, gibt es jetzt eine Panoramatafel auf dem Großen Zschirnstein.
Die Tafel ist 227,51×183,76 cm groß, 6 mm stark, einige Zentner schwer und stellt damit alle anderen
Aussichtspunkttafeln ordentlich in den Schatten.
Sie entstand in Trägerschaft durch Heimatverein und Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna.
Die Herstellung erfolgte mit freundlicher Unterstützung durch
die Betriebe Metallbau Löser Schöna,
ThyssenKrupp Schulte Radebeul,
PRETEC GmbH Dresden und
DH-Oberflächentechnik Pirna.
Mal durchkalkuliert, wäre ungefähr ein Kleinwagen dabei herausgekommen. Wenn das mal reicht. Dafür allen
Beteiligten, allen voran Herrn Löser – herzlichen Dank.
Die Zeichnung stammt aus meiner Feder.
Für den Kartographen war es eine reizvolle Aufgabe,
eine Zeichnung einmal für einen Wasserstrahl-Abrasivschnitt in Edelstahl
auszuführen. Mal etwas anderes als Papier.
Eine solche Tafel müsste man glatt einmal auf
das Matterhorn stellen.
Vielleicht mein nächstes Projekt.
Besonders gefreut habe ich mich auch über die unkomplizierte Zustimmung durch die
Nationalparkverwaltung (als Naturschutzbehörde im LSG) und
den Forstbezirk Neustadt als Grundeigentümer.
Bei der Bearbeitung war mir das Panorama
von Thomas Quaiser eine wertvolle Hilfe,
und nun ist sogar schon wieder ein neues Panorama veröffentlicht worden: Arne Rönsch, 14.05.2013. An diesen beiden
wunderbaren Panoramen bestätigt sich übrigens die Erfahrung, dass eine klare Sicht und eine schöne Sicht nicht
dasselbe sind. Das Quaiser-Panorama kann (entgegen der Einschätzung des Autors) sehr wohl mit heutigen
Aufnahmen mithalten, man vergleichen nur einmal den Lippenberg (zwischen Milleschauer und Kletschen).
21.05.2013: Von Heinz Höra erfahre ich, dass statt der Tafelfichte das 98 km entfernte Hohe Rad
der entfernteste Gipfel sein müsste, den man von Großen Zschirnstein aus sieht.
Also: Mal wieder auf den Großen Zschirnstein gehen. 561,74 m ist er hoch. Der höchste Berg der Sächsischen Schweiz.
Vielleicht sieht man sogar das Hohe Rad, das auf der Tafel nicht drauf ist.
01.05.2013: Neue Auflage Hinterhermsdorf
Endlich ist der Frühling da und passend dazu ist meine
Hinterhermsdorfkarte
(die einige Zeit vergriffen war),
ab sofort wieder lieferbar.
Was sind neue Trends und Änderungen?
Kaum zu glauben, was sich in so einer Karte ändern kann. Insgesamt gibt es übrigens 411 Änderungen.
Wer ganz genau wissen will, was sich alles geändert hat,
für den gibt es hier eine Differenzkarte ...
... und hier ein Laufendhaltungsprotokoll.
Vieles sind natürlich nur ganz kleine Änderungen. Das gehört aber dazu. Denn wenn man schon einmal mit
hohem Aufwand in der Örtlichkeit kartiert, sollte man es auch gründlich machen. Ein paar Jahre kann
man eine Karte schon einmal unaktualisiert lassen. Wenn man aber sehr lange gar nichts macht, dann ist die Karte
irgendwann völlig veraltet.
Nun freue ich mich, dass meine
Hinterhermsdorfkarte
wieder auf dem neuesten
Stand ist, so, als wäre sie gerade erst ganz neu gezeichnet worden.
15.04.2013: Neuerscheinung Pamir 1:100000
Leipzig ist nicht nur der Name der Stadt, sondern auch der Name eines Berges im Pamir.
Bereits zu Ost-Zeiten sind immer wieder Expeditionen in den Pamir unternommen worden,
oft ohne richtige Karten. 1989 sind vier Leipziger Bergsteiger zur Erstbesteigung eines Gipfels
aufgebrochen, dem sie zu Ehren ihrer Stadt den Namen „Pik Leipzig“ gegeben haben. Letztes Jahr waren sie
wieder dort. Daraus ist nun eine Karte entstanden, die ich soeben aus der Druckerei erhalten habe.
Pamir 1:100000 · Pik Lenin · Pik Leipzig · Westlicher Trans-Alai-Kamm
Presseinfo hier als PDF, als
.doc, sowie
als Textdatei.
14.04.2013: Auch lange nicht dagewesen: Der lange Winter 2013, der bis zum 10.04.2013 dauerte
So etwas war schon lange nicht mehr dagewesen. Am 14. März früh –10 °C, 19. und 21. März 15 cm Neuschnee und der bleibt liegen!
Palmsonntag, 24. März, früh –11 ºC. Tiefster Winter mit geschlossener Schneedecke auf dem Lilienstein.
Was für ein März! So einen späten Winter hatten wir noch nie. Das ist doch mal was ganz anderes,
als eine Polenztal-Märzenbecherwanderung. Bedeckt, trüb, es ist sehr kalt. Ostern mitten im Winter.
Bis Sonnabend nach Ostern (6. April) immer bedeckter Himmel, die Wiesen unten in Waltersdorf schon langsam schneefrei geworden.
Aber, ich traue meinen Augen kaum, oberhalb des Ziegenrückens,
auf den oberen Ebenheiten um Rathewalde, Hohburkersdorf, Ehrenberg, Lohsdorf, Goßdorf:
Tiefster Winter, die Felder nach wie vor voll schneebedeckt, Riesenschneehaufen, Nebel, Kälte, 2 Grad plus.
Sonntag, Montag, 7., 8. April kommt dann die Sonne. Es ist fast ein Wunder, wie hoch sie jetzt schon steht!
schlagartiger Riesenfrühlingseinbruch. Endlich!
Siehe auch die Bilder hier, vom 14. April 2013
Durchsicht 02.02.2021: So einen Winter hatten wir schon lange
nicht mehr. Wie ich mich erinnere, begann der
Winter mit sehr viel Schnee ab dem 27. November 2012, der auch sehr viel Schneebruch im Tharandter Wald verursachte. Und der Schnee
blieb fast durchgängig bis zum 10. April liegen. Nur Mitte Januar war für ein paar Tage alles weggetaut,
doch kurz darauf kam schon wieder viel Schnee. Die kurze Tauwetterphase im Januar sorgte übrigens dafür,
das alles mit einem kleinen Hochwasser abfloss, was letztendlich ein möglicherweise schlimmes
Frühjahrshochweasser verhinderte.
Ja stimmt das aber auch? Auf irgendeine Wetterseite gucken oder googeln ist sinnlos, viel zu viele Informationen.
Doch auf den Webseiten von Karl-Heinz Jetter aus Balingen ist alles schnell, perfekt und übersichtlich dargestellt:
01.03.2013: Surftipp - soeben entdeckt:
outdoor + survival + wandern + trekking = trotten: Trotten mit Hut.
Leider mittlerwiele Deadlink. Schon die Hütte, die die da vorn draufhaben:
Herrlich. Die musste ich mir gleich mal auf meinen eigenen Webspace raubkopieren. Für meine Hüttensammlung.
Zum Thema „Wolf im Elbsandstein“
(ex Link "http://www.trockenmaurer.de/wolfzone.html")
gab es eine Petitionsinitiative.
8986 Menschen haben sich mit ihrer Unterschrift gegen eine unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes in Sachsen
ausgesprochen. Am 31.01.2013 wurden diese im Rahmen einer Sammelpetition an den Petitionsausschuss des Sächsischen Landtages übergeben.
Nachtrag 10.02.2013: Es sind noch einmal 300 Unterschriften zusammengekommen.
Wolf II
Der Wolf einmal anders: Bevölkerungspyramiden zeigen auf instruktive Art die Auswirkungen von Naturkatastrophen,
Pillenknicken, Kriegen und ähnlichen Ereignissen auf die menschliche Gesellschaft:
Während Dresden langsam aus der demographischen Delle rauskommt, nimmt die Einwohnerzahl der Sächsischen Schweiz
weiter rapide ab.
Man kann die Sorge des Elbsandsteingebirglers in punkto Wolf auch ein wenig tiefenspychologisch deuten.
Die Königsteiner Grundschule, so heißt es, sei, bei den aktuellen Anmeldezahlen in ihrem Bestand
noch nicht gefährdet. Der ev.-luth. Kindergarten Bad Schandau wird allerdings gerade geschlossen.
Die Prossener Mittelschule haben wir vor ein paar Jahren dichtgemacht. Kein Nachwuchs mehr.
Wie werden unsere Bevölkerungspyramiden im Jahr 2026 aussehen? Hier eine Vorausschau.
Was den Menschen anbetrifft, habe ich auf das Landesamt für Statistik
(ex Link "http://www.statistik.sachsen.de/bevprog/Pyramide/kslksa.html")
zurückgegriffen:
Das werden die Exemplare der Art Homo sapiens doch schon ein bisschen
neidisch in Bezug auf
das Reproduktionsverhalten ihrer Kollegen der Species Canis lupus.
2012
01.11.2012: Anderswo aufgelesen
(Arndt Noacks Brockenbesuch im Herbst 2012)
15.10.2012: Der Nationalpark Harz holt uns ein
Nanu, schon wieder dicke Technik in den hintersten Ecken des Nationalparks?
Dr. Butter, der Chef der Nationalparkverwaltung, hat es schwer. So alt, wie der Bau ist der
Pfusch am Bau. Aber normalerweise schert sich kein Passant groß, wenn eine Baumaschine mal
einen Pflasterstein kaputt macht oder eine Lampe an einer Baustellensicherung nicht brennt.
Da meckert höchstens der Polier.
Im Nationalpark ist das anders. Wenn ein Rücketraktor ein kleines Stück Sandstein kaputt macht
oder ein DIN-unkonformer Dieselkanister im Wald rumliegt, hat Dr. Butter sofort eine gigantische Masse Aufpasser auf dem Hals.
Das geht rum wie ein Lauffeuer:
Am 01.10.2012 im MDR (Mittlerweile Deadlink:
"http://www.mdr.de/mediathek/themen/sachsen/video81112_zc-3595804e_zs-5cf04862.html"
Sächsische Zeitung Pirna (02.10.2012, S. 16.)
Vielleicht ist gar der gesamte
Nationalparkgedanke überholt? So eine brisante These von
Christian Helfricht.
Natürlich ist das widersprüchlich. Auf der einen Seite wird mit Großtechnik versucht
Stichwort „Entwicklungs-Nationalpark“ künstlich aus Natur Natur zu machen. Gleichzeitig projiziert man
die vermeintliche Apokalypse der gesamten Menschheit auf den kleinen Wanderer. Was dann aber auch für ein Zufall:
Nachdem die Holzvollernter abgezogen sind ist auch der kleine Pfad gleich mitverschwunden.
Ich zeichne gerade an einer Wanderkarte des Khaatals 1:10000 und bemerke in der Böhmischen Schweiz sehr
ähnliche Symptomatiken. Und übrigens auch im
Nationalpark Harz.
Es scheint tatsächlich etwas nicht zu stimmen mit unseren Nationalparks.
Rainer Brämer nennt das das „Bambi-Syndrom“:
Der Mensch kommt im Natur-Bild des Menschen nicht mehr
vor, so Brämer
bereits vor 10 Jahren: Widersprüche.
Die Jugend referiert Brämer mittlerweile
im Antiveganforum. Antiveganforum. Bambi-Syndrom. Weißwedel-Hirschkalb. Junge, Junge, was es so alles gibt.
Wenn ich wieder einmal ein bißchen Zeit habe, mach ich mit ein paar weitere Gedanken dazu und schreibe eine
eine neue Draußensein-Seite. Jetzt muss ich aber erst wieder einmal Karte zeichnen.
01.09.2012: Schwarzabriss im Nationalpark
Wenn man vom Winterberg in Richtung Zeughaus den Roßsteig entlangwandert,
kommt man am Katzenstein vorbei. Dort stand linkerhand immer ein kleines romantisches Blockhaus
ein kleines Stück mitten im Wald: Die Katzsteinhütte.
Die Hütte wird erstmalig im Meßtischblatt von 1932 verzeichnet. Vorher soll es in der Nähe eine
andere Hütte gegeben haben, in welcher ein Leierkastenmann gewohnt haben soll, dem
der Krinitzgrab-Mord zugeschrieben wird. Spätere Geschichten um diese Hütte
ranken sich um Förster, Bergsteiger und Grenzer, die hier bis 1961 einen einsamen Posten unterhielten.
Das war auch die Zeit, als das Stasi-Ferienheim Zeughaus gebaut wurde. Übrigens von
Knackis, die bei dem Aufstand von 1953 bei denen in den Kahn gegangen sind.
Die Katzsteinhütte wurde, wie soeben gemeldet wurde,
von der Nationalparkverwaltung abgerissen.
So eine olle Bruchbude weg - so mag man meinen, das ist nicht weiter schlimm.
Nur: Es ist nicht die erste weggerissene Waldhütte. Die Thorwaldhütte - weg.
Die Knorrehütte - weg. Die Dietrichsgrundhütte - übrigens erst vor ein paar Jahren mit einer
wunderschönen Holzschindeldeckung restauriert - auch abgerissen.
Kinder, offenbar steckt hier
System dahinter. Übrigens nicht nur im Elbsandstein, sondern auch anderswo,
z. B. im Nationalpark Harz. Aber das ist ein anderes Thema.
Foto: Privat. Datum nicht ganz sicher, Bilddatei letztmalig geändert 05.12.2012.
02.02.2021: Die Seiten datiert. Insbesondere Seiten, älter, als 2018 trugen oft kein Datum. Fast immer lies sich
ein Datum nach den Bilddaten ermitteln, das muss aber nicht immer ganz „gerichtsfest“ sein. Datierungen auf den
je 01. oder 15. eines Monates sind oft Schätzungen.
www.franzjosefadrian.de
Richtiger Strichcode: hinten ... -04-5
Hier eine Karte dazu
Link Höhenmodell, Kommentarbild (beschriftete Karte)
Als Indikatiorbild bezeichne ich eine Reliefdarstellung, die auf maximale Detailinterpretierbarkeit statt auf kartografische Übersichtlichkeit hin optimiert ist.
Passende Einkehr: Zeughaus.
Marco Angermann hat mir einen
Link geschickt, Wildnistudie Sachsen von BUND/Nabu.
Wir sind glücklich, dass wir hier an diesem Punkt angekommen sind und hier durch diesen Händedruck dokumentieren, dass dies eine offene Grenze sein soll,
eine Grenze, die zu einer Brücke wird.
Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
28.04.1990, zur Eröffnung des Nationalparks am Grenzübergang Großer Zschand
[5:40-6:10]
Ausdrücklich der Hinweis: Achtung Begehen von Grenzweg und Raingrund einschließlich dem Übergang vom Prebischtor nicht gestattet und das Ganze
natürlich auf deutsch und auch auf tschechisch.
Dr. Jürgen Stein, Nationalparkleiter
2005, nachdem sich die Nationalpark-Verwaltung dann etabliert hatte
[6:20-6:50]
Wir brauchen unbedingt ein Konzept für den Fall dass es brennt, ansonsten würde ich den Schmilkaern empfehlen, sich mal einen Notkoffer bereitzustellen,
falls mal evakuiert werden muss.
Reinhard Wobst, Sächischer Bergsteigerbund
Juni 2021, ein Jahr vor dem Waldbrand
[8:00-8:30]
Deswegen muss darüber gesprochen werden, wie in einer Zeit, wo es immer trockener wird, auch solche Nationalparks eine Zukunft haben.
Michael Kretzschmar, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
2022, während des Waldbrandes
[10:00-10:40]
Da muss grundlegend etwas geändert werden und die Frage ist, ob das im Rahmen des Nationalparks oder im Rahmen der bestehenden Verordnung überhaupt möglich ist.
Hanka Oswian, Bürgerinitiative Naturpark
2023, nach dem Waldbrand
[11:40-12:10]
Wenn man sich entscheiden will, dass diese Kernzone auch wirklich Natur ist, dann muss man auch ertragen, dass da drin Totholz ist, und dass das, wenn es brennt, abbrennt.
Wir würden da aber keine Feuerwehrleute reinschicken, denn Totholz ist vor allem eine hochriskante Unfallursache für Feuerwehrleute.
Armin Schuster, Innenminister des Freistaates Sachsen)
2023, bei der Waldbrand-Auswertung
[19:00-19:40]
Es wird mit Sicherheit wieder brennen, es ist nur die Frage, wie oft und wie dolle.
Uwe Daniel, Sächsischer Bergsteigerbund)
2023, Vorausschau in die Zukunft
[23:00-23:20]
Differenzbild Königstein 4 zu 5,
Differenzbild Hinterhermsdorf 4 zu 5.
Hinterhermsdorf und die Schleusen 1:10 000. 5. umfassend aktualisierte Auflage 2023. ISBN 978-910181-02-1. 8,80 €.
Alle Detailkarten der Sächsischen Schweiz 1:10000, sowie der Böhmischen Schweiz
Weitere Titel
Tatort: Bohrloch 1210, 300 m südlich von Nikolsdorf, „Bergwiese am Forsthausweg gegenüber einer Gärtnerei“
Tatzeit: 26.01.1963, später Nachmittag, kurz vor Feierabend
Wetter: scharfer Ostwind, bitterkalt
Die Tat: Entdeckung der Uran-Lagerstätte Königstein
Der Krimi: Helmut Tonndorf. Die Uranlagerstätte Königstein. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie 2001,
https://slub.qucosa.de/api/qucosa%3A1654/attachment/ATT-0/.
Ein gewaltiger Text, aber die Seiten 140ff. sollte man sich nicht entgehen lassen.
30.01.2023 *) Nochmals verschiedene Karten/OSM verglichen, Lage des Bohrlochs: Ab Straßenachse Nikolsdorfer Berg auf
Nordrandweg Walderlebniszentrum 38 m ostwärts (nach 33 m zweigt Mittelweg rechts ab, hier also noch 5 m weiter), dann 22 m
rechtwinklig nach links, nordwärts auf Wiese, zum Schluss nochmals 4 m rechtshaltend nach O.
(Weil der Nordrandweg nicht genau nach Osten führt, sondern mit 10° Abweichung nach ONO (Azimut 80°), führt der rechte Winkel ab Nordrandweg
nun nicht genau nach Nord, sondern nach NNW (Azimut 350°). Die 4 m führen wieder auf „den Meridian zurück“. – Man kann natürlich
auf dem Nordrandweg ab Straßenmitte statt 38 m auch 42 m abstecken und kommt dann nach rechtwinklig linkshaltend 22 m (ohne 4-m-Versatz) genau zum Punkt.)
24.02.2023 Ulf Roitzsch hat das Bohrloch aufgemessen
31.10.2022 Überarbeitung zum Reformationstag
Blick von der Hohen Straße, 25./26.07.2022, Sigrun Horschig, Lichtenhain
11.08.2022 V3, Abschlussstand Pit (noch auf Server, dafür „_v3“ an Bilddateinamen anhängen)
12.08.2022 V4, Pechofenhörner und Spitzhübel nach Hinweis von Uli Augst verbessert.
16.08.2022 V5, Schwarzes Horn, Richtergrotte, Meilerschlüchte, Förstersloch, Heringsloch, Queenengrund nach Hinweisen von Martin Schwarz, Ottendorf eingetragen.
https://www.pozary.cz/clanek/262929-les-u-hrenska-stale-hori-vyhlasen-je-zvlastni-stupen-poplachu-jeden-z-hasicu-byl-tezce-zranen/
Markus Ehrentrauts Blog
Feuerwehr CZ, Datum 01.08.2022 wählen
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Feuerwehr CZ
Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht:
Čap černý = Ciconia nigra = Schwarzstorch
Výr velký = Bubo bubo = Uhu
Hier der dazugehörige Bericht
Feldpostbrief aus der Ukraine 1917, Nr. 2, „den unruhigsten Punkt der ganzen Ostfront“
Feldpostbrief aus der Ukraine 1918, Nr. 1, „das Volk besteht aus dressierten Tieren“
Di-Do 9.30 bis 16.00 Uhr
Fr 9.30 bis 14.00 Uhr
Sa/So/Feiertag 13.00 bis 17.00 Uhr.
Quelle: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands, Band 8.
Hrsg. von Dr. Walter Schlesinger, Stuttgart: Alfred Kröner Verlag 1965, S. 313.
Händlerbestellungen (bitte über ) werden kurzfristig ausgeliefert.
Die Broschüre ist auch direkt (über ) bestellbar.
Protokoll vom 29.04.2021
Sächsische Zeitung 29.04.1991, S. 3
Dietmar Schubert bringt es auf den Punkt
www.felsenheimat.de: AG Wege
26.04.2021: Link Felsenheimat.
Karte Wanderung 2: Schwarzwandern im Schwarzbachtal
Karte Wanderung 3: Das unbekannte Herz der Sächsischen Schweiz
Karte Wanderung 4: Rathen und Polenztal einmal anders
Auch andere machen sich Sorgen:
Markus Ehrentraut (Felsenheimat)
Der Wegwächter (IG Stiegen)
Der Sächsische Bergsteigerbund (SBB)
Wegeliste, nach Gemeinde sortiert
Wegeliste, nach Alphabet sortiert (Register)
Auszug Hohnstein
Auszug Lohmen
Auszug Sebnitz
Zum Anlass der Erfassung (Hintergrund)
Man darf Feuer im Wald machen, wenn es der Forst erlaubt
Damit wir uns nicht falsch verstehen, selbstverständlich darf man kein Feuer bei Waldbrandgefahr machen.
Oft kommt es mir aber so vor, dass man vermeintlich durch Boofer verursachte Waldbrände nur zum Anlass nimmt,
den naturerlebnissuchenden Menschen in der Natur insgesamt zu vergrätzen und zu vergraulen.
Wie bereits ausgeführt: Von unseren Bußgeld-Boofern ist kein Feuer überliefert.
Die Straßenbahn aus dem Film „Der Vorleser“ vor dem Kirnitzschtalbahn-Depot
Obere Schleuse, sondern Lindigtblick, Raumberg,
Weißbachtal;
Schrammsteinaussicht,
auch mal Lehne, Hohe Liebe, Breite Kluft;
Kuhstall,
auch Reitsteig, Habichtsgraben, Ferkelschlüchte sind interessante Wege mit weniger Begängnis;
Bastei, auch mal Zscherregrund, Wolfsbergweg,
Knotenweg bewandern;
Brand, auch mal an
Kohlichtgraben, Forstgraben, Ochel denken;
Festung, auch
Quirl, Hirschke, Kohlbornstein sind eine Wanderung wert.
24.02. 02.03. 09.03. 16.03. 23.03. 30.03.
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Welt 79.331 88.948 109.578 156.400 332.930 693.224
Deutschland 16 150 1.139 5.833 26.220 57.298
Sachsen 0 0 12 130 653 1.795
Landkreis PIR 0 0 0 11 72 175
Bad Schandau 0 0 0 0 0 1
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05.04. 12.04. 19.04. 26.04. 03.05. 10.05.
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Welt 1.133.758 1.696.588 2.241.359 2.804.796 3.349.786 3.917.336
Deutschland 96.108 127.854 143.742 156.513 162.496 169.218
Sachsen 2.741 3.751 4.229 4.458 4.646 4.886
Landkreis PIR 255 298 317 332 336 347
Bad Schandau 5 5 5 6 6 6
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17.05. 24.05. 31.05. 07.06. 14.06. 21.06.
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Welt 4.525.497 5.204.406 5.934.936 6.663.304 7.690.708 8.708.008
Deutschland 174.355 178.281 181.482 183.979 186.269 189.822
Sachsen 5.115 5.221 5.309 5.330 5.346 5.408
Landkreis PIR 365 383 386 387 387 389
Bad Schandau 6 6 6 6 6 6
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Angabe evtl. auch ±1 Tag, Landkreis ab Juni auch ±3 Tage
Foto: Steffi Weinholdt
geht
ging bis zum 13.03.2020 auch anders: Mit der Eisenbahn.
7:23 U28 ab Porschdorf (Fahrkarte gibts im Zug für 4,30 €)
7:39 U28 an Sebnitz, dort Umsteigen in RB71
7:43 RB71 ab Sebnitz (Übergangszeit 4 min sind kein Problem, Triebfahrzeugführer wartet*)
8:09 RB71 über Neustadt (Zug wendet)
8:14 RB71 an Langenwolmsdorf
Ab Haltestelle Langenwolmsdorf leider erstmal 400 m blöde Straße Richtung Neustadt.
Am Bahnübergang runter ins Polenztal und da sieht man schon den Wegweiser und die
Wegemarke Rot-Punkt:
Wanderzeit: 4 3/4 Stunden
Getestet am: 08.03.2020
Fahrplan U28 Děčín – Rumburk
Fahrplan RB71 Sebnitz – Pirna
Gasthäuser am Weg: Knochenmühle, Bockmühle, Scheibenmühle (Biergarten im Hof),
Rußigmühle, Pension Polenztal, Waltersdorfer Mühle (Ausschank): Alle geöffnet.
Wanderkarte: Stolpen und das Stolpner Land 1:20000 – in allen Wirtshäusern erhältlich.
Da warens nur noch zwei.
Und dann gibt mal einen passenden
Felssturz, der die Hickelschlüchte „für den Wanderer zu gefährlich“
macht.
Da warens nur noch einer.
Und in der Richterschlüchte, könnte dann mal ein
„Birkhuhn-Auswilderungsprojekt“ eine größere Ruhezone erforderlich machen.
Da war dann auch der letzte Wanderweg weg..
Und dann ist die gesamte Hintere Sächsische Schweiz ein riesengroßes Totalreservat.
Alles Quatsch? Völlig übertrieben? Dann mal ins Polenztal gehen, da wurde „wegen Windbruch“
gerade der rechte Polenztalweg ausmarkiert und gesperrt. Wiedereröffnung: großes Fragezeichen.
Ich hab da so ein mulmiges Gefühl: Irgendwie hatten die schon immer geplant, den Zschand
dicht zumachen. Schon seit 1961, als da das Naturschutzgebiet aufgemacht wurde.
Schon 1953, als der Wiedemann und der Hartsch ...
Zu Gast in einer Geschütz-ten Landschaft
nach den Vortrag ist vor dem Vortrag. Hier ein kleines Andenken, das ich mitgenommen habe:
Ich war richtig bissl gerührt.
... und dazu jede Menge Räuber (für die Kinder zum suchen)
Langes Horn 1:2000. In memoriam Hans Brunner 1919–2018
Papier
– äh – HTML gebracht.
Ich benutze 11 Wegklassen von der Autobahn bis zu „ohne Weg“ und diese
„Vollklassen“ werden beim Kartieren noch einmal durch Halbklassen verfeinert.
Hartmut Landgrafs Reportage (oder Sandsteinblogger Nr. 3 (2017) kaufen)
Im Wald oder in einem Abstand von weniger als 100 Meter
vom Wald darf außerhalb einer von der Forstbehörde errichteten
oder genehmigten Feuerstelle nur mit Genehmigung der Forstbehörde
Feuer angezündet, unterhalten oder offenes Licht gebraucht werden.
Töten soll nur, wer zu Töten befugt ist.
Wer tötet statt seiner,
ist wie der Lehrling,
der das Beil schwingt an Stelle des Meisters.
Wer statt seiner das Beil schwingt,
zerhackt sich leicht die Hand.
(Übersetzung von Ernst Schwarz, Reclam 1978, in Duden-Orthographie)
11.08.2015, Pegel Schöna 64 cm, 69,9 Kubikmeter/Sekunde
Und in Marburg hatten wir
die große Freude Rainer Brämer
zu treffen. Aber das ist auch eine andere Geschichte.)
Pegel Schöna (Pegelonline): http://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=501010 (Sehr gut erreichbar)
Hochwasserzentrum Sachsen: http://www.hochwasserzentrum.sachsen.de/%E2%80%8E (Weil hier alle nachgucken, klappt es nur selten)
Webcam Königstein: http://www.koenigstein-sachsen.de/de/Koenigstein/Webcam
03.06.2013 02:00 6,38 m (+3,3 cm/h)
03.06.2013 06:00 6,65 m (+4,5 cm/h)
03.06.2013 12:00 7,03 m (+6,3 cm/h)
03.06.2013 18:00 7,44 m (+6,8 cm/h)
04.06.2013 00:00 7,86 m (+6,8 cm/h)
04.06.2013 06:00 8,41 m (+9,2 cm/h)
04.06.2013 12:00 8,83 m (+7,0 cm/h)
04.06.2013 18:00 9,56 m (+12,2 cm/h)
Das war meine letzte Onlinestellung. Am 4. Juni verschwand Bad Schandau für einige Wochen in einem
unheimlichen Internet- und Telefon-Blackout.
Elbehochwasser 2006 war: Pegel Schöna 8,88 m – Wasserstand 1,28 m auf Schandauer Marktplatz
Elbehochwasser Januar 2011 war: Pegel Schöna 7,46 m – Wasserstand 0,14 m unter Marktplatzniveau.
Hochwasser-Höchststand war dann am 06.06.: Pegel Schöna 10,65 – Wasserstand 3,05 m auf dem Bad Schandauer Marktplatz.
Straßenbahnen im Kirnitzschtal abgestellt, damit sie nicht im Depot
überfluter werden.
SRTM Georelief Map 1:100000 ·
Detailkarte des Georeliefs nach Daten der Shuttle Radar Topography Mission
Rolf Böhm Bad Schandau. ISBN 978-3-910181-93-9. Ladenpreis € 9,80
Ab sofort im Buchhandel.
November 2012
Dezember 2012
Januar 2013
Februar 2013
März 2013
April 2013
Ach herrje, herrjemine,
wenn ich auf den Brocken seh!
Die Pauschaltouristen wuseln,
und den Wandrer muss es gruseln.
Und vom Nationalparkspuk,
bleibt am Ende Lug und Trug.
Nicht zuletzt das Internet: www.sandsteinwandern.de.
Ich nehme mich da nicht aus:
Rücketraktor in der Kernzone.